Bund und Länder wollen Schafhaltung mehr unterstützen

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Babs
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Bund und Länder wollen Schafhaltung mehr unterstützen

Beitrag von Babs »

schafbauer
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Re: Bund und Länder wollen Schafhaltung mehr unterstützen

Beitrag von schafbauer »

nicht nur in D sondern auch in ganz europa kennt man das problem u sie wollen die schafhalter unterstützen - nur bis was passiert geht das wollen aus.
"Nur was man gerne macht, macht man auch gut." :schaf2:
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Insane
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Re: Bund und Länder wollen Schafhaltung mehr unterstützen

Beitrag von Insane »

Babs hat geschrieben:topagraronline
Ach, "Wollerei" gibt es vor der Wahl viel. Was hindert sie denn? SIE sind aktuell an der Regierung! Luftnummer und nach der Wahl vergessen, genau wie der Klassiker von 2013: " mit mir wird es keine Maut geben!"
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seb
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Re: Bund und Länder wollen Schafhaltung mehr unterstützen

Beitrag von seb »

Die von der Umweltministerin geforderte Mutterschafprämie ist in der Gemeinsamen Agrarpolitik der Europäischen Union (GAP) durchaus möglich und wird bereits heute in 22 Mitgliedsstaaten der EU erfolgreich angewandt. Die Bundesregierung könnte über nationale gesetzliche Regelungen diesen Weg in 2017 auch für Deutschland freimachen.
27.4.2016 Die Bundesregierung sieht keinen Anlass für die Wiedereinführung gekoppelter Prämienzahlungen für Weidetiere. In seiner Antwort auf eine Schriftliche Frage der agrarpolitischen Sprecherin der Linksfraktion, Dr. Kirsten Tackmann, weist der Parlamentarische Staatssekretär vom Bundeslandwirtschaftsministerium, Peter Bleser, darauf hin, dass sich die Bundesregierung seit 2005 und im Rahmen der Reformen der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) für eine möglichst weitgehende Entkopplung der Prämien stark gemacht habe. Insgesamt seien damit in Deutschland gute Erfahrungen gemacht worden.

Bleser zufolge hat die Bundesregierung deshalb nicht die Absicht, ihre Haltung zu gekoppelten Direktzahlungen zu revidieren. Mit Blick auf die von Tackmann geforderte gekoppelte Förderung der Weidetierhaltung verweist der Staatssekretär auf die Umschichtung von Mitteln aus der Ersten in die Zweite Säule. Diese sollten gemäß dem entsprechenden Bund-Länder-Beschluss zweckgebunden für eine nachhaltige Landwirtschaft, unter anderem aber auch für Rauhfutterfresser, für die Stärkung von besonders tiergerechter Haltung und für Grünlandstandorte verwendet werden, erläutert Bleser. Ihm zufolge kann davon gerade die Weidetierhaltung profitieren.
Soviel dazu. Aber man sollte die Politik beim Wort nehmen und Unterstützung auch einfordern. Und man kann es ihnen jetzt in der Vorwahlzeit schön um die Ohren hauen.
Manfred
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Re: Bund und Länder wollen Schafhaltung mehr unterstützen

Beitrag von Manfred »

Ich bezweifele, dass eine Schaf- und Mutterkuhprämie wie die schon mal dagewesenen viel bringen würde, außer noch mehr Bürokratie.
Hier in Bayern ist die Situation so, dass für viele Flächeneigentümer die Inanspruchnahme viehloser Kulap-Programm + Heuverkauf oder nur EU-Prämie + Mulchen deutlich attraktiver ist als eine eigene Viehaltung oder die Verpachtung an einen Viehalter.
Eine Mutterkuhprämie von z.B. 100 Euro würde daran wenig bis gar nichts ändern.
Und in Naturschutzkreisen ist immer noch die Ausmagerung der Flächen Mode, weshalb Mahd gegenüber Beweidung bevorzugt behandelt wird.
Die dadurch angerichtete Bodenzerstörung und massive Artenverarmung im Boden wird nach wie vor nicht wahrgenommen.

