Weide mit Düngeverbot?

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working-squad
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Re: Weide mit Düngeverbot?

Beitrag von working-squad »

don.alfonso hat geschrieben:Hallo

Du fütterst überhaupt nichts zu?
mir hat das Vet-Amt mal geschrieben das die Schafe
ungeachtet was ich füttere freien Zugang zum Rauhfutter haben müssen.

Gruß:don.alfonso
Die stehen doch dann mittendrin, im Rauhfutter, wenn sie die Fläche abweiden ...?

Ich habe auch eine Fläche, auf der nicht gedüngt und zugefüttert werden darf. Direkt daneben ist ein Feld, das natürlich entsprechend "behandelt" wird. Das Wasser bringt mir das dann regelmäßig auch mit in meine Fläche ... Aber ich selber darf nix drauf machen.
Niedersachse
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Re: Weide mit Düngeverbot?

Beitrag von Niedersachse »

Ich habe nur Flächen die nicht gedüngt werden dürfen und wo ich auch nicht drauf zu füttern darf es sind Flächen die im Naturschutzprogramm sind und Flächen die vor 7 Jahren als Ausgleich für Windräder dienen. Und es kommt mit Sicherheit auch was von den Flächen nebenan auf meine das kann man ja aber nun mal nicht ändern, aber das mit dem zu füttern darf man ja dann auf den Flächen des Nachbarn und schon sind die Schafe wieder optimal gefüttert.

LG
Edwin
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Re: Weide mit Düngeverbot?

Beitrag von Edwin »

Steffi hat geschrieben:
Wie sollen die Schafe da düngen? Die fressen das Gras, ziehen raus, was sie selbst zum Leben brauchen und der klägliche Rest wird wieder ausgeschieden. Letzten Endes habe ich so einen beständigen Abtrag von der Fläche. Es sei denn, ich würde zufüttern, was ich dort aber nicht tue.

LG,
Steffi
Bloßes zusätzliches düngen nützt dir gar nichts, wenn alle anderen Bedingungen nicht stimmen. Das hängt von vielen Faktoren ab, das zu erläutern ist zu viel Arbeit. Ich empfehle dir, "Extensive Grünlandnutzung" von Nitsche/Nitsche gründlich durchzulesen, du wirst auf erstaunliche Erkenntnisse kommen.
Dein Ansatz wie oben wird vielfach geglaubt und angewendet, ist aber nur ein Teil der Wahrheit!

Grüße
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Henry
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Re: Weide mit Düngeverbot?

Beitrag von Henry »

KABA hat geschrieben:ich kenne Düngeverbote nur in der Form, dass es sich dabei um Flächen handelt, die als Ausgleichsmaßnahmen (Kompensation) für irgendwelche anderen Flächen genommen werden
... dann solltest Du Deine Kenntnisse erweitern, dringend. In Sachsen stehen ganze Pakete von AUK-Maßnahmen unter Düngeverbot. Manchmal ist noch biologische Düngung möglich. Das ist Maßnahmeabhängig. Erschwernisstandorte, reine Beweidung etc. sind schon in der letzten Förderperiode ohne Düngung gewesen.

Es wäre auch wirklich "B"-scheuert, eine Maßnahme mit zwingender Entnahme des Schnittes, also gerade zur Ausmagerung, mit ei e Düngemaßnahme zu verknüpfen.

Due reine Beweidung ist in Sachsen eine dieser Maßnahmen. Sie kann (fachlich "muß") mit einem Ernte-oder Pflegeschnitt (oder mehreren) kombiniert werden. Reine Beräumungsschnitte dürfen nichtmal (oder nur auf Antrag) mit Nachbeweidung gedüngt werden.

Ganz ehrlich, wenn wir Geld für Landschaftspflege nehmen, sollten wir Landschaft pflegen und nicht Heu und Lämmer produzieren.
Henry
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Steffi
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Re: Weide mit Düngeverbot?

Beitrag von Steffi »

Ganz lieben Dank für eure Antworten!

