Lamm mit immer wiederkehrender Steifigkeit
- Pat
- Förderer 2018
- Beiträge: 39
- Registriert: Di 4. Okt 2016, 12:43
- Wohnort: 3414 Oberburg (Schweiz)
- Schafrasse(n): Suffolk (nur noch 2 Gnadenbrötler Damen :-)
- Herdengröße: 2
Lamm mit immer wiederkehrender Steifigkeit
Hallo zusammen
Wir haben ein Problem mit einem 3 Wochen alten Lamm, bei dem auch unser Tierarzt nicht weiter weiss.
Das Lamm (Böckli, Drilling, Suffolk) fiel schon kurz nach der Geburt durch einen immer etwas aufgekrümmten Rücken auf. Da es aus einem Drillings-Wurf stammt und beim Trinken auch nicht gerade so auf Zack war, wie die anderen 2, haben wir entschlossen den kleinen zusätzlich noch zu schöppelen, was auch gut funktionierte.
Schon in der ersten Lebenswoche fiel uns auf, dass das Böckli plötzlich von einer Stunde auf die andere sehr krämpfig wurde. Es machte dabei einen runden Rücken und zog den Körper zusammen, wollte am liebsten liegen. Wenn man es aufstellte, hielt es die Beine angezogen und wollte gar nicht aufstehen bzw. die Beine nicht strecken. Es kroch dann auch kniend an seinen Liegeplatz. Ein paar Stunden später als der Tierarzt kam, war der Kleine wieder quickfidel.
Diese "Anfälle" haben sich seither mehrfach wiederholt und kommem immer wieder, vorallem Abends, in der Nacht und frühmorgens.
Das Lamm hat Tetanus-Serum, Selen, Vit. E, Bitamin B 12 und andere Vitamine bekommen.
Hat jemand von Euch eine Idee, was das sein könnte? Kotabsatz und Urin scheinen normal.
Liebe Grüsse
Patricia
Wir haben ein Problem mit einem 3 Wochen alten Lamm, bei dem auch unser Tierarzt nicht weiter weiss.
Das Lamm (Böckli, Drilling, Suffolk) fiel schon kurz nach der Geburt durch einen immer etwas aufgekrümmten Rücken auf. Da es aus einem Drillings-Wurf stammt und beim Trinken auch nicht gerade so auf Zack war, wie die anderen 2, haben wir entschlossen den kleinen zusätzlich noch zu schöppelen, was auch gut funktionierte.
Schon in der ersten Lebenswoche fiel uns auf, dass das Böckli plötzlich von einer Stunde auf die andere sehr krämpfig wurde. Es machte dabei einen runden Rücken und zog den Körper zusammen, wollte am liebsten liegen. Wenn man es aufstellte, hielt es die Beine angezogen und wollte gar nicht aufstehen bzw. die Beine nicht strecken. Es kroch dann auch kniend an seinen Liegeplatz. Ein paar Stunden später als der Tierarzt kam, war der Kleine wieder quickfidel.
Diese "Anfälle" haben sich seither mehrfach wiederholt und kommem immer wieder, vorallem Abends, in der Nacht und frühmorgens.
Das Lamm hat Tetanus-Serum, Selen, Vit. E, Bitamin B 12 und andere Vitamine bekommen.
Hat jemand von Euch eine Idee, was das sein könnte? Kotabsatz und Urin scheinen normal.
Liebe Grüsse
Patricia
- Henry
- Beiträge: 4466
- Registriert: Fr 4. Nov 2016, 10:40
- Wohnort: Leipzig
- Schafrasse(n): Bluefaced Leicester, Kamerun, Wiltshire Horn, Merino Landschafe, Mules
- Herdengröße: 310
- Kontaktdaten:
Re: Lamm mit immer wiederkehrender Steifigkeit
Verdachtskette:
Krämpfe, anfallartig --> alles körperliche vergessen/zügig ausschließen = zentralnervös (oder (Bakterien-)Gift mit zentralnervösem Angriff)
zentralnervös --> CCN (Polioencephalomalacia /Cerebrocortical necrosis) = B1 Thiamin (nicht B12 oder B-komplex) in Dosen von 10mg/kgKG und Tag über 3 Tage i.v. oder s.c.
(zentralnervös --> Listeriose (scheidet aus wegen ... kurz nach der Geburt)
(zentralnervös --> Pflanzenvergiftung (scheidet aus wegen ... kurz nach der Geburt)
(zentralnervös --> Kupfermangel (kann ohne Blutanalyse nicht risikolos behandelt werden.)
