(Off-Grid) automatischer Stalltür-Öffner

[meine_Landliebe]

Hallo an die Freizeitschafhalter mit winzigen Ställchen,

weil´s oftmals pressiert, habe ich mir Gedanken gemacht, bestimmte Dinge in meiner Hobbyhaltung zeitgesteuert zu veranlassen, damit meine Schafe nicht mehr ungeduldig mit den Füßen scharrend auf mein unpünktliches Eintreffen warten müssen.

In diesem Beitrag möchte ich Interessierten als Anregung oder rein informativ zeigen, wie einfach und pünktlich meinen Faulpelzen jeden Tag das Stalltörchen zur Koppel geöffnet wird.

Überhaupt liegen ja die meisten Freiland-Haltungen im vom festen Stromnetz nicht erschlossenen Außenbereich und gerade deshalb sind ja kreative DIY oder Off-Grid-Lösungen gefragt.

Mein Ställchen bekam eine Schiebetüre, wobei die Laufleiste, in welcher sie hängt, mit leichtem Gefälle angeschraubt wurde, so dass die Rolltüre immer von selbst ans niedrigere Schienen-Ende beiseite rollt und so die Türe öffnet. Ein Selbstläufer, sozusagen. Die Schiebetüre hat unten ein U-Profil zur unteren Führung. Denn zum Verschließen wird die Schiebetüre wieder vor den Eingang hergezogen und das U-Profil unten greift um je einen Rollzylinder links und rechts der Türaussparung und hält so die Tür rüttelfest zu.
Der Zugbolzen selbst wurde durchbohrt und an der Zugschnur der Steuereinheit einer automatischen Hühnerklappe geknotet.
Das Solarpanel überdacht zugleich diese Steuereinheit und bietet somit zusätzlich etwas Wetterschutz für die Technik.

Das Einstellen der Steuereinheit lässt für das Öffnen zwei Möglichkeiten zu:

-öffnen nach Tageslichtintensität (Blitzlichte reichen nach Herstellerangaben jedoch nicht für´s Öffnen aus, zu Vollmond-Nächten aber leider keine Herstellerangaben)

- öffnen zu frei auswählbarer, festen Zeit (im Winter stelle ich 08:30h ein, im Sommer natürlich früher, damit die Tiere nicht unnötig lange bei tropisch drückender Temperatur und stehender Luft im geschlossenen Ställchen verharren müssen)

Das abendliche Aufstallen ist und bleibt persönliche Chefsache, damit ich auch alle Blondinen wolfssicher im Ställchen einschließe. Ich entriegle das Höhenlevel des Bolzens per Fernbedienung und ziehe den Metallbolzen gleichzeitig mit leichtem Fingerdruck herunter, um die Türe zu verschließen, denn die Steuereinheit benötigt ein Mindestgewicht an der Schnur zum abspulen der Schnur, (=absenken), welches der am Seilzug baumelnde Metallbolzen als bloßes Fliegengewicht natürlich unterschreitet.

Die Schiene, Zylinder und Türaufhängung war ein Geburtstagsgeschenk, die Steuereinheit inkl. Solarpanel und Fernbedienung kostete mich als Plu&Play-Version inkl. Versand € 55,00.

Jetzt aber genug von mir getippt, hier verständnishalber die Fotos dazu:

[Zibble]

Ich bin einfach nur beeindruckt.
Ich könnte sowas nicht umsetzen
Da muss meine kleine Herde weiter mit den Füßen scharren und ungeduldig mähen, bis ich komm

[eifelschaf]

Das sieht toll aus! Ich liebe solche Lösungen (einfach, aber effektiv). Leider braucht es immer sehr lange, bis man die Grundidee gefunden und umgesetzt hat …
Viel Freude dir und deinen Schafen mit der Stalltüre!

