altes Heu verfüttern?

bunteschar
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altes Heu verfüttern?

Beitrag von bunteschar »

Hallo,
hat hier jemand Erfahrung mit dem Verfüttern alten Heues?
Das Heu, um das es geht, ist von 2014. Schönes weiches Grummet, dunkelgrün, gut gelagert, riecht gut und staubt nicht. Den Probe-Kleinballen haben die Schafe gerne gefressen...
Die Tiere sind zum Teil hochtragend. Jetzt frage ich mich, ob der Nährstoffgehalt noch reicht. Ab morgen werde ich mit der Zufütterung von Kraftfutter beginnen...
Edwin
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Re: altes Heu verfüttern?

Beitrag von Edwin »

Ja klar, wenn es gut riecht und nicht staubt (was je beides meist einher geht). Das Heu ist wenigstens schon schön zu Ende fermentiert, besser als zu frisches Heu!

Grüße
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Henry
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Re: altes Heu verfüttern?

Beitrag von Henry »

Grummet = nicht viel drin
3 Jahre alt = gar nichts mehr drin
Aber es gibt Schafe, die damit klar kommen.
Henry
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Clan Alba
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Re: altes Heu verfüttern?

Beitrag von Clan Alba »

Na ja, gar nichts mehr drin stimmt ja auch nicht ganz. Rohfaser ist drin, Eiweiß und Zucker/Stärke lösen sich auch nicht in Luft auf, auch Mineralstoffe nicht. Fette oxidieren allerdings und Vitamine wird man auch kaum noch drin finden. ;)
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Henry
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Re: altes Heu verfüttern?

Beitrag von Henry »

Ja, Rohfaser und Asche natürlich. :gruebel: Viel ist bei der Lagerung auch nicht verloren gegangen. Kann ja nicht. War ja kein Erster Schnitt.

Mit Kraftfutter, Rübenschnitzel und Wasser, reicht Stroh für den Faseranteil. Da wird es 2014er Südhang Spätherbst auch tun. :essen:
Henry
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Re: altes Heu verfüttern?

Beitrag von wollwiese »

Henry hat geschrieben:Grummet = nicht viel drin
:?:
also ich weiß ja nicht wie so die mahd-gewohnheiten bei euch in der gegend sind...
hier versteht man unter grummet den 2. schnitt, und der ist deutlich gehaltvoller als der erste. der erste eignet sich idr eher für pferde, weil er meist deutlich stengeliger daherkommt.
aber hier ist auch pferdeland. :lachma:
:schaf2: loot de schoop man schietn, wull woos liekers. :schaf3:
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Re: altes Heu verfüttern?

Beitrag von peter e. »

es dürfte doch kein problem sein, zwei händchen voll in ein tütchen und dann in ein päckchen zu packen - und ab geht die post zum zuständigen landwirtschaftlichen untersuchungsamt, und nach ein paar tagen sind schwarz auf weiss zahlen zu lesen, die die wertigkeit des futters darlegen. Ist doch toll, das es sowas gibt - oder?
peter e.

Auch dem Schwächsten ist ein Stachel gegeben -
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Re: altes Heu verfüttern?

Beitrag von SCB »

Erster Schnitt, zweiter Schnitt.....vielleicht kann Dipl. Ing.Agr. " clan-alba" hier mal etwas weiter ausholen :michel:
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Krauli
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Re: altes Heu verfüttern?

Beitrag von Krauli »

wollwiese hat geschrieben:
Henry hat geschrieben:Grummet = nicht viel drin
:?:
also ich weiß ja nicht wie so die mahd-gewohnheiten bei euch in der gegend sind...
hier versteht man unter grummet den 2. schnitt, und der ist deutlich gehaltvoller als der erste. der erste eignet sich idr eher für pferde, weil er meist deutlich stengeliger daherkommt.
aber hier ist auch pferdeland. :lachma:
So ist das hier auch!
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Wilhelm
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Re: altes Heu verfüttern?

Beitrag von Wilhelm »

Hi,
hier wird der 1.Schnitt zu Silage so je nach Witterung um Anfang Mai gemacht. Ist dann Ende Schossen, Beginn Rispenschieben. Ist das reinste Kraftfutter, dh hoher Eiweißgehalt, hoher Enegiegehalt, wenig RF, für WK jedenfalls genug, dh, über 16%.
Der 1. Schnitt für Heu liegt 2-3 Wochen später, Mitte-Ende Blüte. Ist immer noch ein sehr gutes Futter aber bereits mit derutlich mehr RF.
Wenn hier ab 1. Junidekade erst gemäht werden kann, zB Witterungsbedingt, dann ist das Beste schon weg. Noch spätere Termine, ab Mitte Juni wie es die "klugen" Pferdeleute haben wollen ,liefern nur noch "Schrott".
Ist dann Nährwertmäßig kaum besser als Stroh, hygienisch betrachtet aber die reinste Katastrohe weil hochgradig Pilzbelastet. Das ist der Staub der auch bei volllommen trocken geerntetem Heu dann beim Füttern aus dem Heu aufsteigt.
Stroh wird durch die während des Getreidewachstums applizierten Fungizide idr Gesund erhalten. Bei dem spät gemähten Gras hingegen können die sich unghindert vermehren.
Warum wohl gibt es immer mehr Probleme hustenden Pferden, den Heualleregkern?
Nun Weiter,
Der 2.Heuschnitt erfolgt ca 5-max 6 Wochen nach dem ersten Schnitt, ist weniger ertragreich aber, weil jünger geschnitten , vom Futterwert her der Silage ähnlicher, auch weniger Pilzbelastet. Evtl ist Ende September noch ein 3. Heuschnitt möglich, der, wenn trocken geerntet, noch besser als der 2. Schnitt ist. Beides wird hier Grummet genannt.
Und trockenes Heu verliert außer einigen Vitaminen so gut wie nicht an Futterwert. Den Verlust kann man aber gut durch ein passendes vitaminiertes Mineralfutter ausgleichen.
Selbt füttere ich dieses Jahr Luzernekleegrasheu, in der Blüte der Luzerne geschnitten, somit nach meinem Geschmack gerade noch akzeptabel, aus dem 1. Schnitt 2014, an unsere Pferde.
Gruß, Wilhelm
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