B1 schadet nicht. Wasserlöslich. Überdosierbar. Gibts von Hevert in der Apotheke. Schmieren sich manche Menschen ins Gesicht. Die Ampullen sind steril zur Injektion. Behandlungserfolg tritt sofort ein und ist Diagnosebeweis!
Krämpfe, anfallartig --> alles körperliche vergessen/zügig ausschließen = zentralnervös (oder (Bakterien-)Gift mit zentralnervösem Angriff)
zentralnervös --> CCN (Polioencephalomalacia /Cerebrocortical necrosis) = B1 Thiamin (nicht B12 oder B-komplex) in Dosen von 10mg/kgKG und Tag über 3 Tage i.v. oder s.c.
(zentralnervös --> Listeriose (scheidet aus wegen ... kurz nach der Geburt)
(zentralnervös --> Pflanzenvergiftung (scheidet aus wegen ... kurz nach der Geburt)
(zentralnervös --> Kupfermangel (kann ohne Blutanalyse nicht risikolos behandelt werden.)
B1 schadet nicht. Wasserlöslich. Überdosierbar. Gibts von Hevert in der Apotheke. Schmieren sich manche Menschen ins Gesicht. Die Ampullen sind steril zur Injektion. Behandlungserfolg tritt sofort ein und ist Diagnosebeweis!
Henry
der
Schafschützer
der
Schafschützer
- Pat
- Förderer 2018
- Beiträge: 39
- Registriert: Di 4. Okt 2016, 12:43
- Wohnort: 3414 Oberburg (Schweiz)
- Schafrasse(n): Suffolk (nur noch 2 Gnadenbrötler Damen :-)
- Herdengröße: 2
Re: Lamm mit immer wiederkehrender Steifigkeit
Hallo Henry
Danke für den Tipp. Das probiere ich gerne aus.
Der Tierarzt hat, glaube ich, auch Vitamin B 1 gespritzt, aber halt nur einmal.
Rechne ich das richtig? Du schreibst 10mg pro kg Körpergewicht. Das macht bei einem 10 kg Lamm 100mg und eine Hevert-Ampulle enthält 200mg, das heisst ich müsste an 3 aufeinanderfolgenden Tagen je eine halbe Ampulle spritzen richtig?
Ich werde es s.c. spritzen, damit habe ich Erfahrung. I.v. getraue ich mich nicht.
Muss das Präparat leider bei einer Apotheke in Lörrach bestellen, da in der Schweiz so nicht frei in der Apotheke erhältlich.
Lieber Gruss
Patricia
Danke für den Tipp. Das probiere ich gerne aus.
Der Tierarzt hat, glaube ich, auch Vitamin B 1 gespritzt, aber halt nur einmal.
Rechne ich das richtig? Du schreibst 10mg pro kg Körpergewicht. Das macht bei einem 10 kg Lamm 100mg und eine Hevert-Ampulle enthält 200mg, das heisst ich müsste an 3 aufeinanderfolgenden Tagen je eine halbe Ampulle spritzen richtig?
Ich werde es s.c. spritzen, damit habe ich Erfahrung. I.v. getraue ich mich nicht.
Muss das Präparat leider bei einer Apotheke in Lörrach bestellen, da in der Schweiz so nicht frei in der Apotheke erhältlich.
Lieber Gruss
Patricia
- Henry
- Beiträge: 4466
- Registriert: Fr 4. Nov 2016, 10:40
- Wohnort: Leipzig
- Schafrasse(n): Bluefaced Leicester, Kamerun, Wiltshire Horn, Merino Landschafe, Mules
- Herdengröße: 310
- Kontaktdaten:
Re: Lamm mit immer wiederkehrender Steifigkeit
Glaube ich nicht, Zulassungsproblematik.Der Tierarzt hat, glaube ich, auch Vitamin B 1 gespritzt
Wenn es wirkt, wirkt es binnen Minuten. Es ist eine spektakuläre Heilung. Grade noch fast totes Schaf in Krämpfen, Injektion, 1-2-3, gesundes Schaf an der Raufe.nur einmal
Nein, Du wirst nicht sparen und riskieren, daß die 1/2 Ampulle keimig wird oder die Spritze verwechselt. 3 Tage - 3 Ampullen ... und ja, das ist überdosiert und nein, das ist kein Problem.Rechne ich das richtig? Du schreibst 10mg pro kg Körpergewicht. Das macht bei einem 10 kg Lamm 100mg und eine Hevert-Ampulle enthält 200mg, das heisst ich müsste an 3 aufeinanderfolgenden Tagen je eine halbe Ampulle spritzen richtig?
