Super dicke Biestmilch

Imandra
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Super dicke Biestmilch

Beitrag von Imandra »

Habe heuer ernste Probleme mit extrem zäher, dicker Biestmilch, bei mehreren Lacaun-auen und vorallem bei den Ziegen.
Bei den Lacaun gibt es sich bis zum nächsten Tag, so dass die Lämmer nur eine Starthilfe brauchen , ist halt wieder Mehrarbeit bei den vielen anstehenden Ablammungen und der leidigen Schneeschipperei....

Bei den Ziegen jedoch siehts mau aus. Bisher haben 5 gelammt, alle hatten wenig, sehr zähe, schwermelkbare Biestmilch, so dass ich meine Gefriervorräte fast aufgebraucht habe.
Bei dreien hat es sich mittlerweile nach 3-4 Tagen, Gott sei Dank, wieder normalisiert,die anderen beiden haben erst Gestern bzw Heute Nacht abgelammt und da kommt nur wenig zähes Zeug.
Kann das an der Kälte liegen ?
Haben Nachts bis -20°C aber im Stall ist es knapp über 0 °C , jedoch können die Schafe/Ziegen auch nach draussen (Überdacht).
Die wenigen Assaf-auen die bisher gelammt haben, hatten nicht dieses Problem und die sind ja ordentlich bewollt - deshalb meine Vermutung dass es an der Kälte liegen könnte ?
oder weiss von euch jemand wodurch sowas ausgelöst wird ?
schafbauer
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Re: Super dicke Biestmilch

Beitrag von schafbauer »

ist mir bis jetzt auch ein rätsel das bei einigen sehr dicke biestmilch ist und bei anderen nicht. hatte keine probleme noch damit und sah es eher genetisch bedingt.

in diesem winter bei den ablammungen habe ich aber sehr wenige mit dicker milch :gruebel:
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Henry
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Re: Super dicke Biestmilch

Beitrag von Henry »

Wenn Schafe wegen der Kälte (oder anderer Umstände) übertragen - manche Rassen können das (noch) bis zu mehreren Tagen - dickt die Milch ein. Die Lämmer benötigen aber von der dicken Milch nur in den ersten Stunden etwas. Danach ist sie im Bezug auf die Antikörper wertlos für's Lamm, weil es diese nicht mehr aufnehmen kann. Mit einem mal abmelken ist es dann getan. Und dieses Abmelken halte ich auch für sinnvoll, wenn die Lämmer sich quälen und nichts bekommen. Dabei muß das Euter auch nicht bis zum letzten Tropfen entleert werden. Es muß nur schlaff werden, damit neue, verdünnende Milch nachgebildet wird. Die dicke Kolostralmilch ist wie normales Kolostum nutz- und einfrierbar.
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Imandra
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Re: Super dicke Biestmilch

Beitrag von Imandra »

Henry hat geschrieben:Wenn Schafe wegen der Kälte (oder anderer Umstände) übertragen - manche Rassen können das (noch) bis zu mehreren Tagen - dickt die Milch ein. Die Lämmer benötigen aber von der dicken Milch nur in den ersten Stunden etwas. Danach ist sie im Bezug auf die Antikörper wertlos für's Lamm, weil es diese nicht mehr aufnehmen kann. Mit einem mal abmelken ist es dann getan. Und dieses Abmelken halte ich auch für sinnvoll, wenn die Lämmer sich quälen und nichts bekommen. Dabei muß das Euter auch nicht bis zum letzten Tropfen entleert werden. Es muß nur schlaff werden, damit neue, verdünnende Milch nachgebildet wird. Die dicke Kolostralmilch ist wie normales Kolostum nutz- und einfrierbar.
Stimmt, bei den Schafen könnte das hinkommen,
es ist tatsächlich so, dass wenn ich die dicke Milch abmelke und im Fläschle gebe (grössere Öffnung am Sauger), die nachschiessende Milch etwas dünner wird und die Lämmer dann von alleine trinken .
Bei den Ziegen reicht das aber nicht, die Euter sind nicht prall, da kommen ein paar Tropfen super fette gelbe Milch und das Euter ist schlapp wie ein Waschlappen - nach ein paar Stunden dann sammelt sich in den Zitzen wieder etwas von der zähen Milch erst nach 2 Tagen wirds besser und die Euter füllen sich langsam und ab dem 3.Tag brauch ich dann nichtmehr zufüttern/abmelken - letztes Jahr hatten die Mädels erst im März gelammt und keine Probleme - sind alles erfahrene Mütter. Vielleicht sind die Ziegen da ja einfach entpfindlicher , war ja auch ein sehr plötzlicher heftiger Kälteeinbruch !!!
Werd die Ablammsaison wohl doch wieder einen Monat nach Hinten verschieben.
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Clan Alba
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Re: Super dicke Biestmilch

