Aue und Lamm von Bock trennen (quessant)
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Aue und Lamm von Bock trennen (quessant)
Hallo,
wir haben vor 1,5 Jahren einen Quessantbock und eine Quessantaue bei uns aufgenommen. Letztes Frühjahr hatten wir kein Junges, umso überraschter waren wir, als vor 3 Tsgen plötzlich ein kleines Lämmchen da war. Wir hatten gar nicht damit gerechnet, da unsere Wolke nicht dicker als letztes Jahr war.
Zum Glück ist alles gut gelaufen und das kleine Lamm springt herum.
Unser Sturm möchte seine herzallerliebste aber dauernd wieder decken und heute ist uns aufgefallen, dass er das Lämmchen immer beiseite schiebt. Nicht aggressiv, aber wer weiß, ob er seine Kraft nicht vl unterschätzt und bei seinen Deckversuchen war das Lämmchen immer wieder mal recht nah bei seinen Beinen.
Wir hatten dann ein bisschen Panik und haben Mama und Baby von der 2. Weidefläche wo sie bei der Geburt waren, mit zu uns nach Hause genommen (5 min fahrt und 500m2), damit sie ein bisschen Ruhe haben und wir sowieso auch bei der anderen Weide Angst vorm Fuchs hatten, da diese direkt an den Wald grenzt.
Der Bock war furchtbar traurig und ist völlig wild hin und hergerannt und er tut und jetzt furchtbar leid.
Da wir sehr unerfahren sind und ich im Forum auch ganz unterschiedliches gelesen habe: war es gut die 3 zu trennen oder sollen wir sie dich lieber zusammen geben? Falls wir sie getrennt lassen sollen, ab wann wieder zusammenführen? Gibt es dann eh keine Probleme, dass der Bock das Lämmchen nicht mehr annimmt?
Muss man das Lamm untersuchen lassen? Unser Tierarzt meinte nein, wenn es fit ist und trinkt.
Danke für euer Lesen und eure Tipps,
Liebe Grüße
Sarah
wir haben vor 1,5 Jahren einen Quessantbock und eine Quessantaue bei uns aufgenommen. Letztes Frühjahr hatten wir kein Junges, umso überraschter waren wir, als vor 3 Tsgen plötzlich ein kleines Lämmchen da war. Wir hatten gar nicht damit gerechnet, da unsere Wolke nicht dicker als letztes Jahr war.
Zum Glück ist alles gut gelaufen und das kleine Lamm springt herum.
Unser Sturm möchte seine herzallerliebste aber dauernd wieder decken und heute ist uns aufgefallen, dass er das Lämmchen immer beiseite schiebt. Nicht aggressiv, aber wer weiß, ob er seine Kraft nicht vl unterschätzt und bei seinen Deckversuchen war das Lämmchen immer wieder mal recht nah bei seinen Beinen.
Wir hatten dann ein bisschen Panik und haben Mama und Baby von der 2. Weidefläche wo sie bei der Geburt waren, mit zu uns nach Hause genommen (5 min fahrt und 500m2), damit sie ein bisschen Ruhe haben und wir sowieso auch bei der anderen Weide Angst vorm Fuchs hatten, da diese direkt an den Wald grenzt.
Der Bock war furchtbar traurig und ist völlig wild hin und hergerannt und er tut und jetzt furchtbar leid.
Da wir sehr unerfahren sind und ich im Forum auch ganz unterschiedliches gelesen habe: war es gut die 3 zu trennen oder sollen wir sie dich lieber zusammen geben? Falls wir sie getrennt lassen sollen, ab wann wieder zusammenführen? Gibt es dann eh keine Probleme, dass der Bock das Lämmchen nicht mehr annimmt?
Muss man das Lamm untersuchen lassen? Unser Tierarzt meinte nein, wenn es fit ist und trinkt.
Danke für euer Lesen und eure Tipps,
Liebe Grüße
Sarah
Zuletzt geändert von Wolke_Sturm am Do 4. Mai 2023, 22:56, insgesamt 1-mal geändert.
- KABA
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Re: Aue und Lamm von Bock trennen
Nur ganz kurz: 2 (bzw. jetzt 2 1/2) Schafe sind immer zu wenig! Und den Bock jetzt ganz alleine zu halten, ist die denkbar schlechteste Lösung, er wird alles daran setzen, wieder Schafanschluss zu bekommen!
Versucht umgehend, weitere Schafe zu bekommen - gerade jetzt werden in den Kleinanzeigen diverse Ouessants angeboten. 2-3 junge Böcke, die dann gleich kastrieren lassen (und den Altbock auch), dann kann erstens das Muttertier sich erstmal um ihr Lamm kümmern, ohne ständig vom Bock getrieben zu werden, und zweitens habt ihr eine kleine Herde, die man zur Not auch mal teilen kann, ohne dass einer alleine bleiben muss.
