Neuangesäte Weide

[Steffi]

Hallo,

wir wollen einige Flächen neu einsäen, da wir mehr Grünland für unsere Tiere benötigen. Eingesät werden soll im April/Mai mit einer von der Raiffeisen für unsere Lage empfohlenen Mischung ohne Klee.
Jetzt ist die Frage, wann ich diese Flächen zum ersten Mal für die Beweidung nutzen kann? Ein Schröpfschnitt wäre schön, da hat aber hier niemand passendes Gerät. Nach dem ersten Aufwuchs einmal mähen und Heu machen oder gleich die Schafe mal kurz draufstellen? Vor dem Winter nochmal mulchen?
Auf den Flächen wurde bisher Getreide (Weizen, Korn) angebaut.

LG,
Steffi

[Heumann]

Risikoärmer wäre eine Ansaat im Spätsommer. Also jetzt im März z.B. Hafer und nach der Ernte um dem Auflaufen des Ausfallgetreides Ende August eine Graseinsaat. Oder unter einer Deckfrucht (z.B. Sommergerste) das Grassaatgut einstriegeln und dann nach der Getreideernte im Herbst nutzen.

Ein frühes Mähen ist gut für den Bestand. Direkt Schafe drauf stellen sollte man unterlassen.

[Steffi]

Danke für Deine Tipps! Ja, zumindest einen Teil wollen wir unter Deckfrucht einsäen. Ok, dann plane ich die Flächen mal unter Vorbehalt für Herbst ein und ab nächstes Jahr dann ganz.

LG,
Steffi

[Manfred]

Ich mache Grünlandeinsaaten idR auch mit Deckfrucht (Hafer, Gerste etc.). Die wird dann aber nicht bis zur Reife stehen gelassen, sondern siliert. Bei warmem Wetter könnte man wohl auch Heu daraus machen, wenn man entsprechend früh mäht. Und wenn das Futter knapp ist, könnte man sie auch beweiden.
Du bist also flexibel. Je nachdem, was bei dir am besten rein passt, kannst du alle Varianten versuchen. Nur beim Mehrfachantrag (Nutzungscode) und beim Ackerstatus musst du gegebenenfalls aufpassen. Besonders wenn du deinen Plan zwischendrin noch änderst.

[Steffi]

Ja, da sind wir gerade drüber... ich hab´s ja nicht so mit Formularen
Die Flächen hatten bisher Ackerstatus, sollen jetzt aber versuchsweise für die nächsten 4 Jahre in Schafweiden umgewandelt werden. HALM-Antrag geht eh erst ab Oktober und dafür muß bereits Gras auf der Fläche sein. Bis dahin läuft das irgendwie als Ackerfutter, wenn ich das richtig verstanden habe. Dieses Jahr muß ich halt noch etwas mit Flächen auf Zuruf improvisieren, freue mich aber, wenn ich ab nächstem Jahr endlich mit 4-6 ha verbindlich planen kann.

LG,
Steffi

[Heumann]

Die Flächen hatten bisher Ackerstatus, sollen jetzt aber versuchsweise für die nächsten 4 Jahre in Schafweiden umgewandelt werden. HALM-Antrag geht eh erst ab Oktober und dafür muß bereits Gras auf der Fläche sein.

welches Programm? Hab eben interessehalber die Richtlinie überflogen und nichts gefunden.

[Steffi]

D1, Grünlandextensivierung. Da soll es zumindest hin. Wie das jetzt mit der Umstellung läuft, bin ich auch erst mal überfragt. Wie gesagt, ich hab´s nicht so mit dem Amtsdeutsch...

LG,
Steffi

[Heumann]

das kannste wahrscheinlich knicken, weil deine Fläche Ackerland und nicht Dauergrünland ist. Ich würde auch alles vermeiden, um den Ackerstatus zu verlieren, weil das eine enorme Wertminderung des Grundstücks ist. Besser wäre, wenn du es langfristig gegen eine DGL-Fläche tauschen könntest.

[Steffi]

Nee, daß das Dauergrünland wird, ist bereits beschlossene Sache. Hier ist vor ein paar Jahren nahezu alles an DGL umgebrochen worden (erlaubter- und verbotenerweise, aber egal). Jetzt merken sie langsam, daß das doch nicht so eine gute Idee war und Grünland ist heißbegehrt. Wir haben aber auch nur noch eine Handvoll Nebenerwerbs-LW im Ort, die langsam wegsterben. Alle freiwerdenden Flächen werden vom Großlandwirt ein paar Orte weiter angepachtet, weil das für die Erbengemeinschaften am einfachsten ist. Das paßt den Ortsansässigen auch nicht in den Kram. Meine Flächen sind mir soviel wert, wie ich sie nutzen kann. Mit Äckern kann ich leider rein gar nichts anfangen, da nehme ich die Wertminderung bei einem evtl. Verkauf in Kauf.

LG,
Steffi

[Heumann]

dann versuche wenigstens etwas Geld aus der Umwandlung zu ziehen. Evtl. ist der Ackerstatus handelbar.