Beitrag von Clan Alba »

Also irgendwie erschließt sich mir der direkte Zusammenhang zwischen dicker Biestmilch und Kälte nicht ganz. Das Euter wird kalt und die milchbildenden Zellen schalten auf ein anderes Programm??? Das kann's ja wohl nicht sein. Wie sieht es denn mit der Wasseraufnahme aus, könnte da ein Zusammenhang bestehen? Damit will ich nicht sagen, dass die Schafe kein Wasser zur Verfügung hätten, aber vielleicht mögen sie kaltes Wasser einfach nicht genug trinken. Könnte das sein? Dass die neu nachgebildete Milch eine andere Konsistenz hat, würde ja dafür sprechen, dass die Euterzellen genau so arbeiten wie immer, so dass - anfangs - ein Verdünnungseffekt eintritt.
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Henry
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Re: Super dicke Biestmilch

Beitrag von Henry »

Wenn die Euter bereits angebildet sind und die Milch nicht abfließt, weil die Lämmer nicht gelammt wurden, dann dickt die Biest-Milch ein. Je länger Milch im gesunden Euter verbleibt, desto dicker wird sie.

Daneben gibt es aber auch durchaus infektiöse Ursachen fürs Eindicken, die durch Abliegen auf dicken Eutern in Tiefstreu begünstigt werden. Gott sein dank bzw. الحمد لله (al-ḥamdu li-Llāh) kommt das nicht oft vor.
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Insane
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Re: Super dicke Biestmilch

Beitrag von Insane »

Henry hat geschrieben: ... bzw. الحمد لله (al-ḥamdu li-Llāh) ...
:vogel: oder :prost1: :wink:
Das ist kein Heu in meinen Haaren - das ist Schäferglitzer :?:
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Re: Super dicke Biestmilch

Beitrag von schafbauer »

Insane hat geschrieben:
Henry hat geschrieben: ... bzw. الحمد لله (al-ḥamdu li-Llāh) ...
:vogel: oder :prost1: :wink:

das nennt man erweiterung der allgemeinen geschäftstätigkeiten :koch:
"Nur was man gerne macht, macht man auch gut." :schaf2:
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Clan Alba
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Re: Super dicke Biestmilch

Beitrag von Clan Alba »

Henry hat geschrieben:Wenn die Euter bereits angebildet sind und die Milch nicht abfließt, weil die Lämmer nicht gelammt wurden, dann dickt die Biest-Milch ein. Je länger Milch im gesunden Euter verbleibt, desto dicker wird sie.
Hört sich logisch an. Und wo bleibt da das kalte Wetter? ;)
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Henry
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Re: Super dicke Biestmilch

Beitrag von Henry »

Verhaltung.

Die Lammen nicht, weils Wetter extrem ist (oder andere Probleme auftreten). Wir hatten das bei einem Kälteeinbruch mit Ostwind und Niederschlägen. Da kneifen die zu, solange sie können. Das wird zwar immer angezweifelt und mag auch von Rasse zu Rasse unterschiedlich sein - nicht angezweifelt wird aber, daß bei mildem Wetter nach schlechtem, die Lämmer nur so purzeln.
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