geringe Mutterbindung

schafbauer
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Re: geringe Mutterbindung

Beitrag von schafbauer »

Die Lämmer sind nun 10 Tage+ alt und finden nicht von selbst zu 100& zum Euter. Sie stehen auch 2m von der Mutter entfernt und finden sie nicht.

Da hats was anderes. :vogel:
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Steffi
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Re: geringe Mutterbindung

Beitrag von Steffi »

Kann Schmallenberg evtl. auch neurologische Defekte ohne erkennbare äußere Anomalien auslösen? Evtl. gestörter Seh-, Gehör-, und/oder Riechnerv? Plärren die denn und suchen aktiv oder stehen die einfach nur wie bestellt und nicht abgeholt rum?

Ich würde mich evtl. mal an eine Uniklinik (Gießen, Hannover, etc.) wenden. Vielleicht wissen die was?

LG,
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schafbauer
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Re: geringe Mutterbindung

Beitrag von schafbauer »

die lämmer melden sich da sie hunger haben. die mütter geben dafür keinen mucks von sich. wenn ich die mutter dann fixiere versuchen die kleinen zuerst an der vorderseite bzw brustbereich zu trinken. wenn die mutter dann am säugenden lamm riecht ist es für sie ok. ohne meine fixierung würden sie es aber nicht säugen lassen.

für mich ists eindeutig schmallenberg. ich wüsste nichts anderes. nachdem ein lamm auf die welt kam wo das hirn am äußeren hinterhaupt angebracht war ist es für mich fix.

bezügllich schmallenberg habe ich schon mit einigen stellen gesprochen. da kann man nix machen u weis auch nichts. es ist nur bekannt dass eine imunität gebildet wird die jedoch sehr schwach ausgeprägt ist. sie geht deshalb nicht über einige jahre sondern maxima 2 ajhre.
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Henry
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Re: geringe Mutterbindung

Beitrag von Henry »

Behandle die Lämmer doch mal auf CCN. Da machstu zumindest nichts falsch, wenn Du Hitnschäden vermutest.
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Re: geringe Mutterbindung

Beitrag von lavardos »

Steffi hat geschrieben:Kann Schmallenberg evtl. auch neurologische Defekte ohne erkennbare äußere Anomalien auslösen? Evtl. gestörter Seh-, Gehör-, und/oder Riechnerv?
Ja, ich hatte im Winter 2012 auch Schmallenbergfälle, ein Zwillingslamm, äußerlich völlig normal und gut ausgebildet, war aber irgendwie etwas "pläm pläm", also zu doof zu saugen. Trotz rechtzeitiger Biestmilcheingabe per Flasche ist das Lamm eingegangen.
Wurde untersucht und der Schmallenbergvirus auch bestätigt. Das Gehirn war wohl mehr als reduziert ausgebildet gewesen, hätte keinerlei Überlebenschance gehabt.

Die Schwester dieses Lammes war im übrigen völlig in Ordnung, lebt heute noch und hat mehrfach Lämmer großgezogen.
Zuletzt geändert von lavardos am So 5. Feb 2017, 17:53, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: geringe Mutterbindung

Beitrag von lavardos »

Bei meinem traurigsten Fall lag das Mutterschaf in der Geburt und es tat sich nichts. Ich war von Anfang an dabei, also seitdem die Fruchtblase geplatzt war. Ich habe dann etwas gewartet, aber schnell gemerkt, hier geht nichts alleine und habe dann meine Tierärztin geholt, die auch sehr schnell da war.

Sie griff geburtshelfend ein, konnte aber nur ein sehr stark verknöchertes Lamm fühlen. Sie hat sich wirklich viel Mühe gegeben, konnte das Lamm aber nicht davon bekommen. Ein Zersägen des Lammes innerhalb der Gebärmutter, wie man es wohl bei Kühen teilweise machen (muss), sei bei Schafen aber höchst riskant, da die Gebärmutterwand sehr dünn ist und hier besonderes Risiko besteht. Davon riet sie ab.

Wir haben dann das Mutterschaf einschläfern müssen, da es mittlerweile sehr geschwächt war.

Bei einem weiteren Mutterschaf, welches in der Nacht gelammt hat, war ich jedoch mehr als erstaunt. Es hatte Zwillinge, beide stark verkrüppelt und verknöchert. Sie hat diese jedoch allein und ohne nachträgliche Komplikationen geboren. Nachfolgend die Bilder dieser Zwillinge (nichts für schwache Nerven!):
fehlender Unterkiefer.jpg
fehlender Unterkiefer.jpg (224.17 KiB) 4670 mal betrachtet
Unglaublich, besonders bei diesem Lamm, dass sie das allein geboren hat:
SBV.jpg
SBV.jpg (213.59 KiB) 4670 mal betrachtet
Die Schmallenbergfälle beschränkten sich bei mir auf 4 Mutterschafe, die auch zuerst gelammt haben. Als die Lammzeit so grauselig begann, da wurde mir ganz anders bzgl. der verbleibenden ca. 20 tragenden Mutterschafe. Glücklicherweise waren alle weiteren Lämmer gesund. :)
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Steffi
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Re: geringe Mutterbindung

Beitrag von Steffi »

Das ist schon ätzend... ich habe irgendwo gelesen, daß es eine Impfung gegen Schmallenberg geben soll, diese aber nicht gefördert wird bzw. verboten ist? Insgesamt alles recht widersprüchliche Informationen. Weiß da jemand etwas Genaueres?

LG,
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Re: geringe Mutterbindung

Beitrag von schafbauer »

Henry hat geschrieben:Behandle die Lämmer doch mal auf CCN. Da machstu zumindest nichts falsch, wenn Du Hitnschäden vermutest.
erklär mir das bitte genauer was CCN ist. habs noch nie gehört


zusatz: aha. hirnrindennekrose. aber wie kann man lämmer davor beschützen?
Zuletzt geändert von schafbauer am So 5. Feb 2017, 19:53, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: geringe Mutterbindung

Beitrag von schafbauer »

Steffi hat geschrieben:Weiß da jemand etwas Genaueres?
laut zuständigen stellen gibt es nichts. auch keine anerkannte seuche.

bei erstauftrtitt 2012/2013 war es noch völlig unbekannt. damals hatte ich einige geburten von einling bis vierling wo kein einziges lamm lebte. einfach so. dann kamen geburten mit mutationen dazu.

ein freund hatte extrem viele euterentzündungen die sich vermehrt in den bauchraum begaben. bei 600 mutterschafen starben damals 160 muttertiere u 800 tote lämmer. er war damals ziemlich am ende.
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Henry
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Re: geringe Mutterbindung

Beitrag von Henry »

schafbauer hat geschrieben:
Henry hat geschrieben:wie kann man lämmer davor beschützen?
Vitamin B1 Thiamin subkutan nicht B-Komplex
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