Ich drücke die Daumen. Aber von Ferne helfen kann das nicht. Du darfst nicht locker lassen.
Henry
der
Schafschützer
der
Schafschützer
- Pat
- Förderer 2018
- Beiträge: 39
- Registriert: Di 4. Okt 2016, 12:43
- Wohnort: 3414 Oberburg (Schweiz)
- Schafrasse(n): Suffolk (nur noch 2 Gnadenbrötler Damen :-)
- Herdengröße: 2
Re: Lamm mit immer wiederkehrender Steifigkeit
Danke für die Infos Henry.
Was heisst Zulassungsproblematik? Darf der Tierazt Vitamin B 1 nicht an Schafe verabreichen? Das wusste ich gar nicht - im Ganter steht auch, dass man bei CCN Thiamin als Injektion verabreichen soll. Bin dankbar für Aufklärung.
Ich hätte den Rest der Ampullen natürlich weggeworfen und jedesmal eine Neue angefangen. Aber wenn man das so hoch überdosieren darf, spritze ich eine Ganze.
Ich war leider nicht dabei, als mein Tierarzt kam und mein Mann meinte er hätte B-Vitamine gespritzt, was auch immer das heisst?
Liebe Grüsse
Patricia
Was heisst Zulassungsproblematik? Darf der Tierazt Vitamin B 1 nicht an Schafe verabreichen? Das wusste ich gar nicht - im Ganter steht auch, dass man bei CCN Thiamin als Injektion verabreichen soll. Bin dankbar für Aufklärung.
Ich hätte den Rest der Ampullen natürlich weggeworfen und jedesmal eine Neue angefangen. Aber wenn man das so hoch überdosieren darf, spritze ich eine Ganze.
Ich war leider nicht dabei, als mein Tierarzt kam und mein Mann meinte er hätte B-Vitamine gespritzt, was auch immer das heisst?
Liebe Grüsse
Patricia
- Henry
- Beiträge: 4466
- Registriert: Fr 4. Nov 2016, 10:40
- Wohnort: Leipzig
- Schafrasse(n): Bluefaced Leicester, Kamerun, Wiltshire Horn, Merino Landschafe, Mules
- Herdengröße: 310
- Kontaktdaten:
Re: Lamm mit immer wiederkehrender Steifigkeit
Ich kenne keinen Hersteller, der B1 als zugelassenes Mono-Tierarzneimittel im Programm hat. In B-Komplex ist der Anteil nur 8mg/ml.
Wenn Dein 10kg Lamm (10kgKG) 100mg kriegen soll, sind das schon 12ml B-Komplex. Ein 80-kg-Schaf braucht die ganze Flasche ...
Aber im Notfall rettet das die (die das).
Wenn Dein 10kg Lamm (10kgKG) 100mg kriegen soll, sind das schon 12ml B-Komplex. Ein 80-kg-Schaf braucht die ganze Flasche ...
Aber im Notfall rettet das die (die das).
Henry
der
Schafschützer
der
Schafschützer
- Pat
- Förderer 2018
- Beiträge: 39
- Registriert: Di 4. Okt 2016, 12:43
- Wohnort: 3414 Oberburg (Schweiz)
- Schafrasse(n): Suffolk (nur noch 2 Gnadenbrötler Damen :-)
- Herdengröße: 2
Re: Lamm mit immer wiederkehrender Steifigkeit
Hallo Henry
Nochmals eine Frage: Die Ampullen B1 sind heute endlich angekommen. Da steht zur intramuskulären oder intravenösen Anwendung.
Soll ich die jetzt intramuskulär oder subcutan spritzen? Oder spielt das keine Rolle? Intravenös getraue ich mich nicht.
Liebe Grüße
Patricia
Nochmals eine Frage: Die Ampullen B1 sind heute endlich angekommen. Da steht zur intramuskulären oder intravenösen Anwendung.
Soll ich die jetzt intramuskulär oder subcutan spritzen? Oder spielt das keine Rolle? Intravenös getraue ich mich nicht.
Liebe Grüße
Patricia
- Henry
- Beiträge: 4466
- Registriert: Fr 4. Nov 2016, 10:40
- Wohnort: Leipzig
- Schafrasse(n): Bluefaced Leicester, Kamerun, Wiltshire Horn, Merino Landschafe, Mules
- Herdengröße: 310
- Kontaktdaten:
Re: Lamm mit immer wiederkehrender Steifigkeit
Das ist egal. Vor allem nicht trödeln. s.c. gibt die geringere Komplikation.
