Ouessant

Butterblume
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Re: Ouessant

Beitrag von Butterblume »

Moin,
alle Mädels haben problemlos abgeliefert. In diesem Jahr 75% Bocklämmer, im letzten 66% und davor 81%.
Ich habe also immer genug zu Essen... :essen:
Mantes
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Re: Ouessant

Beitrag von Mantes »

Bei meinen Ouessant waren 80% Bocklämmer , letztes Jahr 60%. Man bekommt sie auch bestens verkauft, da einige Obstbauern wohl das Potenzial an sehr kleinen Schafen auf Obstwiesen erkannt haben (kommen nicht oben an ) und Bockherden keine aufregende Lammzeit haben !
Ovis
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Re: Ouessant

Beitrag von Ovis »

Hallo, ich bin neu hier im Forum und eigentlich bei allem, was sich um Schafe dreht - hoffe, es ist ok, dass ich diesen etwas älteren Thread wiederbelebe :)

Schon seit längerem spiele ich mit den Gedanken der Ouessant-Haltung. Allerdings nicht im aktuellen Haus, dafür muss erst eine (sowieso geplante) neue Immobilie her.
Aktuell sieht es da ganz gut aus, aber noch ist nichts fix, so dass die ganz konkreten Fragen leider noch warten müssen. Auszugehen ist in jedem Fall von mindestens 1,5 ha Grundstück in Alleinlage. Was mich gleich zur ersten Frage bringt: Ist es realistisch, sich den Rasentraktor zu sparen, wenn man die Weideplanung klug angeht?
Ich würde an mind. 4, max. 6 Ouessant-Schafe denken, ist das realistisch bei dieser Fläche? Vielleicht zu viel Fläche, um von den Schafen unter Kontrolle gehalten zu werden oder - denke ich jetzt eher nicht - zu wenig?

Und dann sind da noch die Laien-Fragen ... viele Informationen sind sicher bereits hier im Forum zu finden, da bin ich wohl eher mit der Fülle überfordert, fürchte ich. Ich bitte also um Verzeihung, sollte ich irgendetwas wiederholen.

Wie gestaltet sich der Zeitaufwand im Alltag der Schafhaltung, Rahmenbedingungen siehe oben?

Welchen Aufwand im Sinne von Platz und, wie ich annehme, notwendigen behördlichen Genehmigungen braucht der Mistplatz bei maximal 6 Tieren?

Ich habe nun schon mehrfach von Profi-Scherern gelesen, die diesen Part übernehmen. Gibt es das auch in der Eifel? Macht das Sinn? Oder könnte man sich privat vernetzen? Ich schere zwar alle 8 Wochen meinen Pudelmix, aber hab riesen Respekt vor diesem Aspekt bei Schafen, weil ich fürchte, ein Tier verletzen zu können. Beim Hund hab ich ja einen Aufsatz, wo nix passieren kann, es bleibt halt immer ein wenig Wolle stehen - aber kritische Stellen schere ich ohnehin nicht mit Maschine, sondern mit schnöder Schere.
Das ist tatsächlich aktuell das größte 'Problem' für mich bei der Hobbyschafhaltung.

Wie macht ihr es mit Vertretung bei Krankheit, vielleicht sogar Krankenhausaufenthalten und so? Wenn Familie nicht immer sicher einspringen kann?

Gibt es Ideen für einen mobilen Nicht-eZaun?
Hintergrund ist, dass ich auch Hunde habe, die nicht an einen eZaun kommen sollten, und dazu natürlich die Sicherheit der Schafe. Im Sinne der Garten- und Wechselbeweidung bräuchte ich also irgendwas, dass sich, wenn auch vermutlich mit etwas mehr Aufwand als ein üblicher Schafszaun, Auf- und Abbauen lässt. Ich hatte tatsächlich vielleicht an Maschendraht gedacht, mit feststehenden Pfosten die halt einfach immer stehen.

Die erste Internet-Recherche gab, dass man für die Hobbyhaltung am Besten eine Gruppe aus kastrierten Böcken halten sollte - ist das richtig?
Mir persönlich ist es egal, ob Böcke oder Auen, es geht also nur darum, was für die Tiere und die angedachte Art der Haltung (keine Lämmer) mehr Sinn ergibt.

