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Re: Bock beim Ablammen / Abwehr von Füchsen?

Verfasst: Mi 30. Dez 2020, 11:41
von schafbauer
mara hat geschrieben: Di 29. Dez 2020, 12:03 Wir haben Füchse, Auen lammen immer draussen, Bock normalerweise dabei, noch nie ein Fuchsopfer.
Wir haben nur Einlingsgeburten.
ja warum wohl habt ihr nur Einlinge. weil die Mutter nur 1 lamm verteidigen kann, wenn überhaupt.

Bock wacht nur am Tag und ist auch kein wirklicher Fuchsbewacher. Der nimmt eher alles was groß ist, 2 Beine hat und nicht schnell genug ist. Es ist eigentlich umgekehrt , dass die Herde an Muttertieren den Bock beschützt.

Litzen mit Strom müssen schon sehr dicht am Boden - wie peter schreibt - und eng aneinander sein. Ich würde hier eher ein höheres Stromnetz (1,2m) mit ordentlich SAft nehmen. HÜhnernetz ist fast am besten. Untergraben sollte es auch nicht werden. Da gibs so Ratschläge mit plus und minus beim Zaun :haehae: Netz sieht mir noch am besten aus. Fuchs springt ja nicht so gern was ich weiss.

Die Idee mit dem Zelt mit Horden ist super aber dann lässt man die Lämmer 1 Woche im Zelt und dann holt er sie halt am 8. Tag. Dem Fuchs wirds recht sein.

Marder und Co nicht vergessen.

Re: Bock beim Ablammen / Abwehr von Füchsen?

Verfasst: Mi 30. Dez 2020, 13:35
von mara
So ein Quatsch, ich habe nur 2 Schafe und die leben direkt am Haus.
Ich bekomme jede Geburt mit.
Abgesehen davon haben wir das Fuchsproblem (bei den Hühnern!) jetzt im Griff.
Der Zaun (Maschendraht) hat keinen Strom und ist 1.4m hoch.
Wir haben nun aussen 1 Litze 15cm ab Boden und eine ca 60cm hoch angebracht, seither ist Ruhe.

Re: Bock beim Ablammen / Abwehr von Füchsen?

Verfasst: Mi 30. Dez 2020, 15:05
von Catweazle
Zitat Schafbauer:
„Bock wacht nur am Tag und ist auch kein wirklicher Fuchsbewacher. Der nimmt eher alles was groß ist, 2 Beine hat und nicht schnell genug ist. Es ist eigentlich umgekehrt , dass die Herde an Muttertieren den Bock beschützt.“

Schade, wäre doch auch zu schön gewesen... Bliebe nur noch die Frage aus dem Blickwinkel der Muttern: womit fühlen sie sich wohler, insbesondere da die Herde mit den Auen ja noch recht überschaubar ist - mit Bock oder ohne, oder ist es ihnen fast egal? Sorry für diese Frage, aber wenn beides möglich ist kann man die Entscheidung doch auch am Tierwohl festmachen (und ja, auch wenn der Bock vermutlich lieber bei den Damen steht als bei den Kerlen, frage ich nun gezielt nach dem Wohl der Auen). :lol:

Re: Bock beim Ablammen / Abwehr von Füchsen?

Verfasst: Mi 30. Dez 2020, 15:18
von Catweazle
@ mara
An den Fuchs hatte ich einmal in einer Nacht drei Rammler (Kaninchen), jeweils in einem eigenen großen Freilaufgehege, verloren. Unterbuddeln konnte der Fuchs nichts, da alles mit Gehwegsplatten und Estrichmatten gesichert war. Im Gegensatz zu den Gehegen der Häsinnen, deren Ausläufe komplett aus Metall gebaut sind, hatten die Gitter der Rammler einen Rahmen aus Holz. Durch die Witterung waren diese Holzrahmen offensichtlich nicht mehr ganz so stabil. Jedenfalls fand ich alle drei Gehege von oben her eingedrückt vor, so als ob Fuchs (oder Dachs) darauf Trampolin gesprungen wären. Das Gelände ist ringsum 1,80m hoch mit Maschendraht eingezäunt, an einen Hund oder Rowdy in der Nacht glaube ich daher nicht. Unsere Hühner hingegen blieben bislang unversehrt, zum Teil haben die nur den 1,80m Außenzaun als Fuchsabwehr (aber nachts sind alle natürlich im Hühnerhaus). Glücklicherweise hat uns der Marder bisher auch in Ruhe gelassen, trotz altem Baumbestand usw. Füchse sieht man hier regelmäßig, alle ein/zwei Jahre liegt auch ein Dachs im Straßengraben -vielleicht hatten die Hühner bislang auch einfach nur Glück.

Re: Bock beim Ablammen / Abwehr von Füchsen?

Verfasst: Mi 30. Dez 2020, 16:33
von Henry
peter e. hat geschrieben: Di 29. Dez 2020, 23:03Bock als Wächter würde ich aus Kopf streichen. :klug:
... oder gleich von der Liste schlagen. :haehae:

Re: Bock beim Ablammen / Abwehr von Füchsen?

