Ich würde mich sehr freuen, wenn Ihr mir Eure Einschätzung zu den Magen-Darm-Problemen meiner 14 Monate alten Merino- Aue geben könnte, da ich als Schafhalter-Anfängerin nicht auf eigene Erfahrungen zurückgreifen kann.
Anfang Februar zeigte die körperlich kleinste und auch rangniedrigste unserer 3 Mädels folgende Auffälligkeiten: kalte Ohren, gekrümmter, aufgewölbter Rücken, kein Wiederkäuen, kein Kötteln, Zähneknirschen, zögerliches Fressen, vermehrtes Liegen an untypischen Orten (einfach in Gesellschaft der mampfenden Kolleginnen).
Obwohl sonst handzahm, mied sie jeden Kontakt, es war mir nicht möglich zu prüfen, ob sie links oder rechts am Bauch empfindlich war, sie sprang sofort weg.
Der Tierarzt meinte, dass sie entweder verwurmt sei oder Fütterer ihr Unwesen trieben.
Kotprobenergebnis anbei. https://drive.google.com/file/d/148C6by ... sp=sharing
Kokzidien hatte nur besagte Aue mittelgradig, die anderen beiden geringfügig. Nach dem Befund meinte der TA, dass eine Wurmkur unnötig sei, Kokzidienbehandlung ebenfalls. Die Kleine hatte zu keiner Zeit Durchfall. Im Gegenteil. Besonders die ersten Köttel direkt nach der Geschichte kamen mir total hart vor. Der TA riet mir, alles Fütterer-Sicher zu machen. Was ich, soweit möglich, getan habe.
Nun hatte sie vor wenigen Tagen wieder die Symptome. Sägebockstellung kam noch dazu. Wettertechnisch sehr unwahrscheinlich, dass da eine Oma mit Kind und Futtersack unterwegs war. Ich habe trotz tgl. Kontrolle auch nie irgendwelche Fermdfütterer-Reste gefunden.
Als es der Aue wieder gut ging, fand ich kleine, steinharte Köttel, mehrere Haufen kamen so bitterbös hart und veschrumpelt raus, bis es der Kot wieder normal aussah. Das Überraschungspaket vom Bild fand ich aber erst am nächsten Tag, ich muss es beim Abkötteln wohl übersehen haben.
https://drive.google.com/file/d/1GOLVIT ... sp=sharing
Etwas klingelte, ich hatte davon schon gelesen. Hier mal die Quelle: https://www.bio-austria.at/a/bauern/typ ... itenbefall (siehe Kokzidien).
Ich würde sagen, der Text passt zu meinem Bild, könnt ihr das als Kokzidien-typisch bestätigen?
Zum Thema harte Köttel lande ich immer nur bei den Magen-Darm Würmern, die unser Schaf ja lt. Kotprobe nur mit leichtem Befall hat. Entsprechend schwarz sind sie ja auch. Vll sind sie nach dem Kokzidien-Thema einfach der Tropfen, der das Fass zum überlaufen bringt, geringfügiger Befall hin oder
her?
Ich bin weg von der Fremdfütterei als Ursache und nach den Ausscheidungen halte ich die Kokzidien und MD-Würmer für ursächlich.
Mein Plan wäre jetzt, morgen den Tierarzt um Baycox zu bitten und ebenfalls um Cydectin. Wäre das auch Euer Weg? Und wenn, in welchem Zeitraum würdet ihr die 2 Mittel hintereinander geben? Auch wenn die harten Köttel bisher auffälliger waren, gehe ich doch davon aus, dass die Kokzidien zuerst
behandelt gehören?
Nachdem, was ich gelesen habe, heißt es, alle 3 mit beiden Medis zu behandeln und den mit 2 m³Waldboden eingestreuten Wagen auzuräumen, mit Hochdruckreiniger und Heißwasser zu reinigen,richtig?
Habt Ihr mir einen Tipp, was ich der Aue zum Darmaufbau geben/füttern könnte?
Was könnte noch wichtig sein:
- ich köttel den kompletten Lebensraum 2x tgl ab, ich habe bei der Kleinen noch nie Durchfall gesehen oder gefunden.
- Die Aue ist nach den Koliken wieder fit und fröhlich unterwegs, wirkt also nicht dauerhaft angeschlagen
- Was mir allerdings schon seit längerem auffiel, mind. seit Dezember ist, dass sie deutlich kürzer wiederkäut als die anderen beiden. (dennoch mehrfach tgl.)
- Sie hat als “Unter” aus Menschensicht schon auch Streß in der kleinen Herde.
Viele Grüße
Anni
PS: Da ein Hochladen der Bilder nicht geht, hoffe ich, dass es über die Links klappt!