Die Neue vom Januar 2023

JosivomInselhof
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Herdengröße: 3

Die Neue vom Januar 2023

Beitrag von JosivomInselhof »

Ja Moin Ihr Lieben!

Ich heiße Josi und wohne weit draußen aufm Platten Land in Südwest Mecklenburg.
Ich habe schon oft hier bei euch gelesen und gestöbert und es hat mir schon oft neue Ideen gebracht oder weiter geholfen. Danke dafür!

Ich habe auf meinem Hof mit gut 1,5 ha "Viecherfläche" (der Rest ist Garten und wir drei Menschen leben hier ja auch noch :mrgreen: ) zurzeit drei Pferde. Eine dicke Kaltistute, einen etwas kleineren Kaltiwallach und ein großes Pünktchenpony. Dazu laufen hier nur noch drei sehr betagte Skuddenhammel.
Die drei Hammel sind aus sehr schlechter Haltung und wurden vor Jahren zusammen mit zig anderen Skudden beschlagnahmt. Wir haben vor 7 Jahren 15 Tiere übernommen. Die Scheuesten und welche mit Problemstellungen o.ä. haben wir nach und nach in die Truhe überführt.
Die letzten vier haben hier ihr Gnadenbrot und dürfen von alleine sterben. Einer hat das auch schon hinter sich. Der nächste schwächelt schon.

Nun bin ich hier aktiv geworden, weil ich einen neuen Ausblick, eine neue Idee brauche.
Wenn die Skudden also weg sind, möchten wir wieder kleine Wiederkäuer halten. Ich habe gerne welche mit Griffen dran. So Riesenviecher sollen das auch nicht sein. Und es wäre so schön, wenn es ein bisschen familiärer zugehen würde als mit extra scheuen Schafen aus extra schlechter Haltung :duck:
Ich habe über Ouessants nachgedacht. Niedlich, leicht und auch auf unserer Fläche kann ich eine gute Herdengröße halten.
Ich hätte Lust auf eine richtig gute Herdbuchzucht.
Oder aber, ich sammle nur gute Ouessantböcke diverser Abstammungen. Der Vorteil wäre, alle haben Griffe dran!
Guteschafe finde ich enorm hübsch und kann mich gar nicht satt sehen. Ich habe aber gelesen, sie sollen auch so scheu sein?
Oder ganz verwegen, ich sammle einen bunten Mix aus Notschafen und Ziegen hier an. Also Auen, Zippen und unhormonige Hammel.

Ich habe bald also schaftechnisch ein weißes Blatt Papier und kann frisch starten.
Habt ihr noch schöne Ideen?

Liebe Grüße, Josi
Josi mit 2 Kaltis, 1 Pony, 3 Skudden, 1 Hund und 2 Katzen im schöne Südwestmecklenburg.
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eifelschaf
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Re: Die Neue vom Januar 2023

Beitrag von eifelschaf »

Hallo Josi,

herzlich willkommen in unserer Runde – schön, dass du dich angemeldet hast!
Wenn du schon so offen bist und noch gar nicht weißt, in welche Richtung es konkret gehen soll, würden mich deine individuellen Auswahlkriterien interessieren.
Was wäre dir denn wichtig an den Schafen außer einer pflegeleichten Handhabung? (Die wollen wir ja eigentlich alle. :freu: )
Einfach nur ihr Dasein, das Fleisch, Wolle, Lämmer (oder keine), … Wie ist die Wiese beschaffen im Hinblick auf Futter, Klauen … ? Welche Schafrassen gibt es bei dir in der Nähe, kämen die evtl. in Frage?

