Re: Berufsschäfer, Schäferei im Zuerwerb
Verfasst: Mo 12. Apr 2021, 10:31
Die Betrachtung, Bodenwertsteigerungen nicht zu berücksichtigen weil sie nicht der eigentlichen landwirtschaftlichen Tätigkeit entspricht, finde ich ziemlich willkürlich. Was entspricht der landiwrtschaftlichen Tätigkeit was nicht? Die Nutzung als PV-Standort? Wie sind die Mieteinnahmen für diese Fläche zu betrachten, wie evtl. Deckungsbeiträge aus der pflegenden Schafhaltung? Sind die Einnahmen aus der Zurverfügungstellung von Flächen für Natuschutzmaßnahmen (Blühstreifen etc.) als landwirtschaftliche Einnahmen zu betrachten?Manfred hat geschrieben: ↑So 11. Apr 2021, 22:21Dazu braucht man die Flächen ja nicht selbst zu bewirtschaften.Stockmann hat geschrieben: ↑So 11. Apr 2021, 11:51 Eine, oft die entscheidende Position fehlt m.E. in dieser Betrachtung, jedenfalls dann, wenn ein Betrieb über Eigenland verfügt: Die, gerade in den letzten Jahren enorme Wertsteigerung des Bodens kann aus den rechnerischen Verlusten durchaus beeindruckende Kapitalzuwächse machen.
In der Landwirtschaft hat es sich eingebürgert, bei der Vollkostenrechnung das Bodeneigentum getrennt vom restlichen Betriebskapital als eigene Anlageklasse zu betrachten, auch um verschiedene Betriebe vergleichbarer zu machen.
Für die betrieblichen Belange rechnet man dann mit einem ortsüblichen Pachtzins für diese Flächen.
Dafür wird betrieblich kein Zinsanspruch für das in den Flächen gebundene Eigenkapital angesetzt.
Der Gewinn oder Verlust aus der Bodeninvestition errechnet sich dann natürlich irgendwann mal aus den Anschaffungskosten, den fiktiven oder realen Pachteinnahmen, anfallenden Kosten und dem Verkaufserlös.
Aber dass jemand einen Acker nahe einer Großstadt erbt und später als Bauland verkauft, kann man ja nicht wirklich als landwirtschaftliche Tätigkeit einstufen.
Auch die Preise rein landwirtschaftlich genutzter Grundstücken werden von verschiedensten Faktoren beeinflusst, die teilweise wenig bis gar nichts mit der landwirtschaftlichen Tätigkeit zu tun haben.
Aber wie man intern die Wirtschaftlichkeit seines Betriebs kalkuliert, bleibt natürlich jedem selbst überlassen.