Wollverlust - Fieberwolle? Parasiten?

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Schnuckenlady
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Wollverlust - Fieberwolle? Parasiten?

Beitrag von Schnuckenlady »

Hallo ihr Lieben,
Da dieses Jahr ja sowieso bis jetzt schon so :grant: gelaufen ist, kann es ja auch so nahtlos weitergehen...

Folgendes Problem ist nun aufgetreten:
Unsere alte Dame (die mit dem verletzten Vorderbein und der Lammung mit Nachgeburtsverhalten) hat nun extremen Wollverlust. Es beginnt am Hals sowie seitlich am Brustkorb. Es sieht aus, als wäre sie dort geschoren worden. Teilweise ist die Wolle noch fest, am Hals konnte ich sie richtig abziehen.
Die Haut darunter ist nicht kahl oder entzündet. Es sieht so aus, als würde darunter alles normal neu wachsen.
Kontrolle auf Ektoparasiten war gemischt. Haarlinge konnte ich mit bloßem Auge nun nicht erkennen, Räudemilben würde ich ausschließen, da keine wirkliche Veränderung der Haut bzw kein wundscheuern. Reichlich zu finden sind Schafsläuse ( das Problem gibt's bei den Flaschenlämmern auch) und Zecken. :schreck:
Meine Vermutung ist jetzt eine Kombination aus den Parasiten und dem Gesundheitszustand der letzten Woche und tippe daher auf Fieberwolle? Nach der Beinverletzung hat sie Schmerzmittel und 3 Tage Antibiotika bekommen. Etwas erhöhte Temperatur war festzustellen. Am Tag nach der letzten Antibiotikagabe hat sie unerwartet ein lamm bekommen. Da sie weder aufgeeutert hatte noch ihr Allgemeinzustand gut war, wurde es ein Flaschenlamm. Die nachgeburt ging nicht vollständig ab, über etwa 14 Tage gab es blutigen Schleim. Allerdings ohne das dieser stank oder entzündlich aussah. Allgemeinzustand war super fit und mit dem Weide Gang wurde auch gut gefressen. Da sie auch wohl über 15 Jahre ist und dementsprechend nicht mehr so viel auf den rippen hat, wird sie zugefuttert.
Nun, kann das alles von der Krankenvorgeschichte kommen?
Am 17.5. kommt der Schafscherer und Butox pour on bestelle ich für den Schurtermin.
Habt ihr da irgendwelche Erfahrungen? Ich finde zudem sind auch extrem viele Zecken und Schafsläuse dieses Jahr unterwegs.
Was mein ihr?
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KABA
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Re: Wollverlust - Fieberwolle? Parasiten?

Beitrag von KABA »

Wenn das am ganzen Körper schon so wäre, würde ich sie von Hand scheren, falls ihr nicht noch kaltes Wetter erwartet.
Ich schere meine Schafe seit ein paar Jahren nur noch von Hand - wenn sich die Wolle schon so schön wie auf den Bildern löst, ist das überhaupt kein Problem.
Meine sehen im Frühjahr häufig so aus, dass sich an Bauch und Schenkeln die Wolle schon löst - sie freuen sich regelrecht, wenn ich das dann abschneide. Und wenn es an Hald und Rücken noch nicht geht, dann haben sie eben noch einen "Iro" und müssen warten, bis es wärmer wird und die Wolle besser abgewachsen ist.

Bei etlichen meiner Schafe habe ich dagegen das Phänomen, dass die Wolle und Unterhaut extrem trocken ist, teilweise richtig "strohig". Keine Ahnung, warum :?:
Ich wünsche dir die Fröhlichkeit eines Vogels im Eberescheneschenbaum am Morgen,
die Lebensfreude eines Fohlens auf der Koppel am Mittag,
die Gelassenheit eines Schafes auf der Weide am Abend.
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Re: Wollverlust - Fieberwolle? Parasiten?

Beitrag von Schnuckenlady »

Also definitiv haben fast alle Schafe extrem viele Schafläuse. :grusel: ich weiß gar nicht wieso es dieses Jahr so schlimm ist? Hatte ich noch nie.
Sorgen machen die mir ja auf den lämmern. Bei manchen kann man bestimmt 10 Stück absammeln.
Butox hab ich bestellt, sollte bald da sein. Nur auf ungeschorene Schafe bringt es wohl nichts :bet:
Ich sehne so den Schurtermin herbei.
Wie ist das dann mit den lämmern zwecks Dosierung? Hat da jemand Erfahrung?

Ganz Scheren möchte ich die alte Dame noch nicht. Diese Woche sind nochmal sehr kühle Nächte angesagt.
Und die wolle darunter ist eben wirklich sehr spärlich.
Ach wieso auch immer solche Probleme... :grant:
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Henry
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Re: Wollverlust - Fieberwolle? Parasiten?

Beitrag von Henry »

Vermutlich geht es um Zecken und nicht um Schafläuse.

Die Schur hilft gegen Beides, weil sie den Parasiten Schutz und Klima nimmt. Deltamethrin (zB. in Butox) bindet sich an das Fett auf der Haut. Es kann auch an vollbewollten Schafen auf dem Rückenscheitel aufgetragen werden. Auch die Gabe an die Fettdrüsen am Euter/Schenkel und auf den Kopf ist sinnvoll. Dort ist in der Regel ohnehin die Haut unbewollt.

Die Wolle ist im Abwachsen fiebergeschädigt. Sie wird sich superleicht scheren lassen.

Wenn das wegen der vermuteten Parasiten nach deren Nachweis nötig sein sollte oder es nach dem Schurtermin zu kalt (und naß) sein sollte, helfen Hundedecken ganz wunderbar. Einer so alten Dame stehen eher gedeckte Farben. Und die wird sich auch an die Bänderung gewöhnen. Selbst ein zugeschnittener Müllsack wird zum Cape.
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Re: Wollverlust - Fieberwolle? Parasiten?

Beitrag von DINO »

Egal ob Schaflaus oder Zecke !!!
Mit Alfamectin ( subcutan ) und Latroxin (Spot on) gleichzeitig verabreicht kriegen beide das laufen :haehae: :haehae: :haehae:
Alle sagten es geht nicht , da kam einer der das nicht wusste und tat es . :klug:
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