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Melasseschnitzel (Rübenschnitzel) würde ich NIE! trocken verfüttern! Wenn du siehst, wie viel Wasser "eine Handvoll" Schnitzel aufnimmt, um voll auszuquellen, weißt du, warum.
Ich füttere seit Jahren diese Schnitzel, am Abend mit Wasser zum Quellen hingestellt, am nächsten Tag in einer Mischung mit Gerstenschrot, Luzernepellets (die tatsächlich nicht mit eingeweicht, weil es nur eine furchtbare Matsche gibt), Apfeltrester für die hochträchtigen Tiere, also erst im letzten Monat langsam anfangend. Vorher sind sie bei Heu auf Weide, mit gut Bewegung - alles andere bringt bei Landrassen nur große, schwere Lämmer, dann schnell mit Geburtsproblemen, denn das Futter "behält" die Mutter nicht für sich, sondern gibt es an die Lämmer weiter!
NACH der Lammung erhält sie dann entsprechend mehr, um selber wieder aufzubauen, auch das aber langsam anfangend.

Bisher eher ziemlich stille Mitleserin bin ich euch allen sehr dankbar für eure Anteilnahme und die mir allesamt wichtigen und lehrreichen Tips, Hinweise und Anregungen.

Ich finde das Forum wirklich ganz fantastisch und kann und konnte und werde ganz sicher noch viel von euch lernen.

Mit Rübenschnitzeln kenn ich mich aus, ich hatte 30 Jahre Ponys und Pferde am Haus. Die ersten 3 Schafe zogen vor 7 Jahren als Gesellschafter für mein letztes Herzenspferdchen ein nachdem sein Kumpel verstorben war. Inzwischen ist auch mein letztes Pony mit fast 38 Jahren gestorben und es bevölkern hier 22 Wollnasen den Offenstall mit umliegenden Wiesen und einem grossen Weinberg.

Nach anfänglichen Frust über das gedeckte Lamm mache ich jetzt das Beste aus dem Unveränderlichen. Eure Kommentare haben mir Mut gemacht und helfen mir zu entscheiden auf was ich besonders achte und wie ich z.b. die Fütterung gestalte.

Die Gute kriegt also ab sofort jeden Tag eine kleine Handvoll Kraftfutter -sozusagen als Leckerli damit sie an Kraftfutter gewöhnt ist und ich die Gabe langsam steigern kann wenn sie es dann braucht. (Besser gesagt, damit ihr Pansen daran gewöhnt ist, denn die Karlotta persönlich meint, sie könne ohne Gewöhnung auch gleich viel mehr fressen...).
Ich schau halt, dass sie generell so gut als möglich versorgt ist, aber trotzdem schlank bleibt und unterstütze sie nach dem Lammen stärker, damit sie genug Energie zum säugen hat.
Aber das mach ich ja mit den anderen Mutterschafen auch.

Trotzdem ist es sehr interessant zu lesen, wann/ in welcher Phase der Trächtigkeit/Säugezeit ihr was und ungefähr wie viel füttert und was ihr bei "alten" Mutterschafen und "Teeniemamas" anders bzw. unterschiedlich macht.

Hierzu gleich noch eine Frage: Es gibt ja diese (z.b. von Crystalix) Energie - Leckmasse für tragende/säugende Schafe. Bis jetzt hatte ich sowas noch nie im Einsatz (...viel teuer ..viel Zucker...)und allen Müttern und Lämmern ging's gut.
Aber wäre sowas in diesem Fall angebracht und hilfreich ? Und wenn ja, dann zu welchem Zeitpunkt.
Wie gesagt , Salz und loses Mineralfutter ( Schafkristall plus von BayWa) haben sie immer zur Verfügung und nutzen es auch gerne.

Viele liebe Grüße - ich geh jetzt und bringe die Schäfchen auf den nächsten Hektar frischer Weinbergweide.

