Leidiges Thema Zähne
Verfasst: Mi 15. Jan 2020, 18:36
Hab hier gerade einen Pflegefall, vielleicht hat ja jemand eine umsetzbare Idee.
Aue, Alter min. 7, kann auch älter sein, tragend (Ablammung ca. Anfang März), hat in kurzer Zeit rapide an Substanz abgebaut. Immer erste am Trog gewesen. Kein Fieber, kein Zähneknirschen, Verdauung (Kot und Urin unauffällig), kein Durchfall, letzte Kotprobe (Ende Nov.) negativ. Hat trotzdem nochmal WK (auf Verdacht bekommen), Bindehäute aber ok. Letztes Jahr einseitige Euterentzündung, Lamm aber gut allein großbekommen (hat nach der Entzündung auf beiden Seiten getrunken), Euter scheinbar ok.
TA-Aussage: Hm, keine Ahnung. Schmerzmittel, Vit. B-Komplex und Selen bekommen. Könnte vielleicht ein Tumor von der alten Euterentzündung sein ...
Hab sie jetzt zur besseren Beobachtung im Stall. Alle 2 Tage Schmerzmittel, 2 x Colosan und täglich 2x Propylenglykol (20ml) mit viel Wasser.
Zustand:
1. Tag (unter Schmerzmitteln) alles prima. Mümmelt Heu, käut wieder, ist gierig nach Pferdeleckerlis (die sie aber deutlich länger kaut, als sonst, es fallen auch Bröckchen aus dem Maul), eine Handvoll Hafer und ein paar aufgeweichte Rübenschnitzel werden gefuttert. Je länger sie kaut, desto besser wird es. Trinkt, steht und macht insgesamt einen zwar sehr mageren, aber munteren und interessierten Eindruck. Wenn man von der Figur absieht, wirkt sie wie ein völlig normales Schaf.
2. Tag (kein Schmerzmittel) alles Mist. Schaf liegt viel, kann aber aufstehen, verweigert jegliche Nahrung (trotzdem kaut sie manchmal im Liegen), Verdauung immer noch normal, kaum Pansenaktivität.
3. Tag (mit Schmerzmittel) - aufgewecktes, Heu mümmelndes, Leckerlis wollendes Schaf - s. Tag 1
4. Tag (ohne) - hinfälliges, hauptsächlich liegendes, Fressen verweigerndes Häufchen Elend und Gedanken an Dr. Kernen - s. Tag 2
Heute nochmal den TA gerufen, weil ich mir mittlerweile ziemlich sicher bin, daß es an den Zähnen liegt und das so ja kein Dauerzustand sein kann. Das Kauen scheint ihr weh zu tun. Trächtigkeit in Ordnung, Fruchtwasser klar (geschallt), kein Fieber, nicht gebläht, alles weich, keine Labmagendrehung, Bindehäute in Ordnung. Verdauung unauffällig, frißt nicht, verweigert Leckerlis, liegt viel. Pansengeräusche nahe Null.
Dem TA war es nicht möglich, die Zähne/das Maulinnere richtig zu untersuchen. Er meinte, rechts oben auf der Außenseite würde sie wohl etwas zusammenzucken, wenn er da drübergeht, sicher war er aber nicht. Um das gründlich zu untersuchen, müßte er sie in Narkose legen, was Schafe im Allgemeinen und sie im jetzigen Zustand im Besonderen, nicht gut wegstecken würden. Also Antibiose für 10 Tage verordnet, dazu Pansenstimulanz, nochmal Vit. B-Komplex und Selen und ein Schmerzmittel. Vom Schmerzmittel soll sie jetzt aber nichts mehr bekommen, da es den Magen zu sehr belastet.
Tja, wieder viel orakelt, aber großartig weiter bin ich nun auch nicht. Wenn das eine Entzündung im Maul-/Rachenraum ist, könnte die Antibiose helfen. Gegen Zahnspitzen/-haken oder einen Abzeß eher nicht. Aber was kann ich noch tun? Leider gibt´s ja keine Pferdemaulgatter in Schafgröße und meine Finger will ich auch nicht riskieren. Dieses Klappergestell kann trotzdem noch sehr wehrig sein. Wenn sie nicht jeden zweiten Tag einen völlig munteren Eindruck machen würde, hätte ich sie schon erlöst. Aber so fällt das echt schwer. Vielleicht habt ihr ja noch eine Idee?
