Zweil Lammungen pro Jahr

[ADL]

Hallo zusammen,
ich bin von Haus aus Mutterkuhhalter und möchte nach einigen Jahren wieder in die Schafhaltung einsteigen, Habe zunächst mit acht Schwarzkopflämmern begonnen, die derzeit tragend sind. Da die Schafhaltung auf Dauer auch vergrößert und zum landwirtschaftlichen Einkommen beitragen soll, würde ich die Schafe gerne zwei mal jährlich lammen lassen. Eine gute Grundfutterversorgung ist ganzjährig sichergestellt und Getreideschrot steht auch zur Verfügung. Ist das grundsätzlich möglich oder gefährdet das auf Dauer die Gesundheit der Mutterschafe? Bei aller Wirtschaftlichkeit, möchte ich die Tiere natürlich nicht überbeanspruchen oder sogar schädigen. Vielen Dank für eure Antworten!
Gruß

[Sybille1]

Hallo,
wenn Du bedenkst das ein Schaf 5 Monate trägt erübrigt sich fast die Frage da mMn keine Zeit zur Erholung ist.
Grüße
Monika

[Stockmann]

Es gibt ja saisonal und asaisonal lammende Rassen. Ich denke dass die Natur sich was dabei gedacht hat. Interessant für Deine wirtschaftlichen Überlegungen finde ich, dass beide Rassegruppen fast exakt die gleiche Anzahl Lämmer innerhalb eines Zeitraumes von 3 Jahren bringen. Die saisonalen mit 2, die asaisonalen eben mit 3 Lammungen. Hierzu gibt es eine Studie, ich glaube beim VDL???, finde sie aber im Augenblick gerade nicht wieder.

Ausnahmen davon sind nach meiner Erinnerung nur die Rassen Dorper, die insgesamt eine eher unterdurchschnittliche Lammzahl bringt, sowie die Braunen Haarschafe und eine ihrer Ausgangsrassen die Kameruner, die insgesamt etwas mehr Lämmer bringen.

Also muss man sich bei der Rassenwahl entscheiden ob saisonal oder asaisaonal geborene Lämmer vorteilhaften sind, Stichworte: Arbeitsaufwand, evtl. persönliche Urlaubsplanung, Futterangebot, Marktnachfrage etc.

[mara]

…. Und sicher Ouessant mit einem Lamm pro Jahr und die Romanovs sollen doch fast nur Mehrlinge haben?

[Thorsten]

Hallo, es gibt Schäfer, die mit bestimmten Rassen drei Lammungen in zwei Jahren realisieren. Ich kenne mich da aber nicht aus. Aus Gründen der Tiergesundheit und dem ganzen Ablauf bei der Schafhaltung würde ich mich am "normalen" Rhythmus von einer Lammung im Winter/Frühjahr orientieren. Dazu erscheint es mit sinnvoller, in die Genetik Deiner (Fleisch-) Schafe zu investieren.

Viele Grüße,
Thorsten

[ADL]

Hallo,
vielen Dank für eure Antworten! Ich werde den Gedanke wieder fallen lassen. Habe zu große Bedenken, die Tiere zu viel zu beanspruchen. Auch der Arbeitsfaktor ist ja gerade im Nebenerwerb nicht außer acht zu lassen. Habe gestern noch mit einem Kollegen(hatte zeitweise 1000MS) sprechen können. Der hat mir genau das gleiche gesagt. Er hat schon mit beiden Systemen gearbeitet und ist wieder zur einmaligen Lammung zurückgekehrt.
Eine Frage hätte ich noch. Kann man den Bock ganzjährig mitlaufen lassen und das ungewünschte Decken mit einer Bockschürze vermeiden? Oder muss man den Bock außerhalb der Deckzeit separat stellen? Vielen Dank!
Gruß
ADL

[Henry]

Ich rate aus mehreren Gründen dazu, Böcke nur kurz zu den Muttern zu lassen und diese ansonsten außerhalb ihres Dunstkreises weiden zu lassen. Ein plötzlich auftauchender Bock sorgt für eine kurze Lammzeit. Ein Bock nach einem Teeser sorgt für eine kurze Lammzeit mit optimaler Ablammrate. Wer seine ganzen Lämmer innerhalb einer Dreiwochenfrist nicht unterbringen und betreuen kann, der läßt den Bock lange in der Herde und hat dann monatelang Lammzeit.

[dicke wolke]

Ich habe meine asaisionalen Krainer in zwei Gruppen geteilt, so lammt die eine im Herbst und die andere im Frühjahr. So kann ich meinen Kunden 2x im Jahr Lammfleisch bieten und da ich auch melke habe ich fast durchgängig Milch. Den Bock lasse ich für vier Wochen in die Herde dann wurden bisher alle Lämmer binnen 16 Tagen geboren.