[Zibble]

Ich mag diese Ostfriesenschnuten.
Deine sehen schon etwas gesetzter aus, also bisschen älter.
Bin mit OFM aufgewachsen

[meine_Landliebe]

Liebes Zibble,

ich freue mich wirklich sehr über das positive Feedback, denn ich habe aus der Befürchtung heraus, belächelt zu werden, mit mir selbst etwas gerungen, meine Basteleien über Futterautomat und Türöffner hier zu zeigen.

Und ja, die beiden abgebildeten OFM habe ich nach einem entsetzlichen Angriff auf meine seitherigen OFMs, welcher nur ein Herdentier überlebt hatte, als angeblich 4-jährige Tiere einem Wanderzirkus abgekauft und bin mind. der dritte Halter. Sie dürfen bei mir bis ans natürliche Lebensende bleiben. Wie es dann eines Tages mit dem Letzten weitergeht, weiß ich noch nicht, Es ist mit Herdentieren halt so ein nimmerendender Kreislauf und ich finde hier auch partout niemanden, der seine Tiere einfach zur Vergesellschaftung dazustellen möchte.

Liebes eifelschaf,

ich hatte in meinem früheren, alten Ställchen zu meiner Entlastung auch noch andere Umfunktionierungen / Zweckentfremdungen in meiner Tierhaltung im Einsatz, die kostengünstig oder teils sogar gratis recycelt waren und kann vielleicht mal bei Gelegenheit mein Fotoarchiv durchstöbern, ob ich die nochmal wiederfinde.

Es sind tatsächlich nur kleine und einfache Tricks und Dinge, die aber wirkungsvoll und zuverlässig waren, z.B. Licht- und Wasserversorgung oder Einfrierschutz Trinkwasser usw.., die ich mir ursprünglich mal zum Hobbygärtnern hergerichtet habe, aber dann in Richtung Schafställchen abgewandert sind. Alle Grundideen sind ohne Stromnetz (Off-Grid) und auf simplen physikalischen Prinzipien / Naturgesetzen basierend.

Ja, ich gebe Dir recht, in der Hightech-Welt hirnen wir alle bei dringenden Problemen oft viel zu komplex und kommen auf dem Feld umständehalber (mangels Stromanschluss + WLAN) nicht zu einem praktikabel umsetzbaren Ergebnis, weil man halt meistens den primitiven, aber effektive Lösungsweg vergisst.

LG von mir

[Rasmus]

...
ich hatte in meinem früheren, alten Ställchen zu meiner Entlastung auch noch andere Umfunktionierungen / Zweckentfremdungen in meiner Tierhaltung im Einsatz, die kostengünstig oder teils sogar gratis recycelt waren und kann vielleicht mal bei Gelegenheit mein Fotoarchiv durchstöbern, ob ich die nochmal wiederfinde.

Es sind tatsächlich nur kleine und einfache Tricks und Dinge, die aber wirkungsvoll und zuverlässig waren, z.B. Licht- und Wasserversorgung oder Einfrierschutz Trinkwasser usw.., die ich mir ursprünglich mal zum Hobbygärtnern hergerichtet habe, aber dann in Richtung Schafställchen abgewandert sind. Alle Grundideen sind ohne Stromnetz (Off-Grid) und auf simplen physikalischen Prinzipien / Naturgesetzen basierend.

...

Ja bitte noch mehr Bilder, die mir oft mehr sagen als der Text.
Gerade aktuell Einfrierschutz Off-Grid würde mich sehr interessieren.
Herzliche Grüße
Rasmus

[meine_Landliebe]

Huch, da muss ich wohl öfters reinschauen!!!

Hallo Rasmus,

umzugsbedingt kann ich augenblicklich meine zweite Festplatte nicht finden.

Trotzdem antworte ich Dir wenigstens kurz per Textnachricht.