Versucht umgehend, weitere Schafe zu bekommen - gerade jetzt werden in den Kleinanzeigen diverse Ouessants angeboten. 2-3 junge Böcke, die dann gleich kastrieren lassen (und den Altbock auch), dann kann erstens das Muttertier sich erstmal um ihr Lamm kümmern, ohne ständig vom Bock getrieben zu werden, und zweitens habt ihr eine kleine Herde, die man zur Not auch mal teilen kann, ohne dass einer alleine bleiben muss.
Ich wünsche dir die Fröhlichkeit eines Vogels im Eberescheneschenbaum am Morgen,
die Lebensfreude eines Fohlens auf der Koppel am Mittag,
die Gelassenheit eines Schafes auf der Weide am Abend.
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Re: Aue und Lamm von Bock trennen
Danke für deine Antwort, ich habe immer gelesen, dass 3 das Minimum für eine Herde bei den Quessantschafen ist, und dachte, wenn wir dann ein Junges haben und den Bock kastrieren, es dann eh passen würde. Oder sind drei noch immer zu wenig?
Für mehr hätten wir gar nicht den Platz, da sie bei uns im Garten sind (haben sie damals aus einer Notsituation von jemand anderen Übernommen, sonst wären sie geschlachtet worden) und die 2. Wiese haben wir erst seit heuer im Frühjahr bei einer Bekannten, auf die wir ausweichen können, damit unsere zwischenzeitlich wieder gut nachwachsen kann und sie immer eine schöne Wiese zum Fressen haben.
Das heißt, wir sollten die 3 morgen wieder lieber zusammenbringen?
Was meinst du damit, er wird alles versuchen wieder schafanschluss zu finden? Dass er aggressiv wird, wenn er jetzt für eine kurze Zeit alleine ist, bis das Lämmchen größer wird?
Danke für die Hilfe
Liebe Grüße
Sarah
Für mehr hätten wir gar nicht den Platz, da sie bei uns im Garten sind (haben sie damals aus einer Notsituation von jemand anderen Übernommen, sonst wären sie geschlachtet worden) und die 2. Wiese haben wir erst seit heuer im Frühjahr bei einer Bekannten, auf die wir ausweichen können, damit unsere zwischenzeitlich wieder gut nachwachsen kann und sie immer eine schöne Wiese zum Fressen haben.
Das heißt, wir sollten die 3 morgen wieder lieber zusammenbringen?
Was meinst du damit, er wird alles versuchen wieder schafanschluss zu finden? Dass er aggressiv wird, wenn er jetzt für eine kurze Zeit alleine ist, bis das Lämmchen größer wird?
Danke für die Hilfe
Liebe Grüße
Sarah
- Henry
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Re: Aue und Lamm von Bock trennen (quessant)
Es grenzt an Einzelhaft, wenn ein Bock so ganz alleine ist. Gerade bei Quessant dürfen die Böcke gerne bei den Muttern bleiben. Auch wenn diese interessant riechen.
Schafe unter 10 am Stück sind keine Herde. Vielleicht gehen auch fünf. Wer aber mal 60 Mutterschafe hatte, wird drei oder fünf Tiere immer irgendwie als gestreßt empfinden. Das mag anders sein, wenn eine Mini-Herde aus Flaschenlämmern oder Streichelschafen mit Familienanschluß besteht. Ansonsten sind im Kopf klare Schafe Herdentiere! Und ein Paar ist keine Herde. Ein paar auch noch nicht.
Schafe unter 10 am Stück sind keine Herde. Vielleicht gehen auch fünf. Wer aber mal 60 Mutterschafe hatte, wird drei oder fünf Tiere immer irgendwie als gestreßt empfinden. Das mag anders sein, wenn eine Mini-Herde aus Flaschenlämmern oder Streichelschafen mit Familienanschluß besteht. Ansonsten sind im Kopf klare Schafe Herdentiere! Und ein Paar ist keine Herde. Ein paar auch noch nicht.
Henry
der
Schafschützer
der
Schafschützer
Re: Aue und Lamm von Bock trennen (quessant)
Meine Ouessantböcke blieben immer problemlos ganzjährig in der Herde.
Falls eurer aber wirklich so triebig ist und ihr ihn eh kastrieren lassen wollt, warum nicht gleich?
Der Bock allein hat sicherlich mega Stress. Die Gefahr ist, dass er sich selbst verletzen könnte bei einem Ausbruchsversuch.
Falls eurer aber wirklich so triebig ist und ihr ihn eh kastrieren lassen wollt, warum nicht gleich?
Der Bock allein hat sicherlich mega Stress. Die Gefahr ist, dass er sich selbst verletzen könnte bei einem Ausbruchsversuch.
- KABA
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Re: Aue und Lamm von Bock trennen (quessant)
Mara, du schreibst von "Herde" - dieser hat aber nur sein eines Schaf dabei, und das ist doch das Problem!