Da ich im Sinne der Schafe ein paar Ansprüche hege, überlege ich auch, wo ich Schafe kaufen sollte, wenn es dann mal soweit ist.
Mir ist wichtig, dass sie nicht allzu schreckhaft sind und kein Problem mit kläffenden Hunden haben (einer von meinen ist leider ein Stresskeks, der gerne furchtbar dramatisch Alarm kläfft - gar nicht wegen der Schafe an sich. Aber das sollte den Zwergen halt nicht gleich einen Herzinfarkt verpassen. Die anderen Hunde werden sehr unterschiedlich reagieren und sich teilweise sicher erst an das Fress-Verbot gewöhnen müssen und selbiges ziemlich doof finden).
Auch wäre mir sehr wichtig, dass sie so zahm bzw. zutraulich wie möglich sind, also sehr an Menschen gewöhnt.
Dabei kam mir der Gedanke, mich vielleicht an den hiesigen Wildpark zu wenden, der sehr nette Ouessants im Streichelbereich hält. Jedoch weiß ich nicht, ob ein Streichelzoo eine seriöse Quelle wäre?

Das waren schon die ersten Fragen. Ist doch etwas mehr geworden.
Ich bedanke mich schonmal bei allen geduldigen Antworten. :)
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eifelschaf
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Re: Ouessant

Beitrag von eifelschaf »

Oh, du hast aber viele Fragen. Ich habe nicht auf alle eine Antwort, auf ein paar aber vielleicht doch.

Scheren
Es gibt durchaus noch Schafscherer in der Eifel, die sind aber rar gesät und meistens auch schon etwas älter.

Zaun
Um meine Weide (viel Hanglage) ist Knotengeflecht mit Zaunpfählen, unterteilt in mehrere Parzellen ist sie auch damit. Tore und/oder Türen dazwischen und so kann man mit Tieren (und Gerätschaften) flexibel auf der Weide umgehen, ohne dass du jedes Mal den Zaun anpacken musst. Eine andere Frage ist, wie es bei dir mit dem Wolf aussieht. Für Wolfsschutzzäune gibt es auch Förderungen.

Im Gegensatz zu anderen Haustieren sind Schafe nicht aufwendig in Haltung und Pflege und für die Landschaftspflege sehr gut geeignet. Heißt aber natürlich nicht, dass es gar kein Aufwand ist, gerade wenn sich alles erst noch einpendeln muss.

Als ich angefangen habe mit der Schafhaltung, war ich sehr froh, einen erfahrenen Schäfer in der Nähe zu haben. Den konnte ich jederzeit anrufen und er war anfangs auch ein paar Mal bei mir und konnte die Lage einschätzen und mir wirklich gut weiterhelfen.
Irgendjemand wird die Ouessants im Tierpark ja auch pflegen … Hast du da schonmal mit jemandem gesprochen? Vielleicht auch nur für einen ersten Eindruck. Ob du sie dann da kaufst oder woanders, steht schließlich auf einem anderen Blatt.
mara
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Re: Ouessant

Beitrag von mara »

Ich habe ebenfalls eine Hobbyhaltung mit 4 Auen und habe von Ouessant auf Kamerun gewechselt, wegen dem Scheren.
Die Weide, na ja, liegt derzeit zum Teil platt und darunter fault es, mein Weidemanagment ist definitiv verbesserungswürdig.
3000qm an bester Lage sind im Frühling eindeutig zu viel, für den Winter kaufe ich Heu.
Hunde sind Gewöhnungssache, mit meinen geht es gut, vor fremden fürchten sie sich.
Um Strom zu vermeiden haben wir einen Festzaun mit Knotengeflecht erstellen lassen, Wolf war damals noch kein Thema.
Nun kommt er immer näher und sollte er bis zu uns kommen, bin ich am A…
Ovis
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Re: Ouessant

Beitrag von Ovis »

Ja, der Wolf ... schwer zu sagen. An unserem aktuellen Wohnort haben vermutlich zuletzt die hiesigen Kamikaze-Rehe/Hirsche für viele tote Schafe beim Wanderschäfer gesorgt.
In jedem Fall kommt für mich die Schafhaltung nur in Frage, wenn sie direkt am Haus stehen. Wahrscheinlich würde ich zur persönlichen Beruhigung auch Wildtierkameras anbringen, die mich alarmieren, wenn sich grad in der Dämmerung und Nacht etwas ungewöhnliches tut. Davon hab ich eh ein paar da.