Viele Grüße in den Norden
Kathrin
JosivomInselhof
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Re: Die Neue vom Januar 2023

Beitrag von JosivomInselhof »

Hallo Kathrin,

danke für Dein Nachhaken.
Ja, Du hast Recht. Was soll mir einer raten, der überhaupt nicht weiß, was ich will und kann :?:

Die Gegebenheiten:
Wir haben Weidefläche unterteilt in 3 Wechselweiden von 2000 bis 4500 qm. Dazu noch den Pferdepaddock (Schlammplatz, Reitplatz mit Sand und Betonplatte) und ein "wiesiges Wäldchen". Die Weiden sind super. Sie sind nicht zu fett, kein Klee zb. und es ist kein Trockenstandort auf Sand. Wenn die Skudden nicht bei den Pferden überwintern (das haben sie manche Jahre alleine entschieden), dann bleiben sie auf einer kleineren Weide den Winter über. Dort steht nie Wasser und die Klauen sind immer top bisher, ein Glück!
Auch als es noch 15 Skudden waren, war bis auf die Schneezeit immer genügend Aufwuchs vorhanden, sodass sie nur kurz über den Winter das angebotene Heu genommen haben.

Im Moment klappt das mit den dicken Pferden ohne Hufeisen und den gehörnten recht zierlichen Hammeln zusammen ganz fabelhaft.

Der große Plan ist Folgender:
Die Pferde habe ich vielleicht noch 8 maximal 10 Jahre. Danach werde ich keine mehr halten. Wir wollen im Laufe der Jahre unseren Selbstversorgerhof mit weiteren Obst- und Nussbäumen, Beerenbüschen und Flechtweiden bestücken. Die kleinen Wiederkäuer sollen dazwischen und darunter weiden.

Schafe die man Scheren muss sind total okay. Das machen wir selbst. Wir verarbeiten die Wolle nicht, aber nutzen sie im Garten als Dünger und Mulchschicht.

Laute Schafe sind okay. Wir haben keine Nachbarn.

Schafe die nicht die Bäume abschälen wird es wahrscheinlich nicht geben. Und Shropshires finde ich bissl hässlich (tut mir leid, falls hier ein Shorpshirefan mitliest).

Schafe haben wir selber schon geschlachtet und uns über das Fleisch sehr gefreut. Ich weiß aber genau, wenn sie hier geboren sind und es gesundheitlich keine Grund zur Schlachtung gibt, bringen wir das schlecht übers Herz. :grusel:

In der Nähe gibt es fette Fleischschafe (Texelmixe) und die üblichen Rasenmäherkameruner in Kleingruppen.
Die großen Herden RPLs, die die Heideflächen/Naturschutzflächen pflegen, werden gerade aufgegeben, da die Wölfe hier überhand nehmen.

Mein Herz schlägt für den Erhalt alter Rassen. Die eben nicht mit Hochleistungsrassen mithalten können und deswegen immer seltener gehalten werden.

Oha, jetzt habe ich schon wieder ein ganzes Buch gefaselt :schaf2:
Josi mit 2 Kaltis, 1 Pony, 3 Skudden, 1 Hund und 2 Katzen im schöne Südwestmecklenburg.
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eifelschaf
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Re: Die Neue vom Januar 2023

Beitrag von eifelschaf »

Na das klingt doch gar nicht so schlecht! Ich finde gut, dass du das Projekt von Anfang an langfristig denken möchtest.
Bei der Wahl einer geeigneten Schafrasse können dir andere bestimmt besser helfen als ich.
JosivomInselhof hat geschrieben: Fr 6. Jan 2023, 15:29 Schafe die nicht die Bäume abschälen wird es wahrscheinlich nicht geben.
Das ist eher ein Zeichen dafür, dass sie zu wenig Futter haben. Wenn genug zur Verfügung stehen, tun sie das eigentlich nicht.
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Re: Die Neue vom Januar 2023

Beitrag von Sybille1 »