An einer bereits vorhandenen, solargespeisten LKW-Batterie schloss ich zunächst eine digitale 12V-Zeitschaltuhr (Preis ca. € 20,00-25,00€) zwischen und als Endabnehmer einen 12V-Tauchsieder (zum Preis von ca. € 15,00), welcher im Rahmen des Campingbedarfs ja nur zur tassenweisen Zubereitung von kochendem Kaffee- / Teewasser konzipiert ist.
Eine große Humpentasse mit ca. 330 ml Kaltwasser auf 100°C kochen lassen dauert da rd. 5 Minuten, weil die Watt-Leistung so gering ist.
Meine Zeitschaltuhr ließ max. 4 einstellbare Zeitfenster zu, aber das war in meinem Fall auf 4 gleichmäßig zu Tageszeiten eingestellte Erhitzungsintervalle mit wenigen Minuten Laufzeit völlig ausreichend, da das Trinkwasser ja nicht auf 100°C aufgekocht werden, sondern der Tauchsieder ja nur das Einfrieren der Oberfläche verhindern sollte. Den Tauchsieder selbst hatte ich in einem selbstgebastelten Schwimmer integriert, damit er höhenflexibel blieb, aber grundsätzlich nur direkt unterhalb des sich verändernden Wasserpegels -also der vom Einfrieren akut betroffenen Wasserschicht- eingetaucht war.
Zudem stand mein 60-L Kunststoff-Mörtelbottich nicht auf dem bloßen Naturboden, sondern auf dem Einstreu und innerhalb des überdachten Offenstalls, so dass ungünstige Wettereinflüsse wie Bodenfrost, frostiger Eiswind oder Schneefall / Blitzregen bereits ausgeschlossen waren.

Die Lebensdauer des Konstrukts betrug bei mir etwa 10 württembergische Winter (Ende Dez.-ca. Mitte /Ende März) und hatte sich bis zuletzt absolut zuverlässig bewährt, danach ist bei mir die Campingtassenwasserheizspirale aus unerklärlichen Gründen verreckt.
Aber meine Schafe haben wegen ihres Standortwechsels (Trinkwasserbeschaffung jetzt etwas komfortabler) und wegen Bestandsreduzierung sowieso nur noch Trinkbedarf in kleineren Mengen und ich kann das Problem somit besser lösen.

Viele Grüsse von mir

[Sybille1]

Gerade aktuell Einfrierschutz Off-Grid würde mich sehr interessieren.

Wenn das ein Omlet Türöffner ist hält er Kälte aus. Wir hatten hier letzten Winter -18 Gradd und das Teil für meine Enten hatte funktioniert.
Grüße
Monika

[meine_Landliebe]

Hallo Monika,
ich habe die Anfrage von Rasmus so verstanden, dass er nach Ideen für einen Einfrierschutz des Trinkwassers seiner Schafe sucht und nicht die Gewissheit erfragt, ob der Türöffner (als eigentliches Thema des eröffneten Threads) auch bei tieferen Minusgraden funktioniert. Aber ja, meine zweckentfremdete Hühnerklappe funktioniert lt. Herstellerangaben und nach meiner Praxiserfahrung auch bei dauerhaft tieferen Minusgraden.
Falls ein Missverständnis vorliegt, gebe ich Dir natürlich recht, dass ich mit dem neuen Thema zur Trinkwasserversorgung im frostigen Winter auch ein neuer Thread hätte eröffnen müssen.
Ob ich das selbst unternehmen muss oder ein Forenadmin tätig wird, weiss ich jetzt auch nicht.
Vielleicht macht ein eigener Thread tatsächlich Sinn, weil es ja sicherlich noch mehr Ansätze zur Vermeidung eines einfrierenden Trinkwassers gibt und die Winter ja regional unterschiedlich lange und unterschiedlich kalt sind.
Wer wäre hierfür am Zug?
LG von mir

[Sybille1]

ich habe die Anfrage von Rasmus so verstanden, dass er nach Ideen für einen Einfrierschutz des Trinkwassers seiner Schafe sucht

Wenn es Strom im Stall gibt dann sollte es eine Wärmeplatte für Wasser tun https://www.google.com/search?client=fi ... tte+wasser

Die kann man sich auch mit Ziegelsteinen und Grablichtern selber bauen wenn kein Strom vorhanden ist.
Grüße
Monika