Flaschenhals

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Zibble
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Flaschenhals

Beitrag von Zibble »

Hallo Leute
Am 29.12.22 Kotprobe ans Vetamt wegen Husten der Schafe und schneller Erschöpfbarkeit und Maulatmung beim Rumtoben.
Bes. die zweijährige Aue und ihre neun Monate alten Lämmer (Coburger Füchse)
Im Kot nachweisbar kleine Lungenwürmer einfach positiv, also +
Vereinzelt (+) Magen Darm Strongyliden undZwergfadenwurm.
Nicht nachweisbar Peitschenwürmer, Bandwürmer, kokzidien und Trematoden.
Der Schäfer gab mir Ripercol zur entwurmung, erfolgte am 10.01.23.
Eigentlich hatte ich ihn um Valbazen gefragt. Das hatte er nicht und er meinte, das sei nicht nötig.
Es ging den Schafen danach auch deutlich besser.
So habe ich keine Kontrolle gemacht….

Seit 2 Tagen fällt mir bei der Kleinsten Coburgerin, jetzt 12 Monate alt, eine zunehmende teigige Schwellung im Kehlbereich auf und die Coburger husten wieder mehr bei Anstrengung und Maulatmung.
Der Kot ist fest und köttelig und ziemlich dunkel. Ernährungzustand und Wolle ist gut.
Erst am Mittwoch kann ich eine kotprobe zur Untersuchung bringen. Das Ergebnis habe ich am Freitag.
Dann habe ich aber noch nicht das passende Medikament.

Was kann oder sollte ich jetzt schon machen?

Vielen Dank an die Wurmexperten
Ich habe Schaf und ich weiß warum
Loulou
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Re: Flaschenhals

Beitrag von Loulou »

Kotanalyse abwarten.
Beim nächsten Entwurmen darauf achten, dass die Dosis ausreichend ist (auch auf Verschlabbern achten).
Nach drei Wochen nachentwurmen, damit auch die letzten Larven erwischt werden.
Zibble
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Re: Flaschenhals

Beitrag von Zibble »

Danke LouLou,
Werde es so machen
Ich habe Schaf und ich weiß warum
Loulou
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Registriert: Sa 5. Mai 2018, 18:23

Re: Flaschenhals

Beitrag von Loulou »

Im Grunde brauchst Du angesichts der Husterei und des Kehlgangsödems (auch "Flaschenhals" genannt), das dadurch zustande kommt, daß die anfallenden Toxine nicht mehr schnell genug von den ableitenden Organen (zu denen ich hier das Lymphsystem zähle) eliminiert werden können, gar nicht das Ergebnis der Kotprobe abzuwarten, sondern kannst unmittelbar ausreichend hochdosiert entwurmen, also Gewicht nicht unterschätzen, Verluste durch Verschlabbern vorhersehen - und dann nachentwurmen (ca. 18 bis 21 Tage später).

Merksatz: Falsch entwurmt heißt "Nicht entwurmt".
Zibble
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Re: Flaschenhals

Beitrag von Zibble »

Das Kehlödem hat sich zurück gebildet.
Das Schaf hat viel Salzbrühe getrunken, hatte in die Leckschale geregnet und als einzige einen unbändigen Appetit auf die jungen Triebe der Hainbuche gezeigt.
Ob da ein Zusammenhang ist, weiß ich nicht.
Wegen Husten und Luftnot bei Belastung, werde ich nach Kotprobe gezielt und ausreichend dosiert entwurmen
Ich habe Schaf und ich weiß warum
Loulou
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Re: Flaschenhals

Beitrag von Loulou »

Wichtige Teilaspekte der Gesundheit des Schafs kanst du auch mit einem kurzen Blick auf die Lidschleimhäute (nach Krempeln) analysieren: du erkennst an ihrer Farbe den Grad einer möglicherweise vorliegenden Anämie.
Eine Anämie tritt verstärkt bei Befall mit blutsaugenden Würmern auf, aber auch bei Schwächung des Organismus durch Würmer, die sich aus dem Nahrungsbrei im Darm ernähren (bis hin zum Bandwurm).

Das Zurückgehen (vielleicht vorübergehend) des Kehlgangsödems erklärt sich durch starke Zufuhr von Zucker.
Die von dir erwähnte Leckschale besteht nämlich überwiegend aus Melasse (Melasse = 75 % Zucker von Rüben oder Zuckerrohr, Rest Wasser), insofern ist die "Salzbrühe" eine Zuckerwasserlösung mit mehr Zuckeranteil als Coca Cola. Die Hainbuchentriebe sind auch extrem süß. Beiß mal rein und kau etwas darauf herum.
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