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Re: Rassenwahl für kleine Landschaftspflege

Verfasst: Mi 4. Dez 2019, 10:37
von Schnucke
Wenn man nur fünf bis 10 Ouessants hat, muss man sie ja nicht alle an einem Tag scheren. Wir machen das so wie es passt, mal drei mal zwei am Stück. Das schont den Rücken. Und wir arbeiten nicht mit einer elektrischen Schermaschine, da die Wolle der Ouessants so dicht ist und sie so zappeln. Ich habe eine JAKOTI Wollschere Orginal (ca. 40,- €). Mit der funktioniert das ganz gut.

Re: Rassenwahl für kleine Landschaftspflege

Verfasst: Mi 4. Dez 2019, 11:24
von Henry
Seit ich Schafe schere, sind meine Rückenprobleme weg. Seit ich wollige Schafe habe, freue ich immer auf die nächste Schur.

Auf der Haut eines Nolana wächst genausoviel „Abfall“ wie auf der eines Wollschafes. Es verteilt den bloß übers Jahr in der Gegend. Ich habe die Haare auf Schlachtschafhaut gezählt und die mikrowellengetrockneten Haare gewogen. Kameruner tragen mehr Haarmasse als Coburger Füchse und Texel-Mixe. Vielleicht möchte mir da jemand widersprechen und über eigene Versuche berichten oder seine Quelle benennen. Ich jedefalls nutze den „Abfall“ gerne und will nicht nur nacherzählen, sondern selbst sehen, messen, zählen, wiegen ...

Re: Rassenwahl für kleine Landschaftspflege

Verfasst: Mi 4. Dez 2019, 11:36
von Steffi
Und es gibt (fast) nichts Schöneres, als den "Abfall" seiner Schafe zu tollen Dingen zu verarbeiten... Socken, Pullis, Jacken, Bettdecken, Sitzkissen. Kann man natürlich auch alles aus Plastik kaufen. Und die Reste (Bauch, Beine, Po) eignen sich prima als Mulchschicht unter Hecken der als Füllschicht für Hochbeete.

LG
Steffi

Re: Rassenwahl für kleine Landschaftspflege

Verfasst: Mi 4. Dez 2019, 17:07
von Heumann
Heumann hat geschrieben: Mi 4. Dez 2019, 09:05 Mega Spaß, bei dem die Schermaschine mehr kostet als die paar Schafe und Rücken und Schafe leiden um etwas Abfall zu produzieren.
Dringende Ergänzung, bevor mir mit Knast oder hohen Strafen gedroht wird:
Meine Erfahrungen beruhen nicht auf BFL-Schafen. Denn dort und bei allen Kreuzungen mit BFL macht
-das Scheren den Schafen Spaß
-das Scheren den Menschen Spaß
-wird die deutsche Schafzucht gerettet!

Re: Rassenwahl für kleine Landschaftspflege

Verfasst: Mi 4. Dez 2019, 21:43
von KABA
"Jungs", nun behakt euch nicht schon wieder :flag:
Hier ist jemand neu und stellt Fragen - wer die Vorgeschichten und den Stil einiger Antwortgeber liest, wird sich nicht unbedingt willkommen und/oder ernstgenommen fühlen, fürchte ich.
Also, Tobi, du wirst rausgelesen haben, dass deine bisher zur Verfügung stehende Fläche wohl zu wenig ist. Dass jemand Schafe "nur so", weil sie gefallen, haben möchte, kann ich gut nachvollziehen - sie sollten dann aber auch entsprechend vernünftig und angemessen gehalten werden.
Wie Babs schon schrieb, ergibt es sich tatsächlich öfter mal, dass man eine mehr oder weniger große Fläche zum Abweiden bekommen kann - wenn sie nicht schon eingezäunt ist, muss man eben z.B. in E-Netze und entsprechende Geräte investieren, aber damit ist man auch sehr flexibel.
Da du ja außerdem keine Ansprüche an die "Produkte" von Schafen hast, würde ich an deiner Stelle den Gedanken an Ouessantschafe vertiefen und dann mal mit Haltern/Züchtern Kontakt aufnehmen (es gibt da z.B. auch ein eigenes Forum), um die Tiere auch mal "in echt" anzusehen.
Was das Scheren angeht: ich hab meine Tiere schon öfter komplett mit Handschere geschoren - und sie haben es wirklich genossen! Sie stehen stille, knabbern manchmal an mir rum, wedeln mit dem Schwanz - alles sehr stressfrei für sie und mich. Und die anderen stehen sozusagen Schlange und fragen, wann sie denn dran sind... :schaf3: - das setzt natürlich voraus, dass die Tiere ruhig und umgänglich sind und sich gerne anfassen lassen! Gerade, wenn man Anfänger ist und nur wenige Tiere hat, solte das ein wichtiges Auswahlkriterium sein.
Aus welcher Gegend kommst du denn - vielleicht ist hier jemand nicht so weit weg, den du mal besuchen kannst?

