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Re: Rassenempfehlung

Verfasst: Di 22. Dez 2020, 21:06
von Henry
Guybrush hat geschrieben: Di 22. Dez 2020, 15:18 Auch das Kupieren wird recht easy abgetan. Ist es alternativlos?
Ja. Langschwänzige Wollschafe müssen kupiert oder sinnlos häufig ausgeschoren und kontrolliert werden. Nicht alernativlos hingegen ist die Zucht auf kurze Schwänze, da sie der Rasse nichts nützt und oft der Rassebeschreibung explizit entgegenläuft. Falls ein Kupierverbot kommen sollte, können die Schäfer ja alle Braune Haarschafe anschaffen und sich in Polyesterloden dazustellen oder auch gemeinsam mit den dann auch unnützen Schafscherern Gästeklotraktoren bauen.

Re: Rassenempfehlung

Verfasst: Di 22. Dez 2020, 21:12
von Guybrush
Gibt es Bilder vom zu vermeidenden Nachteil von langen Schwänzen?

Re: Rassenempfehlung

Verfasst: Di 22. Dez 2020, 21:18
von Henry
Ja

Re: Rassenempfehlung

Verfasst: Di 22. Dez 2020, 21:27
von Insane
Guybrush hat geschrieben: Di 22. Dez 2020, 21:12 Gibt es Bilder vom zu vermeidenden Nachteil von langen Schwänzen?
Findet man aus aller Herren Länder unter dem Stichwort: flystrike.

Re: Rassenempfehlung

Verfasst: Di 22. Dez 2020, 21:51
von Guybrush
Eine Myiasis. Beschränkt die sich beim Schaf auf das Ende von langen Schwänzen?

Re: Rassenempfehlung

Verfasst: Di 22. Dez 2020, 22:50
von Henry
Du könntest hier sehr lange schwänzen.

Re: Rassenempfehlung

Verfasst: Mi 23. Dez 2020, 08:35
von Heumann
Henry hat geschrieben: Di 22. Dez 2020, 21:06
Guybrush hat geschrieben: Di 22. Dez 2020, 15:18 Auch das Kupieren wird recht easy abgetan. Ist es alternativlos?
Ja. Langschwänzige Wollschafe müssen kupiert oder sinnlos häufig ausgeschoren und kontrolliert werden. Nicht alernativlos hingegen ist die Zucht auf kurze Schwänze, da sie der Rasse nichts nützt und oft der Rassebeschreibung explizit entgegenläuft. Falls ein Kupierverbot kommen sollte, können die Schäfer ja alle Braune Haarschafe anschaffen und sich in Polyesterloden dazustellen oder auch gemeinsam mit den dann auch unnützen Schafscherern Gästeklotraktoren bauen.
Kupieren ist nicht nötig.

Man könnte sich auch Heidschnucken anschaffen.
Heidschnucken haben keine sinnlosen Schwänze angezüchtet bekommen. Oder man züchtet die Rasse auf Kurzschwänzigkeit um. Rassebeschreibungen aus einem anderen Jahrtausend lassen sich auch modernisieren. Und mit modernen Methoden und Untersuchungen ist das schnell möglich. Wer damit aber jetzt nicht sofort anfängt, hat die Zeichen der Zeit nicht gehört. Oder man kann einen Heidschnukenbock zum Anpaaren nehmen. Da sollten doch recht kurzschwänzige Lämmer entstehen, denen man die Quälerei mit der Schwanzamputation erspart. So kann man die schwanzverstümmelten Mutterschaft noch weiter für ihre Restlaufzeit nutzen. Die Schafscherer und ewig gestrigen Schafhalter können dann den Weg der Käfighühnerhalter gehen: mit der Zeit gehen oder sie gehen mit der Zeit.


Die Schafhaltung könnte von heute auf morgen (+150 Tage) auf das Schwanzverstümmeln verzichten.

Re: Rassenempfehlung

Verfasst: Mi 23. Dez 2020, 10:52
von Steffi
Jo, das nahezu schmerzfreie Entfernen eines durch jahrhundertealte Zucht angezüchteten Überbleibsel, das mittlerweile überflüssig ist, nur aus Haut und Knochen besteht und kaum Nervenstränge aufweist, ist gesellschaftlich derart relevant, daß man so etwas selbstverständlich unter Strafandrohung in knallharte Gesetzestexte packen muß. Dafür werfen wir dann auch gern alle Rassestandards über Bord und kreuzen munter Heidschnucken ein, um uns dann in absehbarer Zeit anhören zu dürfen, wie man denn Schafe mit so einer derben Wolle züchten kann...
Das Kürzen von Lämmerschwänzen ist, wenn es vernünftig gemacht wird, keinesfalls mit dem Abschneiden eines menschlichen Fingers zu vergleichen. Aber Kupieren ist selbstverständlich böse. Ohrmarken müssen wir aber, ebenfalls unter Strafandrohung, durch die Ohren der Schafe schießen, ungeachtet des Verletzungsrisikos. Und solange es der Gesellschaft nur ein Schulterzucken abringt, wenn Schafe lebendig vom edlen Wolf aufgefressen werden, sind solche Diskussionen nur eines: scheinheilig und verlogen.