Wenn man die Wiederkäuerhaltung auf der Fläche wirklich fördern wollte, wäre m.E. die effektivste Maßnahme, die Kulturlandschafts- und Vertragsnaturschutzprogramme an einen Mindestviehbesatz von z.B. 0,3 GV/ ha zu koppeln.
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Insane
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Re: Bund und Länder wollen Schafhaltung mehr unterstützen

Beitrag von Insane »

Sinnvoll wäre außerdem bürokratische Hürden abzubauen insbesondere was die Aufstellung von Schutzzäunen und
auch Ställen in Zeiten des Wolfes angeht. Es kann doch nicht sein, dass man 100 Anträge in doppelter Kopie ausfüllen
und einreichen muß, und nicht einen Finger rühren darf, eh im Amt mal jemand seinen fetten Hintern gehoben hat... :o
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peter e.
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Re: Bund und Länder wollen Schafhaltung mehr unterstützen

Beitrag von peter e. »



Stilllegung: Landwirt von Dorfbewohnern angefeindet
In Rossau (Sachsen) sorgt eine 26,5 ha große Stilllegung für allerhand Ärger bei den Bürgern. Laut dem Heimatverein gehe von dem Feld eine Distelsamenplage aus, unter der die Ansehnlichkeit des Orts leide. „Wolkenweise" seien die Distelsamen im Sommer auf private Grundstücke niedergegangen.
mehr unter http://www.topagrar.com/news/Home-top-N ... 09495.html
peter e.

Auch dem Schwächsten ist ein Stachel gegeben -
sich zu wehren.

frei nach Schiller
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seb
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Re: Bund und Länder wollen Schafhaltung mehr unterstützen

Beitrag von seb »

Manfred hat geschrieben:Ich bezweifele, dass eine Schaf- und Mutterkuhprämie wie die schon mal dagewesenen viel bringen würde, außer noch mehr Bürokratie.
...
Wenn man die Wiederkäuerhaltung auf der Fläche wirklich fördern wollte, wäre m.E. die effektivste Maßnahme, die Kulturlandschafts- und Vertragsnaturschutzprogramme an einen Mindestviehbesatz von z.B. 0,3 GV/ ha zu koppeln.
Da stimme ich dir ja zu. Zur Zeit ist es aber ja so, daß man zur Prämienoptimierung nur so viel Vieh wie unbedingt nötig oder eben im Programm vorgeschrieben auf soviel Fläche wie möglich bringt. Aber egal, welche Vorschläge man diskutiert, das Ziel sollte doch klar sein, und daran muss sich die Politik messen und auch kritisieren lassen.
Vollmundige Ankündigungen bringen keinem Schafhalter was und auch kein Schaf mehr aufs Land.
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Insane
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Re: Bund und Länder wollen Schafhaltung mehr unterstützen

Beitrag von Insane »

peter e. hat geschrieben:


Stilllegung: Landwirt von Dorfbewohnern angefeindet
In Rossau (Sachsen) sorgt eine 26,5 ha große Stilllegung für allerhand Ärger bei den Bürgern. Laut dem Heimatverein gehe von dem Feld eine Distelsamenplage aus, unter der die Ansehnlichkeit des Orts leide. „Wolkenweise" seien die Distelsamen im Sommer auf private Grundstücke niedergegangen.
mehr unter http://www.topagrar.com/news/Home-top-N ... 09495.html
Das ist eben leider die typische Doppelmoral: ist "Bio" und "natürliche Landwirtschaft" für einen Bauern / Tierhalter mit viel Aufwand und Kosten verbunden, dann "soll er sich nicht so anstellen", aber wehe "Bio" schleicht sich auf den heimischen Golfrasen... DAS geht nun wirklich nicht! :o :shock:
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Manfred
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Re: Bund und Länder wollen Schafhaltung mehr unterstützen

Beitrag von Manfred »

"Should farmers who ditch tractors and chemicals to graze herds intensively get carbon capture credits?"

http://www.cbc.ca/beta/news/canada/calg ... -1.3858188

Das würde gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen.
Das Problem ist aber, dass die Klimazertifikate durch die Exzessive Vergabe an die Großkonzerne viel zu billig sind.
Bei Ersatz fossiler Energien durch Solar- und Windkraft werden die CO2-Vermeidungskosten m.W. im Mittel mit ca. 50 Euro je Tonne C02 kalkuliert.
Würde man mir diese 50 Euro pro Tonne C02 auszahlen, für das CO2, dass ich durch den Humusaufbau auf meinen Flächen in den letzten 5 Jahren gebunden habe, ergäbe das ein erkleckliches Sümmchen von 90.000 Euro.
Andere Quellen geben die CO2-Vermeidungskosten gar mit 500 US$ an. Würde ich die erhalten, hätte ich ausgesorgt... Dann würde ich meinen Handel dicht machen und mich voll auf den Humusaufbau konzentrieren.
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