Daher sehe ich auch die einzige Möglichkeit, dass diese Mini-Gruppe bestehen bleibt, darin, dass erstens der Bock kastriert und zweitens wenigstens noch ein weiteres Tier dazukommt - das Lamm ist, zumindest jetzt, ja noch kein vollwertiges "Herdentier".
Daher sehe ich auch die einzige Möglichkeit, dass diese Mini-Gruppe bestehen bleibt, darin, dass erstens der Bock kastriert und zweitens wenigstens noch ein weiteres Tier dazukommt - das Lamm ist, zumindest jetzt, ja noch kein vollwertiges "Herdentier".
Ich wünsche dir die Fröhlichkeit eines Vogels im Eberescheneschenbaum am Morgen,
die Lebensfreude eines Fohlens auf der Koppel am Mittag,
die Gelassenheit eines Schafes auf der Weide am Abend.
die Lebensfreude eines Fohlens auf der Koppel am Mittag,
die Gelassenheit eines Schafes auf der Weide am Abend.
- eifelschaf
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- Registriert: Sa 18. Feb 2017, 10:47
Re: Aue und Lamm von Bock trennen (quessant)
Ich schließe mich meinen Vorschreibern an.
Der Bock ist nicht "traurig", weil das andere Schaf weg ist und er so an genau ihr hängt, sondern eher panisch, weil er den Herdenanschluss braucht und nicht hat. Ihm fehlt weder das Lamm als "Vater" noch akzeptiert er seine "Vaterrolle", weil er gar nicht weiß, dass das Lamm von ihm ist und nicht von einem anderen Bock. Das Lamm ist einfach das Anhängsel des Schafs, das jetzt plötzlich weg ist. Er macht das nicht aus Böswilligkeit, sondern weil er nunmal ein Herdentier ist. Da hilft auch nicht, wenn er aus deiner Sicht "für kurze Zeit" von dem Lamm getrennt ist, bis es größer ist. Da reden wir über Tage oder Wochen. Das ist, wenn man panisch ist, unvorstellbar lang.
Sobald du die drei wieder zusammen stehen hast, siehst du innerhalb von Minuten, wenn nicht Sekunden, wie sich sein Verhalten wieder ändert und er den Anschluss sucht.
Der Bock ist nicht "traurig", weil das andere Schaf weg ist und er so an genau ihr hängt, sondern eher panisch, weil er den Herdenanschluss braucht und nicht hat. Ihm fehlt weder das Lamm als "Vater" noch akzeptiert er seine "Vaterrolle", weil er gar nicht weiß, dass das Lamm von ihm ist und nicht von einem anderen Bock. Das Lamm ist einfach das Anhängsel des Schafs, das jetzt plötzlich weg ist. Er macht das nicht aus Böswilligkeit, sondern weil er nunmal ein Herdentier ist. Da hilft auch nicht, wenn er aus deiner Sicht "für kurze Zeit" von dem Lamm getrennt ist, bis es größer ist. Da reden wir über Tage oder Wochen. Das ist, wenn man panisch ist, unvorstellbar lang.
Sobald du die drei wieder zusammen stehen hast, siehst du innerhalb von Minuten, wenn nicht Sekunden, wie sich sein Verhalten wieder ändert und er den Anschluss sucht.
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Re: Aue und Lamm von Bock trennen (quessant)
Vielen Dank für eure Antworten.
Unser Sturm ist heute ganz normal und überhaupt nicht auffällig.
Ab Nachmittag ist unsere Tierärztin erreichbar und dann werden wir gleich einen schnellstmöglichen kastrationstermin ausmachen und wir werden noch besprechen, ob eventuell noch eine Aue möglich wäre, damit sie dann zukünftig zu 4. sind.
Unser Sturm ist heute ganz normal und überhaupt nicht auffällig.
Ab Nachmittag ist unsere Tierärztin erreichbar und dann werden wir gleich einen schnellstmöglichen kastrationstermin ausmachen und wir werden noch besprechen, ob eventuell noch eine Aue möglich wäre, damit sie dann zukünftig zu 4. sind.
Re: Aue und Lamm von Bock trennen (quessant)
Das stimmt, ein Pärchen hatte ich nie aber immer Kleingruppen, 1.2 oder 1.3.KABA hat geschrieben: ↑Fr 5. Mai 2023, 09:47 Mara, du schreibst von "Herde" - dieser hat aber nur sein eines Schaf dabei, und das ist doch das Problem!
Daher sehe ich auch die einzige Möglichkeit, dass diese Mini-Gruppe bestehen bleibt, darin, dass erstens der Bock kastriert und zweitens wenigstens noch ein weiteres Tier dazukommt - das Lamm ist, zumindest jetzt, ja noch kein vollwertiges "Herdentier".
Bei den Ouessant ging das gut.
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- Registriert: Mi 13. Okt 2021, 23:26
Re: Aue und Lamm von Bock trennen (quessant)
Unser Bock wird heute kastriert und und kommt dann wieder zu den anderen. Vielen Dank für eure Hilfe.
Liebe Grüße
Sarah
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Sarah