Re: Rassenwahl für kleine Landschaftspflege

Verfasst: Do 5. Dez 2019, 11:29
von Schnucke
KABA, so sehe ich das auch. Ich habe ja auch nur mit einer handvoll Schafen angefangen. Dadurch kümmert man sich ja mehr, bzw. intensiver um jedes einzelne Schaf. Diese können so sehr zutraulich werden und das Scheren, Entwurmen und Klauenpflege ist somit nicht mehr das größte Problem. Wir sind durch Zufall an zwei Ouessantböckchen gekommen, die zwischen unseren großen laufen. Die Tiere sind ganzjährig draußen. Wir scheren mit der Handschere, was gut funktioniert. Und ich bekomme jedes Jahr schönere Vliese hin. Habe für mich angefangen Sitzfelle zu filzen.
Also wenn nur kleinere Weiden zur Verfügung stehen, würde ich auf Ouessantschafe gehen.
Tobi, ich würde so wie KABA sagt, mir erst mal verschiedene Rassen in Natur anschauen. Manchmal gibt es doch die Liebe auf den ersten Blick.

Re: Rassenwahl für kleine Landschaftspflege

Verfasst: Do 5. Dez 2019, 12:36
von Thorsten
KABA hat geschrieben: Mi 4. Dez 2019, 21:43 "Jungs", nun behakt euch nicht schon wieder :flag:
Hier ist jemand neu und stellt Fragen - wer die Vorgeschichten und den Stil einiger Antwortgeber liest, wird sich nicht unbedingt willkommen und/oder ernstgenommen fühlen, fürchte ich. [...]
Vielen Dank, Kaba, für Deine Moderations-Unterstützung ;)

@Heumann: Bitte überlege doch in Zukunft genauer, ob Deine Kommentare auch wirklich zum Thema passen

Re: Rassenwahl für kleine Landschaftspflege

Verfasst: Do 5. Dez 2019, 12:37
von mumps
[quote

Dringende Ergänzung, bevor mir mit Knast oder hohen Strafen gedroht wird:
Meine Erfahrungen beruhen nicht auf BFL-Schafen. Denn dort und bei allen Kreuzungen mit BFL macht
-das Scheren den Schafen Spaß
-das Scheren den Menschen Spaß
-wird die deutsche Schafzucht gerettet!
[/quote]

Ich back dir nenn Kuchen mit feile!

Re: Rassenwahl für kleine Landschaftspflege

Verfasst: Do 5. Dez 2019, 14:33
von Heumann
Jeder, der ein Nol-Fleisch hat, weiß, dass es bedeutend weniger Wolle als ein "rettet-die-deutsche-Schafhaltung-Schaf" hat und den wenigen Abfall mehrmals jährlich in ganz kleinen Mengen abflockt. Davon sieht man nichts.
Nach meiner Erfahrung haben auch Nol-Landschafe bedeutend weniger Abfall auf dem Leib als ein anständiges Wollschaf, da ich aber keine Berechnungen gemacht habe, kann ich das nicht garantieren. Ich habe aber ein recht untypisches (weil sehr lang und haarig) gegerbtes Fell einer Haarschafkreuzung. Wenn jemand ein Fell von einem ordentlichen Wollschaf im maximalen Winterfell, also 12 Monate minus 1 Tag hat, kann man das vergleichen, die Ergebnisse sind dann aber leicht zu Ungunsten von richtig guten Haarschafen. Es gibt jetzt sogar anständig haarige Dorper und die robustesten braunen Haarschafe haben sehr wenig, dafür aber sehr enges Haar auf dem Wanst.
Selbst meine wolligsten abhaarenden Schafe haben deutlich weniger Gewicht in Haaren als früher die Wollschafe.

Wer seinen Rücken und seine Schafe liebt, achtet darauf, dass sie keine Wolle haben.

Re: Rassenwahl für kleine Landschaftspflege

Verfasst: Do 5. Dez 2019, 15:50
von Thorsten
Heumann, da bin ich voll bei Dir. Ein weiterer Aspekt ist für mich, dass es immer schwieriger wird, einen Schafscherer zu finden. Und ich persönlich möchte mit dem Scheren auch nicht mehr anfangen...

Viele Grüße,
Thorsten