LG
Steffi
Aue, Alter min. 7, kann auch älter sein, tragend (Ablammung ca. Anfang März), hat in kurzer Zeit rapide an Substanz abgebaut. Immer erste am Trog gewesen. Kein Fieber, kein Zähneknirschen, Verdauung (Kot und Urin unauffällig), kein Durchfall, letzte Kotprobe (Ende Nov.) negativ. Hat trotzdem nochmal WK (auf Verdacht bekommen), Bindehäute aber ok. Letztes Jahr einseitige Euterentzündung, Lamm aber gut allein großbekommen (hat nach der Entzündung auf beiden Seiten getrunken), Euter scheinbar ok.
TA-Aussage: Hm, keine Ahnung. Schmerzmittel, Vit. B-Komplex und Selen bekommen. Könnte vielleicht ein Tumor von der alten Euterentzündung sein ...
Hab sie jetzt zur besseren Beobachtung im Stall. Alle 2 Tage Schmerzmittel, 2 x Colosan und täglich 2x Propylenglykol (20ml) mit viel Wasser.
Zustand:
1. Tag (unter Schmerzmitteln) alles prima. Mümmelt Heu, käut wieder, ist gierig nach Pferdeleckerlis (die sie aber deutlich länger kaut, als sonst, es fallen auch Bröckchen aus dem Maul), eine Handvoll Hafer und ein paar aufgeweichte Rübenschnitzel werden gefuttert. Je länger sie kaut, desto besser wird es. Trinkt, steht und macht insgesamt einen zwar sehr mageren, aber munteren und interessierten Eindruck. Wenn man von der Figur absieht, wirkt sie wie ein völlig normales Schaf.
2. Tag (kein Schmerzmittel) alles Mist. Schaf liegt viel, kann aber aufstehen, verweigert jegliche Nahrung (trotzdem kaut sie manchmal im Liegen), Verdauung immer noch normal, kaum Pansenaktivität.
3. Tag (mit Schmerzmittel) - aufgewecktes, Heu mümmelndes, Leckerlis wollendes Schaf - s. Tag 1
4. Tag (ohne) - hinfälliges, hauptsächlich liegendes, Fressen verweigerndes Häufchen Elend und Gedanken an Dr. Kernen - s. Tag 2
Heute nochmal den TA gerufen, weil ich mir mittlerweile ziemlich sicher bin, daß es an den Zähnen liegt und das so ja kein Dauerzustand sein kann. Das Kauen scheint ihr weh zu tun. Trächtigkeit in Ordnung, Fruchtwasser klar (geschallt), kein Fieber, nicht gebläht, alles weich, keine Labmagendrehung, Bindehäute in Ordnung. Verdauung unauffällig, frißt nicht, verweigert Leckerlis, liegt viel. Pansengeräusche nahe Null.
Dem TA war es nicht möglich, die Zähne/das Maulinnere richtig zu untersuchen. Er meinte, rechts oben auf der Außenseite würde sie wohl etwas zusammenzucken, wenn er da drübergeht, sicher war er aber nicht. Um das gründlich zu untersuchen, müßte er sie in Narkose legen, was Schafe im Allgemeinen und sie im jetzigen Zustand im Besonderen, nicht gut wegstecken würden. Also Antibiose für 10 Tage verordnet, dazu Pansenstimulanz, nochmal Vit. B-Komplex und Selen und ein Schmerzmittel. Vom Schmerzmittel soll sie jetzt aber nichts mehr bekommen, da es den Magen zu sehr belastet.
Tja, wieder viel orakelt, aber großartig weiter bin ich nun auch nicht. Wenn das eine Entzündung im Maul-/Rachenraum ist, könnte die Antibiose helfen. Gegen Zahnspitzen/-haken oder einen Abzeß eher nicht. Aber was kann ich noch tun? Leider gibt´s ja keine Pferdemaulgatter in Schafgröße und meine Finger will ich auch nicht riskieren. Dieses Klappergestell kann trotzdem noch sehr wehrig sein. Wenn sie nicht jeden zweiten Tag einen völlig munteren Eindruck machen würde, hätte ich sie schon erlöst. Aber so fällt das echt schwer. Vielleicht habt ihr ja noch eine Idee?
LG
Steffi