lavardos hat geschrieben:Gut finde ich aber in der Tat, dass die beiden Zuchtrichtungen nun zu einer eigenständigen Rasse entwickelt wurden. Zeigt es doch, dass gemeinsames Arbeiten an einem festgelegten Zuchtziel zu einem Erfolg geführt hat.
schade, dass dieser erfolgreiche Weg nun beendet wird.
lavardos hat geschrieben:@Heumann: Aus deinem Beitrag lese ich heraus, dass du die ganze deutsche Herdbuchzucht infrage stellst. Das verstehe ich nicht so ganz, denn gerade - oder sogar nur - in der Herdbuchzucht ist doch möglich, gewünschte Rasseeigenschaften zu festigen.
die Optik festigen ja, und sehr oft sogar die Eigenschaften verschlimmern, aber verbessern kommt nur noch wenig vor. Lediglich über verpflichtende Gentest und sogar da kann man über den Sinn des G1-Wahns aus gutem Grund streiten. Welche Herdbuch OFM werden denn überhaupt noch gemolken? Warum gibt es Mutterschafe mit weit über 100 kg? Das ist doch total bekloppt.
lavardos hat geschrieben:Natürlich hat "ein gutes Schaf keine Farbe", aber ein Wiedererkennungswert und möglichst auch ein Alleinstellungsmerkmal sollte eine Rasse schon haben. Ein Dorperschaf hat einen schwarzen Kopf und einen weißen Körper, und ist eben nicht gescheckt.
Doch! Ein Dorper ist genetisch gesehen gescheckt. Und da das betreffende Gen (persian) homozygot vorliegt entsteht auch bei jeder DOS x DOS Kreuzung ein Schaf mit der Dorperscheckung.
lavardos hat geschrieben:Und da das Zuchtbuch beim Nolana und beim Braunen Haarschaf ja weiterhin nicht komplett geschlossen ist (über die weibl. Seite kann übers Vorbuch immer noch fremdes Blut eingebracht werden), sehe ich auch nicht die Gefahr wie im Beitrag von Heumann beschrieben.
Über die weibliche Vorbuch-Seite heißt, dass dort Schafe eingetragen werden können, die maximal 25 % DOS, NOL-F, easycare oder Exlana in sich tragen. Dann nämlich sieht ein Haarschaf mit etwas Glück frühestens so aus, wie ein braunes Haarschaft. Ob jetzt von den guten Eigenschaften noch etwas übrig geblieben ist, bis die Gene dann nach einigen weiteren Generationen in einem braunen Haarschafzuchtbock sind, kann sich jeder selbst ausrechnen.
lavardos hat geschrieben:Und das Nolana - Schaf wird ja aller Voraussicht nach auch in der Widerristhöhe bewertet und zu große Tiere werden nicht eingetragen.
Somit wird das Argument der immer größer und schwerer werdenden Fleischschafrassen auch entkräftet.
Das würde bedeuten, dass man Schafe nicht vor dem dritten Lebensjahr in das Herdbuch aufnehmen könnte, weil bis dahin Schafe wachsen. Wie soll das in der Praxis umgesetzt werden, wo doch häufig schon Tiere unter einem Jahr gekört werden?
Aber wahrscheinlich ist es auch egal. Die Idee der Nolana war eine tolle, aber in Wolfszeiten bringt auch das wirtschaftlichste Schaf nichts mehr. Besser ist wahrscheinlich in der Zukunft, die billigsten Kameruner dem Wolf aufzutischen und sich entschädigen zu lassen und sein Geld mit der Zucht von Kangals zu machen als mit einem wirtschaftlichen Haarschaf.