Hallo Annegret,
in der DDR wurde die künstliche Besamung beim Schaf dazu genutzt, aus dem vorhandenen Genpool heraus, leistungsstarke Lämmer für den Export zu erzeugen.... und das in sehr großer Zahl.
Die Lämmis gingen nach Frankreich sowie in die damalige BRD und bedeuteten "harte Devisen" für das Land. Die Größenordnungen, in denen exportiert wurde, das wäre mit einer "natürlichen Befruchtung" niemals zu erreichen gewesen.
Es ging also vordergründig nicht darum, nur die "eierlegende Wollmilchsau"
zu erfinden, sondern das Sperma der Hochleistungsböcke auf viele hochwertige Muttertiere zu verteilen.
Mein Ausbildungsbetrieb z. Bsp. hatte mehrere Herden von ca. 500-1000 Tieren. In dieser Größenordnung sind wir dann auch hüten gegangen.
Ein Koppelbetrieb, so wie es jetzt vorwiegend praktiziert wird, den gab es nicht. Nur die abgesetzten Lämmer kamen auf die Wiese in einen E-Zaun.
Aber @ Annegret, Du hast völlig Recht, wir Menschen sollten aus den Fehlern der Vergangenheit, was die Zucht & Selektion bei Tieren betrifft, endlich lernen! Egal, ob im Nutztierbereich oder bei Hunden und Katzen. Es ist eine Schande, was dort alles angestellt wurde....
Ich kann mich erinnern, dass mit der teilweisen Einkreuzung von russischen Stawropol bei unseren Merinos eine erhöhte Wollleistung erreicht werden sollte.
Leider sind dann auch teilweise bei den Einkreuzungen die Augen mit Wolle zugewachsen.
Oder die Haut bildete Falten aus, weil irgendein Theoretiker dachte, viel Haut = viel Wolle = PRIMA!
Die Qualen und Verletzungen die diese Tiere dann aber bei der Schur erleben mussten, schlimm.....
Die Schafhaltung ist hier im Osten, verglichen an den Herdenstärken der DDR, nun in der Bedeutungslosigkeit verschwunden.
Und wenn ich dann in den Fleischtruhen oder Restaurants beworben werde, mit exportiertem Fleisch aus Neuseeland oder anderswo,
das macht mich sehr traurig, extrem wütend und verstehe ich nicht.....
Es ist in meinen Augen schizophren, Lebensmittel um die halbe Welt zu karren, wenn man sie auch hier erzeugen könnte und kann!
Jetzt werden Felder nach der Ernte sofort umgebrochen. Welche Verschwendung für Schäfer, die wissen, welches Potential zum Beispiel darin liegt.