Ist das Scheren also wirklich so problematisch? Hm.

Puh, wenn 3000 qm schon zu viel sind ... Bei der aktuellen Immobilie (ich hoffe sehr, dass das klappt) wären es 1,5 ha am Haus, davon 1 ha tollstes Weideland, fast ebenerdig - und 0,5 ha halt der Garten mit ein paar Obstbäumen und so.
Ganz wichtig wäre mir dort ein Plan für die Wechselbeweidung, der auf die Nutzung mit meinen Hunden abgestimmt ist. Aber das ist dann ein anderes Thema, sollte es dann wirklich soweit sein. Nur fix stehenbleiben könnte der Zaun dort halt nicht.

Meine Tochter jobbt zufällig gerade (unter anderem bei den Ouessants) im Wildpark. Also Kontakt bekäme ich bestimmt irgendwie hin, allerdings ist für mich die Frage, ob die Haltung und Zucht dort auch vernünftig ist, man also guten Gewissens Schafe aus einem Streichelzoo kaufen kann.
Da wüsste ich zum Beispiel schon, dass die mit meinen Hunden kein Problem haben - die kennen sie bereits :)
Und wenn man die richtigen Stellen krault, dann klettern sie einem auf den Schoß und dösen weg :verliebt:

Ich suche auch noch Kontakt zu einem idealerweise Ouessant-Halter hier aus der Region, wo man sich mal erkundigen und den Alltag in der Praxis kennenlernen könnte. Wenn jemand jemanden in der Eifel kennt, würde ich mich freuen.
Wir fahren dafür auch gerne ein Stückchen, ich müsste nur einen meiner Hunde (tiefenentspannt und höchstens an den Hinterlassenschaften interessiert) mitbringen, weil der aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr alleine bleiben darf.
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Moorschnucke80
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Re: Ouessant

Beitrag von Moorschnucke80 »

Hi
Ich halte zwar keine Ouessants, aber auf ein paar Fragen habe ich auch eine Antwort :-)
1,5 ha ist schon recht viel Weide. Gerade für die Zwerge. Vor allem, wenn es gutes Weideland ist. Ich würde mich da rantasten und schauen. Zur Not kann sicher auch mal jemand drüber mulchen, wenn zuviel Gras übrig bleiben sollte. Gerade im Frühling wird das höchstwahrscheinlich bei 6 Schafen der Fall sein. Es ist immer besser zuviel Fläche zu haben als zu wenig, gerade in Anbetracht des Parasitenmanagements. Gegen Würmer ist eine wechselnde Nutzung von Mahd und Beweidung anzuraten. Ich würde daher wohl eher weibliche Tiere nehmen, um eventuell noch aufstocken zu können.

Der Aufwand richtet sich nach dem, was man mit den Tieren vorhat. Ich selbst habe recht viel Aufwand, weil ich unter anderem Landschaftspflege betreibe auf unterschiedlichen Flächen und daher recht viel umstecken muss. Zudem habe ich im Frühjahr Lämmer und züchte meine Tiere im Herdbuch, so dass da auch noch einiges an Zeit für draufgeht. Die Anzahl der Tiere entscheidet natürlich auch darüber, wie viele Klauen man schneiden und wie viele Schafe man scheren muss. Es gibt in der Schafhaltung sozusagen Stoßzeiten, wo man vieles auf einmal tun muss. Das dauert dann alles recht lange mitunter und dann gibt es Zeiten, wo kaum was ansteht außer die tägliche Kontrolle.

Bei nur 6 Tieren würde ich zu einem Schurlehrgang raten und auch zu einem Klauenpflegekurs. Man ist einfach flexibler, wenn man es selber kann und sechs Schafe sind auch recht schnell gemacht.

Kranken- und Urlaubsvertretung ist komplizierter, zumal man Menschen dafür braucht, die sich etwas mit Schafen auskennen. Vor allem, wenn halt wirklich mal was ist. Bei Schafen muss man oftmals genauer hinschauen, weil sie Krankheiten erstmal recht gut verbergen können.

Einen mobilen Nicht-E-Zaun gibt es nicht, würde ich sagen. Entweder er ist fest in Form von Wildzaun oder Litzen. Oder eben mobil. Letzteres sollte zwingend mit Strom betrieben werden, da sich die Tiere sonst gerne mal strangulieren.

LG Maren
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