@KABA
Du musst das im Verhältnis sehen. Ich würde auch nie nur Melasseschnitzel geben, sondern sie werden ja mit Pellets u. Hafer aktuell bei meinen heran wachsenden Lämmer verfüttert. Wir reden hier nicht von 700g pro Tier. Natürlich quellen die ein wenig im Pansen, sie sollen satt machen, das Futter strecken (bei meinen Lämmern). Mehr nicht. Heu verfüttere ich für 4 Lämmer von März u. 3 fast 2 Jährige am Tag auf 2x, ein HD Bund. In den Auslauf/Garten kommen sie auch täglich, wenn ich das Bettchen für sie mache. Da steht noch ca. 10cm hoch das Gras. Aber Gras fressen strengt an, die faulen Säcke. Außer es liegt Schnee oder es ist glatt, dann bleiben sie drinnen. Wir sind hier ca. 5 Tage schneefrei. 10 Tage, lag bei uns 5 -10 cm hoch Schnee (Nord-Ost Hessen). Es liegen teilweise große Betonplatten im Garten, da habe ich keine Lust, das sich die Schafe die Knochen brechen.

Morgen machen ich mir mal den Spaß u. gebe hier die Grammzahl (die ich noch nie brauchte) an. Und meine Schafe bekomme am Tag die/das Schnitzel/Kraftfutter, wegen der Wasseraufnahme/Licht.

@Kathrin2
Wenn Du Leckmasse mit Melasse anbieten willst, dann lass die Melasseschnitzel weg, ist dann zu viel. Anbieten kannst Du das den Schafen immer.

VG
Ralf

An die Kritiker: Wie hoch ist die Tagesaufnahme ad. lib. eines Lammes, Coburger-Mix, niedertragend? Wie verändert sie sich über die Tragezeit und Laktation?

Ist eigentlich nicht vorgesehen, Landschaf Kreuzungslämmer decken zu lassen. Deshalb in der Fachliteratur nicht beschrieben. Unterscheide
Mastlamm und Zuchtlamm
Futterbedarf und Futteraufnahme

Tragende gut entwickelte Halfbreed Lämmer bleiben in England auch auf der Weide bzw. Auf roots and mangels. Kein
Kraftfutter.
Es sei denn deine Büffelschafe vertragen kraftfutter ad libidum

Henry, so wie ich aus Deinen Beiträge entnommen habe, futterst Du Pellets (leicht verdaulich, relativ wenig Proteine). Jetzt stell Dir mal vor, wenn Du Deine Schafe z.B. frei verfügbar Weizen verfutterst. Trotz Breiniere Impfung würde ich wetten, das die dann umfallen würden. Für mich ist es auch eine Kostenfrage.

Ich glaube die meisten hier halten Schafe als Hobby, müssen keine Lämmer verkaufen. Zur Breiniere Impfung, ist glaube ich genug gesagt. Spiel in der Intensivmast eine große Rolle. Und ich kenne keinen Betrieb (Hauptberuflich), egal ob Rinder oder Schafe, die Kraftfutter zur freien Verfügung anbieten. Versuchsstationen schon, die ihre Rhönböcke so fett machen, das man sie von einen Schwarzkopf nicht unterscheiden kann. Diese Versuchsstationen preisen dann noch die Fetten Böcke an, als ob diese der Standard wäre. In der Wanderschäferei auf keinen Fall.

Wenn man mit Schafen/Lämmer heute Geld verdienen will, muss man extrem selektieren. Jedes Schaf was bei guten Gras/Heu nicht zulegt, ist unwirtschaftlich. Man kann mit Silage auch Drillingsmütter/Lämmer groß bekommen, ohne ein Korn Kraftfutter.

Hier geht es um ein zu junges Coburger-Mix-Schaf. Und ich schrieb explizit von Kraftfutter 16/3, also proteinhaltige Pellets. Wenn das Schaf dazu gutes Rauhfutter und eine Safzfutterart wie Apfeltrester, Rübenschnitzel oder Wiesenaufwuchs angeboten bekommt und keinerlei Konkurrenz bei der KF-Aufnahme hat, wird es seine ad. lib. Menge sehr zügig anpassen und austesten. Das bedarf einer Gewöhnungsphase (wenn nicht schon in der Säugephase ein Schlupf mit Futter vorhanden war). Im Ergebnis wird es selbst dann nicht, seinen Bedarf in Hochträchtigkeit und Laktation decken können.

Die Bilder jedoch geben Anlaß zur Hoffnung. Das Schaf steht optisch ja nicht schlecht da. Deshalb hat es wahrscheinlich überhaupt aufgenommen.

....bitte um kurze Aufklärung zum Verständnis...
Was ist Kraftfutter 16/3 ?

Ein Kraftfutter mit 16% Protein in der Energiestufe 3 (= 10,8 MJ ME)

@henry - Danke, jetzt kann ich was damit anfangen :-)