Kastration Bocklämmer

JR83
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Kastration Bocklämmer

Beitrag von JR83 »

Hallo Zusammen,

ich habe derzeit 5 Coburger Fuchs Bocklämmer jünger als 4 Wochen.

Da einer davon sich schon absolut bockig verhält und ich letztes Jahr schmerzhafte Erfahrungen mit Böcken gemacht habe besteht die Überlegung zu kastrieren.

Die Bocklämmer sind zum schlachten gedacht und somit könnte ich mir den Sommer über die doppelte Koppelhaltung ersparen.

Hier meine Fragen nach Euren Einschätzungen / Erfahrungen:

Sind die Coburger noch zu jung zum kastrieren?
Seht Ihr hier eine Gefahr mit Gallensteinen?
Wie sieht es bei Hammeln mit den Zunahmen im Vergleich zu normalen Böcken aus?
Würden sich die Hammel im Sommer mit einem neuen Bock vertragen bzw. der mit denen?
"Normalisiert" sich dann das bockige Verhalten des Lammes wieder?

Alternativ könnte ich auch nicht wie geplant mit 9 Monaten sondern schon mit 4 Monaten schlachten.

Danke Robin
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Henry
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Re: Kastration Bocklämmer

Beitrag von Henry »

Hammel wachsen gut bis besser.
Kastration führt nicht zu Gallensteinen.
Harnsteine sind für Schlachtlämmer ohne Bedeutung, da sie bereits Schmorbraten sind, ehe sie sich bilden. Also die Steine. Lämmer bilden sich ja nicht.
Henry
der
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morpheus
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Re: Kastration Bocklämmer

Beitrag von morpheus »

Kastrieren macht keine Probleme. Ich kastriere ausnahmslos alle männlichen Lämmer.
Gibt weniger Stress wenn sie etwas älter werden bis sie geschlachtet werden.
Kastrierte Lämmer können im Normalfall ohne Probleme mit ausgewachsenen "richtigen" Böcken zusammen gelassen werden.
Und ich habe sicher nicht ungewollt trächtige Tiere beim schlachten. Aus meiner Sicht also besser kastrieren.
JR83
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Re: Kastration Bocklämmer

Beitrag von JR83 »

Super!

Kann noch jemand was zum Zeitpunkt der Kastration sagen?

Mein Verständnis aus den anderen Themen ist je älter das Lamm also je größer die Hoden sind desto einfacher ist es für den Tierarzt bzw. um so sicherer ist es für das Lamm, korrekt?

Hat hierzu noch jemand Erfahrungen mit Coburgern?
morpheus
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Re: Kastration Bocklämmer

Beitrag von morpheus »

Kann ich dir leider nicht weiterhelfen.
Ich darf im eigenen Tierbestand bis zum Alter von 14 Tagen selber betäuben und kastrieren. Musste dazu eine Prüfung ablegen. Ich wohne aber in der Schweiz und nicht in Deutschland.
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Chrigula
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Re: Kastration Bocklämmer

Beitrag von Chrigula »

Henry hat geschrieben: Do 16. Mär 2023, 11:35 Harnsteine sind für Schlachtlämmer ohne Bedeutung, da sie bereits Schmorbraten sind, ehe sie sich bilden. Also die Steine. Lämmer bilden sich ja nicht.
Kann ich so leider nicht bestätigen. Wir mussten letztes Jahr ein vier Monate altes Lamm wegen Harnsteinen einschläfern. Der war definitiv noch nicht schlachtreif bzw. von einem leckeren Schmorbraten noch weit entfernt.
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Re: Kastration Bocklämmer

Beitrag von Loulou »

Chrigula hat geschrieben: Mo 20. Mär 2023, 14:37 Wir mussten letztes Jahr ein vier Monate altes Lamm wegen Harnsteinen einschläfern.
Verdacht oder Obduktion?
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Chrigula
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Re: Kastration Bocklämmer

Beitrag von Chrigula »

Loulou hat geschrieben: Mo 20. Mär 2023, 14:41
Chrigula hat geschrieben: Mo 20. Mär 2023, 14:37 Wir mussten letztes Jahr ein vier Monate altes Lamm wegen Harnsteinen einschläfern.
Verdacht oder Obduktion?
Also geöffnet haben wir das Tier nach dem Tod nicht aber die Tierärztin konnte offenbar eine deutliche Schwellung der Penisvorhaut erkennen. Zudem erfolgte zuvor über eine längere Zeit kein Harnabsatz mehr und das Lamm zeigte deutliche Anzeichen wie z.B. erhöhte Atemfrequenz, ruckartiges Aufziehen des Bauches, vermehrtes Liegen, ...
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Re: Kastration Bocklämmer

Beitrag von Suap »

Zum Zeitpunkt: unsere Tierärztin meinte, etwas eher wäre besser gewesen, da die Hoden und die Samenstränge dann noch nicht so deutlich ausgebildet sind - da waren unsere 5 oder 6 Monate alt
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Henry
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Re: Kastration Bocklämmer

Beitrag von Henry »

Chrigula hat geschrieben: Mo 20. Mär 2023, 14:59
Loulou hat geschrieben: Mo 20. Mär 2023, 14:41
Chrigula hat geschrieben: Mo 20. Mär 2023, 14:37 Wir mussten letztes Jahr ein vier Monate altes Lamm wegen Harnsteinen einschläfern.
Verdacht oder Obduktion?
Also geöffnet haben wir das Tier nach dem Tod nicht aber die Tierärztin konnte offenbar eine deutliche Schwellung der Penisvorhaut erkennen. Zudem erfolgte zuvor über eine längere Zeit kein Harnabsatz mehr und das Lamm zeigte deutliche Anzeichen wie z.B. erhöhte Atemfrequenz, ruckartiges Aufziehen des Bauches, vermehrtes Liegen, ...
Dann ist die Diagnose kalter Kaffee!

Eine Schwellung der Vorhaut (was auch immer genau damit gemeint ist) sagt mal sowas von garnix über eine Harnröhrenobstruktion und eine Abflußstörung aus. Wäre der Prozessus gemeint rettet ein Scherenschlag Tier und sogar Zeugungsfähigkeit. Nur das Röntgen weißt Harngrieß oder -steine nach. Oder sie sind im einfachen Fall bei Vorlagerung als Perlen sicht- und tastbar.
Henry
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