Futterharnstoff

Antworten
Benutzeravatar
BeBu
Beiträge: 12
Registriert: Mi 1. Mär 2017, 14:09
Wohnort: Niedeesachsen
Schafrasse(n): Rauhwolliges Pommersche Landschaf
Herdengröße: 20

Futterharnstoff

Beitrag von BeBu »

Moin, bin im Internet gerade auf der Suche nach Bio-Lämmermast, dabei bin ich auf Futterharnstoff gestoßen. Nun meine Frage, habe eine etwas ältere Mutter deren Lämmer etwas klein sind, ob es da für die Milchleistung sinnvoll wäre Futterharnstoff einzusetzen? Hat da Jemand Erfahrung?
Sonnige Grüße
Jana
grauwoller
Förderer 2019
Förderer 2019
Beiträge: 699
Registriert: Fr 2. Dez 2016, 15:44
Wohnort: Rinteln
Schafrasse(n): Rauhwollige Pommersche Landschafe
Herdbuch
Herdengröße: 50

Re: Futterharnstoff

Beitrag von grauwoller »

Hallo Jana,

zum Einsatz von Harnstoff kann ich dir keine Erfahrungswerte mitteilen.
Es wäre aber erstmal wichtig abzuklären, sind die Lämmer so klein, weil Mutter so wenig Milch produziert,oder ist es eine genetische Veranlagung.
Wenn es an Milchmangel liegt, wäre zu schauen,ob dies auch andere Muttern betrifft, bzw. ob die Ursache in der Fütterung liegt.
Es ist grundsätzlich schwierig,einzelne Mutterschafe anders zu füttern - da euer Heu ja ebenso spät geschnitten wurde wie meines, kannst du davon ausgehen, dass da nicht viel Energie drin ist. Wenn du zu viel Kraftfutter zufütterst, läufst du Gefahr, dass die Ration nicht mehr widerkäuergerecht ist, und es kommt u. U. zu Verdauungsstörungen und dann geht die Milchleistung erst recht runter.
Die einfachste Energiezufütterung ist Crystalix, Zuckerschnitzel wirken auch Milchleistungsfördend, Harnstoff wie schon geschrieben k.A.
Ich versuche die Lämmer ja mittels Lämmerschlupf früh an Heu fressen zu kriegen, und da solltest du das allerbeste Heu oder Heulage,welches du auftreiben kannst speziell für die Lämmer anbieten. Gelockt habe ich sie stes mit Apfeltrestersilage, habe ich aber in diesem Jahr keine,also biete ich lose Zuckerschnitzel an. An die zuckerschnitzel gehen sie sehr zurückhaltend ran,aber bei Heu und Heulage schlagen sie schon ordentlich zu. So kannst du die Lämmer dazu bringen, dass sie unabhängiger von der Milchquelle werden, und die widerkäuermägen sind besser gerüstet für das frische, bald spriessende Grün - und wenn das erst mal da ist,dann kriegt die Milchleistung auch ordentlich Schwung.
Solltest du aber die Mutterschafe mit Kraftfutter zufüttern wollen, dann achte darauf,dass sie bevor es ans Kraftfutter gehen, erst ordentlich
Grundfutter intus haben,

dann toi toi toi, und nur nicht ungeduldig werden,manche Lämmer sind Spätstarter..... euch beiden noch einen schönen Sonntag!!
Benutzeravatar
BeBu
Beiträge: 12
Registriert: Mi 1. Mär 2017, 14:09
Wohnort: Niedeesachsen
Schafrasse(n): Rauhwolliges Pommersche Landschaf
Herdengröße: 20

Re: Futterharnstoff

Beitrag von BeBu »

Hey Christoph, danke für die Info. Rübenschnitzel und Mineralleckmasse- von Schaumann- bekommen sie. Aber erinnerst du dich letztes Jahr an unsere zarten Bocklämmer beim Rauhwollertag? Sie wachsen aber sie sind noch kleiner als die Lämmer die 2 Wochen später geboren sind. Ab wann kann man denn den Lämmern Lämmermast füttern? Steht auf der Verpackung gar nicht drauf :roll:?
Übrigens die Portionen für unser Flaschenlamm habe ich wieder reduziert, war mir nicht ganz geheuer.
Euch auch noch einen schönen Sonntag Christoph und ließ bitte deine PN :schaf3:
grauwoller
Förderer 2019
Förderer 2019
Beiträge: 699
Registriert: Fr 2. Dez 2016, 15:44
Wohnort: Rinteln
Schafrasse(n): Rauhwollige Pommersche Landschafe
Herdbuch
Herdengröße: 50

