Stallnutzung

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JOhanna
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Stallnutzung

Beitrag von JOhanna »

Hallo! Ich möchte ins Forum eine Frage stellen:
Wir haben drei Leineschaf-Auen+ Lämmer und die letzten vier Jahre diese gut ganzjährig im 3,5-Seiten-Offenstall gehalten. Nach einem Wolfsangriff mit 3 Toten müssen die Überlebende und zwei neu gekaufte Lämmer in der Scheune/Garage die Nacht verbringen, mit dicken Ziegelmauern und einem zugeschlossenen festen Tor, damit ich nachts schlafen kann. (Gegen Alpträume hilft das Tor auch nicht aber gegen Sorgen, Lauschen und Grübeln.)

1.) Wie krieg ich es in dem improvisierten Bereich aus Bauzäunen hin, dass der Betonboden besser abtrocknet und Pipi und Ammoniak nicht in den Wänden hoch ziehen. Ich miste täglich aus. Die erste Version Stroh mit Heuverschütt habe ich jetzt schon erweitert mit einem Unterbau aus Sägespänen, die als Pferdestreu gedacht sind und Urgesteinsmehl. Die Geruchsentwicklung und die Nässe bleiben aber. Hat jemand noch eine gute Idee?

2.) Im alten Stall, wo zu DDR- Zeiten mal Rinder und Schweine standen würde ich den Schafen gerne einen dauerhaften Stall einrichten. Es muss eigentlich ein Gülleloch geben, das wie ich die Vorbesitzer einschätze irgendwo wild in die Wiese führt. Der Sockel ist aus riesigen Granitblöcken, darauf Ziegelwände, teilweise mit Bitumensperrschicht in Kniehöhe, diese zumindest in der ans Wohnhaus grenzenden Wand. Der Boden ist aus müdem, beuligem Betonflecken und gestampftem Lehm. In den gegenüber liegenden Ställen sind die Hühner.

Welchen Bodenaufbau würdet ihr empfehlen? Ausgleichsmasse PCI? Paddockplatten mit Schotter? So lassen? Irgendwelche Fliesenreste?
Wie muss ich die Mauern gegen aufsteigende Feuchtigkeit schützen, wenn ich wieder wie früher bei den Eltern eine über Monate aufwachsende Mistmatte einsetzen würde? Sind Mistmatratzen heute noch das Mittel der Wahl? Oder ist das wegen MD-Würmern kritisch zu sehen?

Danke!
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Henry
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Re: Stallnutzung

Beitrag von Henry »

Unten dichte stabile Bahn rein. Förderband oder alten Fußbodenbelag. Umschlag nach oben midestens 29cm. Mistgabelfreundlich. Flasche Rapsöl auskippen als Trennschicht. Späne drauf. Nur nachstreuen bis es nicht mehr geht, dann misten. Trocknen lassen. … Öl drauf …
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JOhanna
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Re: Stallnutzung

Beitrag von JOhanna »

Hallo Henry,
Ihr Tipp bezog sich sich auf das 1. Problem mit dem nassen Betonboden in der Garage, richtig? Danke für Ihre Antwort!
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Henry
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Re: Stallnutzung

Beitrag von Henry »

Nein, auf praktisch jeden Stallboden. Wir haben hier die Möglichkeit gebrauchte Belts aus der Papierfabrik abzukriegen. Das sind schwere Matten aus glasfaserverstärktem Kunststoff. Absolut wasserdicht, hundeschwer, irrsinnig eigensinnig und zäh wie Hosenleder. Das Material läßt sich mit dem Cutter schneiden. Oder mit der Kettensäge. Als Rolle kann man es nur mit Technik bewegen. Ähnliche Materialien findet man als gebrauchtes Förderband oder Industriefußboden. Auch armierte Dachpappe ist gar nicht so schlecht, wenn man sie mit Seekieferplatten kombiniert. Also Schüttung, Pappe, Platte, Pappe.
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PrinzB
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Re: Stallnutzung

Beitrag von PrinzB »

Ich würde gar nicht soviel Zirkus machen. Unten drunter etwas Kalk (z.B. Rasenkalk, das bindet wohl den Ammoniak) streuen und dann reichlich Einstreu drauf. Nicht jeden Tag misten sondern einfach immer ordentlich überstreuen. Ggf. noch etwas Rasenkalk vor der neuen Schicht ausbringen. Wenn eine bestimmte Höhe erreicht ist, Stall früh ausmisten, abtrocknen lassen und abends neu einstreuen. Eine gute Lüftung sollte eh vorhanden sein. Je kleiner das Stroh gehäckselt wird, desto mehr Feuchtigkeit nimmt es auf.

Gestampfter Lehm als Boden ist nicht unbedingt schlecht. Unser jetziger Pferdestall war früher ein Kuhstall und hier gab es einen Mischmasch an Böden. Ein Teil bestand aus Klinkern, einer aus Natursteinpflaster und ein Teil aus gestampften Lehm. Auch hier haben wir auf "Tiefstreu" (bis max. 0,5 m) gesetzt und der Lehmboden war bestimmt nicht schlechter als der Rest. Eine Güllerinne brauchten wir nicht, da alles durch die Einstreu aufgesaugt wurde. Etwas feucht wird der Boden aber natürlich trotzdem.
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