Das das Schaf jetzt noch lebt, spricht für Deine Pflege aber gegen akuten B1-Mangel. Der verläuft drastischer. Versuch es trotzdem!
Das das Schaf jetzt noch lebt, spricht für Deine Pflege aber gegen akuten B1-Mangel. Der verläuft drastischer. Versuch es trotzdem!
Henry
der
Schafschützer
der
Schafschützer
Re: Lamm mit immer wiederkehrender Steifigkeit
Könnte das vielleicht eine Unterzuckerung sein?
Verursacht Krämpfe, Torkeln,... nach Zuckergabe (oder auch Milchaufnahme) sind die Symptome wie weggeblasen...
Verursacht Krämpfe, Torkeln,... nach Zuckergabe (oder auch Milchaufnahme) sind die Symptome wie weggeblasen...
- Pat
- Förderer 2018
- Beiträge: 39
- Registriert: Di 4. Okt 2016, 12:43
- Wohnort: 3414 Oberburg (Schweiz)
- Schafrasse(n): Suffolk (nur noch 2 Gnadenbrötler Damen :-)
- Herdengröße: 2
Re: Lamm mit immer wiederkehrender Steifigkeit
Das Vitamin B1 habe ich mittlerweile gespritzt, jedoch ohne durchschlagenden Erfolg.
Da wir den Kleinen ja seit Geburt noch zuschöppelen (Drillinge), er aber auch noch bei der Aue trinkt und in letzter Zeit mit Durchfall und wechselnder Kotkonsistenz Probleme hatte, oft mit aufgekrümmtem Rücken umherläuft, zähneknirscht und scheinbar in letzter Zeit auch Blähungen hat, oft nicht mehr so recht trinken will und nach einigen Schlucken die Flasche nicht mehr will, frage ich mich, ob Pansentrinken das Problem oder zumindest ein zusätzliches Problem sein könnte.
Was meint ihr? Habe überhaupt keine Erfahrung mit Pansentrinkern, habe aber gelesen, dass Kälber als Folge des Pansentrinkens mit Blutübersäuerung und Muskelstoffwechselstörung auch Festliegen und völlig schlaff sein können.
Könnten die Symptome bei meinem Lamm auch aufgrund einer Muskelstoffwechselstörung infolge Pansentrinkens oder von Schmerzen/Krämpfen aufgrund einer entzündeten Pansenschleimhaut kommen?
Pansentrinken am Euter geht ja glaub ich nicht, so wie ich das verstanden habe, da dort zwangsläufig der Schlundrinnenreflex ausgelöst wird. Soll ich die Flasche mal einige Tage ganz weglassen und in nur bei der Mutter saugen lassen? (Wir haben ihn immer zugeschöppelt, weil er immer so kränkelig und nicht so fit war, wie die 2 anderen Geschwister, aber vielleicht war gerade das falsch?)
Liebe Grüsse
Patricia
Da wir den Kleinen ja seit Geburt noch zuschöppelen (Drillinge), er aber auch noch bei der Aue trinkt und in letzter Zeit mit Durchfall und wechselnder Kotkonsistenz Probleme hatte, oft mit aufgekrümmtem Rücken umherläuft, zähneknirscht und scheinbar in letzter Zeit auch Blähungen hat, oft nicht mehr so recht trinken will und nach einigen Schlucken die Flasche nicht mehr will, frage ich mich, ob Pansentrinken das Problem oder zumindest ein zusätzliches Problem sein könnte.
Was meint ihr? Habe überhaupt keine Erfahrung mit Pansentrinkern, habe aber gelesen, dass Kälber als Folge des Pansentrinkens mit Blutübersäuerung und Muskelstoffwechselstörung auch Festliegen und völlig schlaff sein können.
Könnten die Symptome bei meinem Lamm auch aufgrund einer Muskelstoffwechselstörung infolge Pansentrinkens oder von Schmerzen/Krämpfen aufgrund einer entzündeten Pansenschleimhaut kommen?
Pansentrinken am Euter geht ja glaub ich nicht, so wie ich das verstanden habe, da dort zwangsläufig der Schlundrinnenreflex ausgelöst wird. Soll ich die Flasche mal einige Tage ganz weglassen und in nur bei der Mutter saugen lassen? (Wir haben ihn immer zugeschöppelt, weil er immer so kränkelig und nicht so fit war, wie die 2 anderen Geschwister, aber vielleicht war gerade das falsch?)
Liebe Grüsse
Patricia