Hallo Josi,
sei auch von mir willommen hier!
Bei der Auswahl der Schafe kann ich Dir leider auch nicht helfen. Ich hatte mich, nachdem ich Kameruner hatte, die nie wirklich zutraulich geworden sind, für Barbados Blackbellys entschieden. Die haben zwar auch keine Giffe aber dafür ein Halsband und sind sehr viel zutraulicher.
Das ist eher ein Zeichen dafür, dass sie zu wenig Futter haben. Wenn genug zur Verfügung stehen, tun sie das eigentlich nicht.
Das würde ich so nicht sagen. Meine Kameruner hatten immer, auch in den kalten, schneereichen Wintern genügend Futter zur Verfügung.
Seitdem bei mir auf der Weide immer Äste zum Abnagen liegen lassen sie die Bäume in Ruhe. Vielleicht weiß jemand ob die Rinde etwas enthält das der Mineralstein nicht bieten kann?
Grüße
Monika
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shorty
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Re: Die Neue vom Januar 2023

Beitrag von shorty »

Herzlich Willkommen
Grüße aus dem Süden
Karin
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Re: Die Neue vom Januar 2023

Beitrag von dicke wolke »

Herzlich Willkommen auch aus dem Wendland. Ich halte und züchte Krainer Steinschafe und empfehle diese Rasse auch gerne weiter. Es gibt sie mit und ohne Griff, sie sind eher zahm und freundlich zugewandt, es sind ja auch Milchschafe, da sind wilde scheue Tiere eher unerwünscht. Manche lassen sich prima melken, stehen aber trotzdem nicht auf die große Kuschelnummer, andere sind richtige Kletten. Es gibt sie in allen Farben und auch auf dem Teller sind sie lecker. LG :schaf3:
JosivomInselhof
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Re: Die Neue vom Januar 2023

Beitrag von JosivomInselhof »

Danke für eure Willkommensgrüße :verliebt:

@Dicke Wolke:
Ooohhh! Die Krainer Steinschafe sind wirklich ein ganz neuer, spannender Tip! Danke!
Ich habe schon ein bisschen begonnen zu recherchieren.

Nochmal zum Thema Bäume schälen:
Bei uns lag es teilweise an Futter. Als wir unseren Hof übernommen haben, hatte ein Nachbar seine Texelmixe hier laufen. Wir haben direkt junge Obstbäume gepflanzt und sofort waren sie rundherum geschält. Sie hatten wirklich zu wenig Futter. Damals hatte ich noch kein Auge dafür und er hat auch nur unsere Fläche genutzt und wir hatten über seine Schafe sozusagen keine Obhut.
Meine dick gehörnten Skuddenhammel rascheln mit den Hörnernanchmal junge weiche Rinde an. Und wenn es dann erstmal in Zipfeln absteht und verführerisch nach frischem Cambuim schnuppert, gibt's trotz Gras kein Halten mehr. Aber vielleicht ist auch das ein Überbleibsel der schlechten Haltung vorher, bei denen sie auch fast verhungert wären :traurig:
Josi mit 2 Kaltis, 1 Pony, 3 Skudden, 1 Hund und 2 Katzen im schöne Südwestmecklenburg.
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Re: Die Neue vom Januar 2023

Beitrag von KABA »

Nee, Bäume-schälen hat weniger mit Futtermangel zu tun als mit Nährstoffen, die in der Rinde drin sind. das ist auch unabhängig von angebotenen Mineralschalen - junge bis mittelalte Bäume bestimmter Arten, besonders Weichhölzer, aber eben auch Obstbäume, werden quasi immer geschält.
Wenn man unter dem Stichwort "Prossholz" sucht, findet man Erläuterungen dazu.
Ich wünsche dir die Fröhlichkeit eines Vogels im Eberescheneschenbaum am Morgen,
die Lebensfreude eines Fohlens auf der Koppel am Mittag,
die Gelassenheit eines Schafes auf der Weide am Abend.
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Re: Die Neue vom Januar 2023

Beitrag von Dölf »

Hallo Josi,

ich schließe mich den Grüßen von Shorty an:

Herzlich Willkommen
Grüße aus dem Süden (allerdings dem westlichen Süden :lol: )

und vor allem, sei gegrüßt mit Deinen Skudden!!!

Dölf
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