Koppelhaltung

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Babalu
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Koppelhaltung

Beitrag von Babalu »

Hey Leute,

ich wollte mal fragen wie ihr so in der Koppelhaltung vorgeht.

1.Wielange seid ihr auf einer Fläche?
2.Wie sehr lasst ihr die Schafe das Gras kürzen?
3. Wann kommt ihr wieder mit den Schafen nach dem Umtrieb?

4. Wie sind eure Erfahrungen mit Parasiten usw?


mfG
Babalu
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Steffi
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Re: Koppelhaltung

Beitrag von Steffi »

https://www.landwirtschaftskammer.de/ri ... n-2008.pdf

Soweit zur Theorie...

In der Praxis muß ich oft improvisieren, weil meine Flächen nicht optimal sind, die Schafe entweder zuviele oder zuwenige sind oder das Wetter nicht mitspielt. Hatte letztes Jahr schon im August kaum noch Gras, weil es nach der Heuernte gar nicht mehr geregnet hat, ergo: kein neuer Aufwuchs. Dafür konnte ich schon Anfang März anweiden. Dieses Jahr wird es frühestens Mitte April, weil durch den kalten Winter mit wochenlanger Schneedecke jetzt noch kaum Aufwuchs da ist.

Ich versuche aber immer, die Tiere nicht länger als 8 Tage auf einer Koppel zu lassen. Meist steht dann da noch recht viel, aber ich kann die Koppeln für meine knapp 20 Schafe nicht zu klein stecken (also so, daß es für 4 Tage reicht), weil ihnen sonst die Fluchtmöglichkeit fehlt. Hier gehen viele Leute mit Hunden spazieren, da ist die Herde auf zu kleiner Fläche zu unruhig und würde auch durch die Zäune gehen. Zumal auch oft natürlicher Schutz wie Hecken, Büsche, etc. fehlt.

Dann versuche ich, min. 4 Wochen Pause für die Fläche einzuhalten, komme meist auf 6-8 Wochen. Aber so ganz hab ich die Balance zwischen gut abgefressen, aber nicht über- oder unterweidet und gutem neuen Aufwuchs, aber nicht überständig noch nicht raus. Zumal wir nicht selbst Heu machen und der Lohnunternehmer oder der Nachbar immer nur ganze Flächen und keine Teilstücke mäht. Wir haben aber auch kaum Flächen, die größer als 1 ha sind, da wäre eine Teilmahd irrsinnig. Mehr zerfahren als gewonnen.

Auf Endoparasiten wird regelmäßig per Kotprobe (ca. 4 x jährlich) untersucht und ggf. Einzeltiere entwurmt. Mehrmals pro Woche kontrolliere ich bei Einzeltieren, je nachdem wer gerade Streicheleinheiten einfordert, die Bindehautfarbe.

LG,
Steffi
Sheep happens
Mouton
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Re: Koppelhaltung

Beitrag von Mouton »

Sorry hab eine Frage: gibt es eigentlich "DIE perfekte Weide" (ich meine Graszusammensetzung) für Schafe? Ist sicher auch von der Rasse abhängig, oder?
Lg und danke im Voraus :schaf3:
Fröschchen
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Re: Koppelhaltung

Beitrag von Fröschchen »

Steffi hat geschrieben:
Auf Endoparasiten wird regelmäßig per Kotprobe (ca. 4 x jährlich) untersucht und ggf. Einzeltiere entwurmt. Mehrmals pro Woche kontrolliere ich bei Einzeltieren, je nachdem wer gerade Streicheleinheiten einfordert, die Bindehautfarbe.

LG,
Steffi
Hallo Steffi,

Frage 1) zur Praxis: 2 Stunden auf Koppel mit 20 Tütchen und Textmarker, und dann hingewetzt zu dem Exemplar, was gerade geköddelt hat? Und dann? Päckchen mit den 20 Tütchen wohin und wie(wieviel, gekühlt?) geschickt? Selektive Entwurmung klang für mich erstmal gut, aber weiß nicht, wie in Praxis effizient und wirksam zu verfahren ist.

Frage 2) Wenn Bindehautfarbe anders als normal ist, heißt das dann doch "irgendetwas ist", aber nicht doch nur Verwurmung einzig und allein? Bin nicht so firm, freu' mich über alle neuen Intentionen.

LG.
Um ein tadelloses Mitglied einer Schafherde sein zu können, muß man vor allem ein Schaf sein. (Albert Einstein)
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