Aue, verm. nach Alkalose, ständig Durchfall und Hecheln
Verfasst: Mi 27. Mai 2020, 11:02
Moin zusammen,
ich habe erneut Problem mit einer meiner Auen. Sie stand mit den anderen 2 Monate im Stall und hat Heu und Kraftfutter bekommen bis dahin alles gut. Im April hat sie zwei gesunde Lämmer geboren. Seit ein paar Wochen versuche ich die Tiere wieder an die Weide zu gewöhnen, angefangen hab ich in der ersten Maiwoche- Lehrbuchmäßig, erst frisch geschnitten Grün aus der Hand gefüttert, dann 5 Minuten raus, dann 20, dann eine Stunde, dann 1 1/2 ...
Als ich bei 5 Stunden (ohne Probleme) war, ist leider eine Phase mit 8 Stunden eingetreten. Nach dem Reinholen der Tiere war alles normal. Am nächsten Morgen hatte die Aue über Nacht ihren Heu-Trog demontiert und umgekippt, also die ganze Nacht nichts gefressen. Sie begrüßte mich mit sehr lautem, durchgängigen Blöcken und starkem Hecheln. Das Tier war nicht ruhig zu stellen, wie unter Adrenalin, wirkte gehetzt und gestresst. Durchfall. Daher mein Verdacht der Alkalose, da das Gras auf der Wiese nicht einmal Ansatzweise lignifiziert war und es eine sehr satte Wiese ist, also Eiweiß pur (Wiese ist erst spät aufgewachsen, da im Winter einmal beweidet). Daher der Verdacht auf Alkalose.
Behandlung wie folgt: Tier im Stall behalten, Heu-Diät, Elektrolyte und Puffer (von Agrolyt, mit Natriumbicarbonat) zugeführt, 2* täglich gute Portion eingeweichte Rübenschnitzel, danach Pansenstimulanz in warmen Wasser. Hat nach 2 Tagen so gut gewirkt, das Tier hat sich beruhigt, hechelte nach 3 Tagen gar nicht mehr, und Kotkonsitenz war fest-breiig- naja man sah was es mal werden sollte. Das Tier hat die ganze Zeit über gut gefressen und war sehr gut Ansprechbar, kein Fieber. Lämmer auch top gesund und mittlerweile schön propper. Atem blieb aber leicht faulig, nach Kompost im Sommer.
Das war Anfang Mai. Von vorn angefangen mit dem Anweiden. Hat gut geklappt, nur der Kot blieb eher mittelmäßig. Kotproben aus Ende März negativ. Tier im Februar 2* entwurmt.
Gestern, erneut nach 7 Stunden Weiden komme ich zu der Herde und sie schnauft wie ein Walross. Hechelt wie ein Hund. Blöckt ununterbrochen. Also ab in den Stall, Heu hingestellt, Elektrolyte zugeführt, mittelgroße Portion Rübenschnitzel. Nach 2 Stunden Pansenstimulanz und Stullmisan.
Heute: Tier atmet wieder normal, hat aber Durchfall. Wirkt wieder entpannt. Lämmer top, fit, Euter normal. Hat heute morgen nochmal Rüben und Pansenstimulanz bekommen. Wie soll ich weiter verfahren?
Kann es sein, dass der Pansen nicht genug angesäuert wurde, nach dem letzen mal, und sich die Pansenflora nicht erholen konnte? Oder ist es doch was ganz anderes, wo ich mir nicht vorstellen kann was es ist (da kein Fieber, Schleimhäute rosig, keine Krankenvorgeschichte, keine sichtbaren Entzündungen, kein Schnodder, kein Husten, Atemgeräusche normal, Pansengeräusche auch da)? Ich bin mit meinem Latein am Ende. Stamm-Tierärztin, die selber Schafe hält, auf unbestimmte Zeit außer Dienst, ErsatzTA hat keine Ahnung von Schafen.
