Drillinge

[Falke]

Hallo zusammen,

heute morgen bin ich in unseren kleinen Stall gekommen und habe bei unserer letzten noch schwangeren Shropshire-Dame Drillinge feststellen dürfen. Da es unsere ersten Drillinge sind bin ich mir nicht ganz sicher wie ich es machen soll.

Mein erster Plan sieht wie folgt aus:

Aue mit allen 3 en zusammen lassen und immer mal wieder schauen ob alle bei ihr zum Zuge kommen und angenommen werden. Wenn das der Fall ist immer mal wieder eins nehmen und mit Biestmilch zufüttern. Hier würde ich zwischen den Lämmern wechseln.

Falls ich bemerke, dass eins weniger abbekommt würde ich hier öfters zugegeben.

Bin mir dabei nur nicht so sicher in welchen Zeitintervallen ich füttern soll. Alle 2h so 50 ml Biestmilch und nach 2 Tagen umstellen auf Lämmermilchpulver und die Zeitabstände etwas dehnen. Zufüttern über einen Zeitraum von 7-8 Wochen wäre dann wohl notwendig.


Ist das soweit richtig und sinnvoll oder übersehe ich etwas. Bin für Hinweise dankbar.

Lieben Gruß
Christian

[Becisaurus]

Hallo Christian,
Zu Drillingen ist zuerstmal zu sagen : Ein Schaf hat 2 Zitzen also auch bitte nur 2 Lämmer dauerhaft dran lassen. Am besten wäre natürlich eine Amme fuer Nr. 3 zu finden, ein anderes Schaf mit einem einzelnen Lamm vielleicht ?
Wenn das nicht möglich ist dann darauf achten, dass alle 3 in den ersten ca. 6 Lebensstunden ausreichend Biestmilch abbekommen (das auch unabhängig davon ob du eine andere Mutter findest, die Biestmilch vom eigenen Mutterschaf ist am Besten).
Ein neu geborenes Lamm hat kein allzu grosses Fassungsvolumen, etwa so viel wie ein Schnapsglas.
viewtopic.php?t=1452 <- das ist ein anderer Beitrag mit diversen Infos.
Ich würde nicht 3 Lämmer am Schaf lassen, zumindest nicht dauerhaft. Wenn du das aber probieren willst, gewöhne so bald wie möglich allen an auch aus der Flasche zu trinken.
Wenn sich dann mit der Zeit abzeichnet welches der drei zu kurz kommt würde ich entgegen dem ersten Instinkt das Stärkste an ganz von der Mutter nehmen, die Kleineren haben mit Mutter die besseren Chancen als mit der Flasche.
Liebe Gruesse und viel Erfolg

[Januschka]

Meine schaffen drei Lämmer ohne Probs.

Ich denke Du bist da auf der richtigen Spur ein Auge drauf zu haben und ggfs. zuzufüttern. Könnte man abwachselnd bei den beiden kleineren machen, damit die Bindung an Dich nicht zu deutlich wird (durch längere Intervalle).

[Falke]

kleines Update.....

Die Mutter will nicht so wie ich wohl will

Sie sieht es nicht ein 3 Lämmer zu versorgen und haut das 3. quer vor die Horde. Anscheinend passt da was nicht ganz in der Mutter-Kind Bindung .
Habe mich nun dazu entschieden das kleine zu separieren und als Flaschenlamm groß zu bekommen.

Schade.... machste nix

Liebe Grüße

[Schafhüterin]

Hallo,

mein Mutterschaf Madam, die immer Zwillinge bekommt und 2020 mit Drillingen, mal eine Ausnahme gemacht hat.
Die Lämmer hat sie alle Drei gesäugt, da keins der 3 die Flasche annehmen wollte. Sie selbst habe ich auch nicht extra zugefüttert, sie stand auf einer guten Weide. Auf dem Foto waren die Lämmer schon futterfest, 2 Böckchen und 1 Mutterlamm. Die Böckchen wurden dann separiert.
Ich lasse die Mutterschafe immer in der Herde ablammen und wenn es das Wetter erlaubt, verbleiben sie dann auch dort.

2020 Drillinge, die 3 hinter ihr


2021 Zwillinge, die 2 vor ihr

[Henry]

Oft ist das 100%-Flaschenlamm die 100% sichere Lösung. Viel zu oft gehen auch bei Flaschzusatzversorgung von dreien eines ab. Und man kann durchaus einzelne Flaschenlämmer an andere Schäfer abgeben, wenn die die besser aufziehen können.

[Falke]

Danke für die Antworten.

Der kleine macht sich mittlerweile ganz gut trinkt und ist zumindest wenn er wach ist recht fit.

Nun stellt sich für mich gleich die nächste Frage.

Bei den anderen Lämmern haben wir bis jetzt immer 5 Tage gewartet und sie mit Muttern in der Lammbox gelassen. Im Anschluss an die 5 Tage kamen sie dann alle zusammen. Macht das auch Sinn bei dem kleinen Flaschenlamm oder sollte ich es alleine in der Box lassen.

Danke Grüße
Christian

[Henry]

Allein ist jedenfalls immer ganz schlecht. Die Lämmer verkümmern dann. Ein Lamm braucht Freunde, Anregung, Sozialkontakt. Entweder es hat oft und lange seinen Menschen oder es hat andere Lämmer als Kumpels oder wenigstens ein duldsames Altschaf (wie unsere zahnlose Ohri, die den Omadienst gegen Leckerliversorgung notgedrungen gern übernimmt)

[Januschka]

Ich würde das so viel mit den anderen Schafis zusammenlassen wie irgend möglich. Sonst wird da kein Schaf draus. Und wenn die erstmal 10 Tage alt sind und an Festfutter rumknabbern und miteinander toben, kann sich in Ruhe eine Verbindung zu den Geschwistern und Kumpels aufbauen - die eben nur zum Trinken woanders hingehen, aber ansonsten Futterkrippe und Lieblingsplätze teilen
Und ich würde so früh wie möglich in der Lammbucht eine Lammbar aufhängen, damit Du zwar vertraut bist, aber das Flaschi die Fixierung vielleicht eher auf Bucht und Eimer als nur auf Dich ausprägt. Musste dann nur ein Auge drauf haben, ob die anderen Lämmer da auch rangehen... dann neu überlegen.

[Falke]

Moin,

noch einmal Danke für die hilfreichen Antworten. Lammbert geht es soweit ganz gut und er nimmt auch jeden Tag zu und kommt mit den anderen ganz gut zurecht.

Was mich ein wenig verwundert hatte ist folgendes:

Nach der Umstellung von Biestmilch auf Milchpulver (Mawel) hat der kleine erst einmal abgenommen. Wir haben dann die Menge etwas erhöht und am nächsten Tag war wieder eine Gewichtszunahme zu wiegen.

Bei der Berechnung der Milchzugabe habe ich mich an der 12 % Regel orientiert.

Nun meine eigentliche Frage:
War das zuwenig oder braucht der Lämmermagen einfach ein wenig um sich auf das Pulver einzustellen und es komplett zu verarbeiten?

Grüße Christian