Re: Futterharnstoff

Beitrag von grauwoller »

zu "Lämmermast" kann ich dir nixsagen,da fragst du besser den Händler,bei dem du´s gekauft hast.
Generell kann ich dir empfehlen, zu einem Kraftfutter,welches man den Lämmern anbiete, sollte auf jeden Fall bestes Grundfutter und frisches Wasser dabei sei,und man muss kontrollieren,ob sie dieses auch nehmen. Wenn dies der Fall ist, kann man ruhig frühzeitig mit dem Beifüttern beginnen.
Du solltest dir natürlich auch jetzt schon die Fragestellen,was aus den Lämmern werden soll. Wenn sie zur Zucht sein sollen, darfst du die Kraftfuttergabe auf keinen Fall übertreiben, denn unsere Pommern müssen in der Lage sein, große Mengen low energie-Grundfutter aufzunehmen und zu verwerten.
wenn sie dass nicht von klein auf gelernt haben, scheitern sie später beim Einsatz auf Extebsivflächen ohne Zufütterung mit hoher Wahrscheinlichkeit.
Wenn du die Lämmer für die Kühltruhe mästest,ist es eh Wurscht,oder aber Salami!!

macht das Richtige.....liebe Grüße von Christoph
Benutzeravatar
Clan Alba
Beiträge: 162
Registriert: Do 29. Sep 2016, 09:16
Wohnort: Coppenbrügge

Re: Futterharnstoff

Beitrag von Clan Alba »

Ich würde den Einsatz von Futterharnstoff nicht für sinnvoll halten. Es gibt andere Proteinträger, die leichter verfügbar sind und außerdem Energie und Mineralstoffe/Vitamine liefern. Futterharnstoff erfordert zur Umwandlung in Pansenprotein Energie, die ja auch irgendwo herkommen muss und die hier möglicherweise schon im Minimum ist. Bei Hochleistungsmilchkühen kann man da vielleicht drüber nachdenken, bei Schafen - denke ich - eher nicht.
grauwoller
Förderer 2019
Förderer 2019
Beiträge: 699
Registriert: Fr 2. Dez 2016, 15:44
Wohnort: Rinteln
Schafrasse(n): Rauhwollige Pommersche Landschafe
Herdbuch
Herdengröße: 50

Re: Futterharnstoff

Beitrag von grauwoller »

Gut dass Clan alba mitgelesen hat, und durch ihren wichtigen Hinweis, euch vor dem Einsatz des Futterharnstoffs gewarnt hat - wieder was gelernt...
Ich finde ja,die Fütterung der Muttewrschafe sollte so energiereich sein, dass alle Lämmwer durchkommen,und so energiearm,dass man erkennen kann,welche Muttewrschafe eine schlecvhte Milchleistung haben,damit ich weiss,wer den Metzger näher kennenlernen darf...
Ist halt so ´ne Gratwandewrung, und erfordert gutes Beobachten, aber dabei ist es sehr hilfreich, einen Lämmerschlupf zu bauen. Da sieht man dann schon die knapp versorgten lämmer eher zugreifen, und es gleicht sich dann auch schnell wieder aus...
Ohne lämmerschlupf mit Zufütterung habe ich ansonsten die Räuberlämmer, was Unruhe und schlimmstenfalls eine Euterentzündung zur Folge hat.

alles nicht so einfach, aber ihr kriegt das schon hin, so jetzt aber raus in die Sonne, Christoph
Benutzeravatar
BeBu
Beiträge: 12
Registriert: Mi 1. Mär 2017, 14:09
Wohnort: Niedeesachsen
Schafrasse(n): Rauhwolliges Pommersche Landschaf
Herdengröße: 20

Re: Futterharnstoff

Beitrag von BeBu »

Vielen Dank Ihr Zwei,
naja Christoph weißt ja dass meine Einstellung von deiner etwas abweicht :freuin:
Einen Lämmerschlupf haben wir. Ich werde etwas Lämmermast zufüttern, im Moment sind es ja 8 Bocklämmer und nur 4 weibliche Lämmer, also wandert 2/3 in die Truhe.
So hast Recht, jetzt Soooonnnneeee
schafbauer
Beiträge: 1524
Registriert: So 2. Okt 2016, 20:25
Schafrasse(n): Merinostuten
Herdengröße: 13
Kontaktdaten:

Re: Futterharnstoff

Beitrag von schafbauer »

wieso möchte man gleich harnstoff in die ration einsetzen? es handelt sich hier eigentlich um ein "spezialprodukt" in der wiederkäuerfütterung und bedarf daher gewissen randbedingungen.
die sehr genaue und gleichmässige einmischrate von 0,5% in der Trockenmasse der Gesamtration sollte nicht überschritten werden und ist nur für wiederkäuer gedacht. also lämmer bringt man damit um.

ich würde nicht zu solch drastischen mitteln greifen. probier mal mais, trockenschnitte, gerste,..... crystalix ist auch nicht unbedingt notwendig.eher geldmache das zeug. statt crystalix kann man zu pelletierter melasse greifen. kommt aufs gleiche
"Nur was man gerne macht, macht man auch gut." :schaf2:
Benutzeravatar
BeBu
Beiträge: 12
Registriert: Mi 1. Mär 2017, 14:09
Wohnort: Niedeesachsen
Schafrasse(n): Rauhwolliges Pommersche Landschaf
Herdengröße: 20

Re: Futterharnstoff

Beitrag von BeBu »

Vielen Dank,
pelletierte Rübenschnitzel bekommen die Muttern, Alles gut. Die Lämmer bekommen jetzt - aber ganz wenig- Lämmermast.
Antworten