Herzlichen Dank fürs Durchlesen und vielleicht weiß einer was.
ich habe erneut Problem mit einer meiner Auen. Sie stand mit den anderen 2 Monate im Stall und hat Heu und Kraftfutter bekommen bis dahin alles gut. Im April hat sie zwei gesunde Lämmer geboren. Seit ein paar Wochen versuche ich die Tiere wieder an die Weide zu gewöhnen, angefangen hab ich in der ersten Maiwoche- Lehrbuchmäßig, erst frisch geschnitten Grün aus der Hand gefüttert, dann 5 Minuten raus, dann 20, dann eine Stunde, dann 1 1/2 ...
Als ich bei 5 Stunden (ohne Probleme) war, ist leider eine Phase mit 8 Stunden eingetreten. Nach dem Reinholen der Tiere war alles normal. Am nächsten Morgen hatte die Aue über Nacht ihren Heu-Trog demontiert und umgekippt, also die ganze Nacht nichts gefressen. Sie begrüßte mich mit sehr lautem, durchgängigen Blöcken und starkem Hecheln. Das Tier war nicht ruhig zu stellen, wie unter Adrenalin, wirkte gehetzt und gestresst. Durchfall. Daher mein Verdacht der Alkalose, da das Gras auf der Wiese nicht einmal Ansatzweise lignifiziert war und es eine sehr satte Wiese ist, also Eiweiß pur (Wiese ist erst spät aufgewachsen, da im Winter einmal beweidet). Daher der Verdacht auf Alkalose.
Behandlung wie folgt: Tier im Stall behalten, Heu-Diät, Elektrolyte und Puffer (von Agrolyt, mit Natriumbicarbonat) zugeführt, 2* täglich gute Portion eingeweichte Rübenschnitzel, danach Pansenstimulanz in warmen Wasser. Hat nach 2 Tagen so gut gewirkt, das Tier hat sich beruhigt, hechelte nach 3 Tagen gar nicht mehr, und Kotkonsitenz war fest-breiig- naja man sah was es mal werden sollte. Das Tier hat die ganze Zeit über gut gefressen und war sehr gut Ansprechbar, kein Fieber. Lämmer auch top gesund und mittlerweile schön propper. Atem blieb aber leicht faulig, nach Kompost im Sommer.
Das war Anfang Mai. Von vorn angefangen mit dem Anweiden. Hat gut geklappt, nur der Kot blieb eher mittelmäßig. Kotproben aus Ende März negativ. Tier im Februar 2* entwurmt.
Gestern, erneut nach 7 Stunden Weiden komme ich zu der Herde und sie schnauft wie ein Walross. Hechelt wie ein Hund. Blöckt ununterbrochen. Also ab in den Stall, Heu hingestellt, Elektrolyte zugeführt, mittelgroße Portion Rübenschnitzel. Nach 2 Stunden Pansenstimulanz und Stullmisan.
Heute: Tier atmet wieder normal, hat aber Durchfall. Wirkt wieder entpannt. Lämmer top, fit, Euter normal. Hat heute morgen nochmal Rüben und Pansenstimulanz bekommen. Wie soll ich weiter verfahren?
Kann es sein, dass der Pansen nicht genug angesäuert wurde, nach dem letzen mal, und sich die Pansenflora nicht erholen konnte? Oder ist es doch was ganz anderes, wo ich mir nicht vorstellen kann was es ist (da kein Fieber, Schleimhäute rosig, keine Krankenvorgeschichte, keine sichtbaren Entzündungen, kein Schnodder, kein Husten, Atemgeräusche normal, Pansengeräusche auch da)? Ich bin mit meinem Latein am Ende. Stamm-Tierärztin, die selber Schafe hält, auf unbestimmte Zeit außer Dienst, ErsatzTA hat keine Ahnung von Schafen.
Herzlichen Dank fürs Durchlesen und vielleicht weiß einer was.