schafbauer hat geschrieben:
so viel kenne ich mich leider nicht aus mit schafen. erklär mal.
willst du lichttherapien oder gar hormontherapien anwenden?
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das es eine gewaltige kostenreduktion ist markfähige lämmer mit der weidehaltung zu produzieren ist klar, aber die lämmer wären dann quasi im juli/august verkaufsfähig u das ist eben auch eine zeit der geringsten nachfrage. mein abnehmer hätte hier keine freude auf einmal 500 lämmer zu vermarkten .
Wir haben 2000 angefangen, Friesen mit Lacaune zu verdrängen. OFM gelten als streng saisonal, LAC als asaisonal. In Frankreich werden sie allerdings meist mit früher Winterablammung gehalten, also Decksaison ab Juni. Bei uns haben wir früher immer Anfang Januar lammen lassen. Seit ca. 5 Jahren haben wir auf ganzjähriges Melken umgestellt und dazu das Herdenmanagement mit 4 Ablammgruppen, jedes Quartal lammt ein Viertel der Herde. Das aber nicht stur, sondern flexibel mit z.Tl. sehr langen Laktationen. Die so veranlagten Tiere verändern dann ihren individuellen Lammtermin und lammen z.B. erst im Herbst, dnach erst wieder im übernächsten Sommer.
Unsere Festellung ist, daß jedes Schaf da individuell ist. Es gibt Tiere, die immer stur ihren Rythmus einhalten und nur im Herbst bockig werden. Andere sind sehr flexibel, und wir selektieren auf diese Eigenschaft, verbunden mit langen Laktationen. Weil unsere Herde ja nicht einheitlich geführt wird, macht ein Lichtprogramm wenig Sinn- allerdings arbeiten wir auch mit Licht. Nur habe ich die Beleuchtung im Stall auf 16 Stunden Tageslicht ganzjährig eingestellt, über Helligkeitssensor und Zeitschaltuhr. Das bedeutet aber auch, daß die Tiere in der Kurztagsperiode nachts in den Stall müssen- bei früher Ausstallung z.B. im März haben sie sehr schlechte Befruchtungsraten, das habe ich schon ausprobiert. Und Jährlinge nehmen generell schlechter bei Kurztag auf, ist meine Erfahrung. Dazu arbeiten wir mit einem vasektomierten Animierbock. Hormonschwämmchen kommen für unseren Biobetrieb nicht in Frage. Mittlerweile hat sich das sehr gut eingespielt.
Noch was zu den Lämmern: es ist eine recht einfache Rechnung. Die Mehrkosten bei der Stallhaltung müssen über den Lammerlös überkompensiert werden, damit es sich lohnt.