Natürlich spricht nichts dagegen, lange Schwänze wieder kurz zu züchten. Die entsprechenden Programme dafür gibt es ja längst. Aber dafür müssen wir weder das Kind mit dem Bade ausschütten, noch daraus den Heiligen Gral machen. Es gibt Wichtigeres (auch fürs Schaf).

LG
Steffi

Re: Rassenempfehlung

Verfasst: Mi 23. Dez 2020, 10:56
von Henry
Heumann hat geschrieben: Mi 23. Dez 2020, 08:35
Henry hat geschrieben: Di 22. Dez 2020, 21:06
Guybrush hat geschrieben: Di 22. Dez 2020, 15:18 Auch das Kupieren wird recht easy abgetan. Ist es alternativlos?
Ja. Langschwänzige Wollschafe müssen kupiert oder sinnlos häufig ausgeschoren und kontrolliert werden. Nicht alernativlos hingegen ist die Zucht auf kurze Schwänze, da sie der Rasse nichts nützt und oft der Rassebeschreibung explizit entgegenläuft. Falls ein Kupierverbot kommen sollte, können die Schäfer ja alle Braune Haarschafe anschaffen und sich in Polyesterloden dazustellen oder auch gemeinsam mit den dann auch unnützen Schafscherern Gästeklotraktoren bauen.
Wer damit aber jetzt nicht sofort anfängt, hat die Zeichen der Zeit nicht gehört.
... und vermutlich auch den Knall nicht gesehen, den Braten nicht gespürt, nicht alle Nadeln an der Linde und ne‘ Tasse locker.

Re: Rassenempfehlung

Verfasst: Mi 23. Dez 2020, 12:05
von st68
Heumann hat geschrieben:Man könnte sich auch Heidschnucken anschaffen.
Um dann den Lammfleischmarkt zu 100% aus Importen zu decken?
Heumann hat geschrieben:Heidschnucken haben keine sinnlosen Schwänze angezüchtet bekommen.
Du meinst also, dass die langschwänzigen Rassen, ihren langen Schwanz extra angezüchtet bekommen haben? Dann wäre es doch ein leichtes, sie wieder auf Kurzschwänzigkeit zurück zu züchten. Scheint aber wohl gar nicht so einfach zu sein.
Heumann hat geschrieben:Oder man kann einen Heidschnukenbock zum Anpaaren nehmen. Da sollten doch recht kurzschwänzige Lämmer entstehen, denen man die Quälerei mit der Schwanzamputation erspart. ]...[ Die Schafhaltung könnte von heute auf morgen (+150 Tage) auf das Schwanzverstümmeln verzichten.
Woher beziehst Du dieses Wissen?

Wie kommst Du zu der Überzeugung, dass das Schwanzkupieren generell Tierquälerei sei? Egal wie oft Du hier diesen Quatsch raus haust, wird es doch nicht wahrer. Oder hast Du irgendwelche wissenschaftlichen Studien (die nicht von Peta & co. gesponsort wurden) zu dem Thema. Dann lasse uns an Deinem Wissen Teil haben.


Mal unabhängig von der Tatsache, dass es dem Lammfleischproduzenten garantiert den Absatz seiner Lämmer ruinieren würde wenn er, statt Fleischafböcken, jetzt Heidschnuckenböcke auf seinen Schwarzkopf- Suffolk- Texelmuttern einsetzt. Aber ist es wirklich so, dass ein SKxHeidschnucke-Lamm, einen kurzen Schwanz hätte?

In meinen Anfangsjahren hatte ich auch ettliche Heidschnucken in meiner Herde untergemischt. Auch bei diversen Arbeitgebern vorher. Aber Lämmer hatten dort, meiner Erinnerung nach, immer lange Schwänze. Egal, ob ein Elternteil kurzschwänzig war, oder nicht. Gibt es irgendwo auf der Welt WOLL-Schafe mit kurzen Schwänzen? Oder bedingt nicht sogar die Wollproduktion auf einem Schaf, einen langen Schwanz? Wird Langschwänzigkeit nicht sogar dominant vererbt?