Ein paar Beobachtungen von heute:
Das ist die erste Fläche, auf der ich 2015 mit den HM-Experimenten begonnen habe.
Damals fast nur noch Rispengras. Inzwischen kommen wieder mehr andere Gräser und diesen Winter hat irgendein Pilz (Schneeschimmel?) an vielen Stillen die verlieben Rispe gekillt oder zumindest geschwächt (die hellen Flecken).
Direkt angrenzend eine Fläche mit meiner bisherigen Wechsel- bis Standbeweidung. Letztes Jahr mit Direktsaatmaschine nachgesät.
Über den Winter geschont bis Mitte Februar. Dann waren bis Mitte März die Rinder drauf, um den dort stehengelassenen Vorrat abzufressen. Der Austrieb hier ist noch deutlich zögerlicher und die Gräser schwachwüchsiger.
Eine der besseren Stellen auf der 2. HM Versuchsfläche.
Zum Vergleich direkt gegenüber auf der anderen Seite des Baches ein "guter" Ausschnitt einer der am stärksten überweideten Flächen. Über diese Fläche führt der Wasserzugang mehrerer andere Koppeln, so dass ich sie kaum schonen kann. Seit Mitte März keine Tiere mehr drauf. Austrieb sehr schwach.
Einer meiner rechtlich fragwürdigen Versuche. Ist ja quasi ein Eingriff in ein Oberflächengewässer, wenn auch m.E. ein positiver. An dem Bach kämpfen meine Vorfahren seit Generationen gegen die Erosion, durch Bäume pflanzen und Steinschüttungen.
Ein Aha-Erlebnis hatte ich, als ich neben dem Bach mit dem Bagger einen Brunnen für die Winter-Weidepumpe ausgehoben habe. Da kamen in 2 bis 3 Metern Tiefe zwischen Steinen uns schwerem Lehm konservierte Ästchen zum Vorschein. Der Bach musste dort also eine Menge Material abgeladen haben statt zu erodieren.
Bei den HM-Leuten habe ich gesehen, dass die erodierte Bachufer mit ihren Herden sanieren. Ich habe es auch an einer Stelle versucht. Zaun eine Zeit lang weg, und die Tiere beim Tränken die ausgespülten Steilufterkanten platttreten lassen.
Nach den nächsten Hochwassern der Aha-Effekt. Das Wasser wird nicht mehr kanalisiert, sondern geht in die Breite, verlangsamt sich dabei und lädt tonnenweise Geschiebe ab. Der Bachboden wächst von unten nach oben statt sich immer tiefer einzuschneiden.
Die Ufer werden gut durchwuzelt und es fliegen sogar von selbst Bäumchen an, die das Ufer langfristig sichern werden.
Zustand vorher (ein paar Meter unterhalb):
Zustand nach Rindereinsatz:
Selbst das Jahrhundert-Hochwasser letztes Jahr konnte hier nur noch leichte Erosion verursachen, rechts unten.
Und hier raus der anderen Blickrichtung. Die Steinhaufen im Bach hat das sich verlangsamende Hochwasser dort abgeladen. Das Bachbett liegt jetzt entsprechend höher.
Im Hintergrund die Furt und ganz oben am Bildrand nochmal Ausgangszustand mit erodiertem Steilufer. Selbst den Sandsteinblock oben in der Bildmitte hat der Bach angespült.