"Landschaftspflege" klingt irgendwie klasse, ist in diesem Fall aber eher schräg. Wir reden hier über eine kleine Wiese von etwas über 1 ha inmitten von vollgedüngten und gespritzten Ackerflächen und direkt unterhalb einer neu angelegten Tonabbaugrube... "Landschaft" definiere ich irgendwie anders :lol:

Ich werde den Nachbarn nochmal genau fragen, was es mit der Düngung auf sich hat. Fakt ist aber, daß ich dieses Fleckchen Grün nicht als Magerwiese brauche, sondern die meine Schafe so gut ernähren soll, daß es auch Lämmer gibt. Aber die erste (erlaubte) Maßnahme wird die Beseitigung der Mäusehügel und die Schließung der lückigen Grasnarbe sein. Ggf. müssen wir im nächsten Jahr über einen Wechsel des Förderprogramms nachdenken.

LG,
Steffi
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Re: Weide mit Düngeverbot?

Beitrag von Edwin »

Du solltest in dieser (Ausgangs-) Frage nicht über einen Wechsel der Förderprogramme, sondern eher über eine Änderung des Weidemanagements nachdenken! Stichworte - Wechselweiden,-Tierbesatz,- Standortbedingungen. Mit diesem Boden brauchst du bei ausschließlicher Beweidung nicht einen Gramm Zusatzdünger!

Grüße
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Re: Weide mit Düngeverbot?

Beitrag von Steffi »

Mangels Ersatzweiden ist das nicht so ganz einfach, den Tierbestand auf der Fläche immer adäquat anzupassen...

LG,
Steffi
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Re: Weide mit Düngeverbot?

Beitrag von Heumann »

Steffi hat geschrieben:Ggf. müssen wir im nächsten Jahr über einen Wechsel des Förderprogramms nachdenken
Sehr viele Grünlandflächen lassen sich nur wirtschaftlich über Förderprogramme nutzen. Meine Schafe haben z.B. im letzten Jahr ganz klar einen Verlust eingefahren, aber die Fördermaßnahmen gleichen das wieder mehr als aus.
Wirtschaftlicher wäre evtl. sogar ein kompletter Verzicht auf Lämmer.
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Steffi
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Re: Weide mit Düngeverbot?

Beitrag von Steffi »

Ich bekomme überhaupt keine Förderung, meine Einnahmequelle sind Lämmer.

LG,
Steffi
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Heumann
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Re: Weide mit Düngeverbot?

Beitrag von Heumann »

Steffi hat geschrieben:Ich bekomme überhaupt keine Förderung
?
Steffi hat geschrieben:Ggf. müssen wir im nächsten Jahr über einen Wechsel des Förderprogramms nachdenken.
Wer ist denn dann wir?
Steffi hat geschrieben:Unser Nachbar hat mir eine Weide zur Nutzung überlassen.
Pachtvertrag oder nur Abweiden? Wenn zweites, dann hast du überhaupt keine Einflussnahme auf das Förderprogramm. Und warum sollte dein Nachbar irgendwas ändern, wenn er jemanden gefunden hat, der ihm die Arbeit abnimmt und er dafür Geld kassiert. Außerdem laufen die Programme i.d.R. einige Jahre (meist 5).

Du bist aus Hessen? Dann wird's das Programm sein: https://umweltministerium.hessen.de/sit ... ierung.pdf
Steffi hat geschrieben:meine Einnahmequelle sind Lämmer.
Du sollstest mal die Einnahmen und die Ausgaben gegenüberstellen.

Mit CC hat das ganze hier überhaupt nichts zu tun. Lass die beiden Buchstaben besser weg.
Steffi hat geschrieben:Wie sollen die Schafe da düngen? Die fressen das Gras, ziehen raus, was sie selbst zum Leben brauchen und der klägliche Rest wird wieder ausgeschieden. Letzten Endes habe ich so einen beständigen Abtrag von der Fläche.
Die Schafe werden kaum etwas abtragen. Die kacken das wieder aus. Bei ausschließlicher Nutzung durch Schafe wirst du einen ähnlichen Effekt haben, wie bei dem von dir vorgeschlagenen Mulchen. Da bleibt auch nur lieben, was schon da ist.
Durch die Nachlieferung aus dem Boden (falls noch was vorhanden ist) und aus der Luft bekommst du mehr Nährstoffe in die Fläche. Außerdem natürlich durch das schon von dir ausgeschlossene Zufüttern. Die ganze Schafherde auf der Fläche über den Winter mit Heu versorgt kann schon viel bringen.
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