Verfasst: Fr 8. Jan 2021, 16:12
von Catweazle
grauwoller hat geschrieben: Mo 28. Dez 2020, 23:31 Hallo Katja, wenn du einen stromlosen Knotengeflechtzaun so aufstellst, als seie er provisorisch aufgebaut, wäre das eine Möglichkeit. Mit Baustahlstangen lässt sich z.B. relativ schnell ein solcher Zaun aufbauen, du brauchst keine Löcher zu bohren oder schaufeln, fädelst sie einfach durchs Knotengeflecht, so, dass der Draht stramm ist, um dann mit ein paar Hammerschlägen steht der Pfosten...Das geht auch bei Trockenheit problemlos. Diesen Zaun kannst du auch schnell wieder abbauen, aber du tust einfach so, als seie er provisorisch aufgebaut, und lässt ihn einfach stehen?
In Netzen iohne Strom sehe ich, genau wie du, eine Gefahr für die Lämmer. Bei meiner "Ablammwiese" führt das vorhandene Gefälle schon dazu, dass Neugeborene leicht im Zaun landen, dass wäre bei E-Netzen fatal, egal ob mit oder ohne Strom,

Christoph
Hallo Christoph bzw @ alle :)

Der halbfeste/provisorische Knotengeflechtzaun lässt sich von uns ordentlich umsetzen, guter Tipp! Dennoch ist ja das Ziel, dass auch die Lämmer mit ihren Müttern immer wieder auf frische Weiden kommen, hier kommen wir nicht um die üblichen Schafnetze herum. Zumal die Bockzeit ja auch 5 Wochen war, so dass das erste Lamm vielleicht schon drei Wochen alt ist bevor das nächste Schaf ablammt.
Henry meinte, dass es den Lämmern leichter fällt, sich auf Strom umzustellen, wenn der Geflügelzaun (ohne Strom) schon mal die gleiche Farbe hat wie die elektrifizierten Netze. Ist bei uns leider nicht der Fall (grün bzw. orange)

Daher bin ich nun unsicher, bis zu welchem Alter der doch recht kleinen Skuddenlämmer es besser ist auf stromführende Netze zu verzichten?


Die Sachen für die Wildabwehr bzw Fuchsabwehr sind nun besorgt, insbesondere die zusätzliche bodennahe Litze. Also Innenzaun ohne Strom, in 50 cm Abstand der Außenzaun mit ordentlich Saft drauf inclusive 3 zusätzliche blaue Drähte. Zweiter mobiler Unterstand aus Steckfixhorden, den man für die Mutter in den ersten Tagen schließen kann. Der Zaun im Abstand zu den Bäumen, damit der Fuchs und Marder diese nicht als Kletterhilfe nutzen kann. Haben wir noch etwas wichtiges vergessen :schaf2: ?

Re: Bock beim Ablammen / Abwehr von Füchsen?

Verfasst: Fr 8. Jan 2021, 17:30
von Babs
Catweazle hat geschrieben: Fr 8. Jan 2021, 16:12Daher bin ich nun unsicher, bis zu welchem Alter der doch recht kleinen Skuddenlämmer es besser ist auf stromführende Netze zu verzichten?
Wir haben unsere Skuddenlämmer im Alter von ein bis zwei Wochen ans Elektronetz gewöhnt:
Lämmer auf kleiner Fläche mit dem Elektronetz einzäunen (dadurch ist die Wahrscheinlichkeit grösser, dass sie bald Kontakt mit dem Elektronetz haben), Strom drauf, dabei bleiben und beobachten.
Da die Kleinen neugierig sind, dauert es nicht lange, bis sie den Elektrozaun inspizieren und mit dem Strom Bekanntschaft machen. Dabei bleiben, bis alle "instruiert" sind (manche müssen die Erfahrung mehrmals machen).
Falls sich ein Lamm im Netz verheddert, sofort den Strom abschalten und das Lamm herausholen.

Viel Erfolg
Barbara

Re: Bock beim Ablammen / Abwehr von Füchsen?

Verfasst: Fr 8. Jan 2021, 17:36
von Catweazle
Danke @Barbara: solche konkreten Tipps finde ich sehr hilfreich
Damit ist mir schon viel geholfen :)

Re: Bock beim Ablammen / Abwehr von Füchsen?

Verfasst: Di 19. Jan 2021, 13:35
von Catweazle
Soeben ist mein kostenloses Infopaket von Firma Ako-Weidezaun eingetroffen:
Neben einem (klar :) )dicken Katalog und einem geschenkten Litzclip war auch eine Broschüre dabei, die sich mit Raubwild u.a. von Fuchs und Dachs beschäftigt. Denke, dass diese Informationen unabhängig davon, von welchem Ausrüster man letztlich kauft, recht hilfreich sind.

Re: Bock beim Ablammen / Abwehr von Füchsen?

Verfasst: Mi 10. Feb 2021, 15:47
von Catweazle
Update:
Jetzt im Neuschnee sind rings um die Weide Spuren vom Fuchs und auch vom Dachs zu sehen. Nur nicht im umzäunten Bereich :) Wir haben zweimal Zwillingslämmer und sind froh, dass wir die guten Tipps aus dem Forum bekamen. Vor dem Schafnetz stehen mithilfe von Kunststoffpfosten (1,6 m hoch) eine bodennahe Litze, eine zweite darüber, dann ein blaues Signalband gegen die Wildschweine und darüber noch eine Litze gegen das Überspringen. Sowie in Nähe des Wildwechsels noch ein Blitzlicht. Keine Nähe zu den angrenzenden Bäumen. Zwei Weideunterstände dreiseitig geschlossen, die Muttern liegen abends davor, Lämmer drin. Danke an alle, die geschrieben haben!