schaf-foren.org

Wie haltet ihr es mit der Versorgung der Lämmer, baut ihr einen Lämmerschlupf, und wenn ja, was verfüttert ihr dort.
Ich selber arbeite mit Lämmerschlupf,locke mit Biertreber-Apfeltrester Mischung, um sie möglichst schnell ans Heu zu kriegen.

Christoph

Ich benutze keinen Schlupf. Die Lammungen liegen im Frühjahr. Lämmer und Mütter können/gehen zügig auf Gras raus. Ich brauche deren „Freßleistung“. Die Mütter erhalten zudem pelletiertes KF 18/3 und eine Getreidemischung auf einem Bett aus Apfeltrester, abgestäubt mit einem Hauch Weizenkleie und gereicht in der halben KG Röhre. Verfeinert mit einem Schuß cdVet Kräuterkonzentrat - an trüben Tagen.

Die Lämmer haben darauf auch Zugriff - aber nur kurz, dann isses alle und erreicht sie als Milch.

Beim späten Absetzen bzw. beim Absetzen zur Schlachtung kann ich keinen Vorteil des Schlupfes erkennen. Unsere Wiesen sind (leider) rohfaserreich und ich will weder die Lämmer schnell „fertig“ kriegen, noch die Mütter zügig wieder belegen und also die Lämmer recht früh absetzen.

Ich habe mit Lämmerfutter ad lib im Schlupf schon wirklich üble Erlebnisse gehabt. Das reicht von Azidose der Lämmer über Unfälle mit MS die mit dem Schlupfgitter um den Hals verkeilt zu Grunde gehen oder sich beim Einbruchsversuch die Knochen brechen bis zu Schaf, denen der Einbruch in den Schlupf gelang und die das dann nicht überlebten. Mir ist KF oder Gereide in der Nähe meiner Schafe inzwischen zu heiß. Ich lagere es nur unter mehrfachen Schutz weitab der Schafe.

Für mich bedeutet der Schlupf Mehrkosten und Mehrarbeit und höheres Risiko.

Lämmerschlupf sagt ja erst mal noch nichts darüber aus, was die Lämmer nach dem Durchschlüpfen antreffen. Ich sehe das bei mir als Erweiterung der Fressplätze, mit der Sonderstellung, dass hier nur die lämmer hinkommen. Hier findet in dem Sinne auch keine Kraftfutter-Fütterung statt, sondern mir geht es um die Aufnahme des Heu´s. Als Lockmittel setze ich etwas biertreber +apfeltrester ein, das tut seine Wirkung, und der Heukonsum im Schlupf ist mittlerweile beachtlich. Wenn sie denn komplett auf Weidegang umgestellt werden,dann hat sich ihre Verddauung schon gut stabilisiert.
Da ich nicht gegen Breiniere impfe, kann ich mir auch gar nicht erlauben,meinen Lämmern üppig Kraftfutter zu geben.

Christoph

Ich halte es ähnlich wie Henry. Lämmer werden im Frühjahr draußen geboren und knabbern mit ein paar Tagen schon Gras und Heu bei den Großen mit. Am Futtertrog hat sich mittlerweile - die Lämmer sind zwischen 3 und 5 Wochen alt- eine Kinderecke gebildet, wo die meisten auch am Kraftfutter mitnaschen.
Einen Lämmerschlupf hab ich zwar, aber nicht im Einsatz. Obwohl es schon ganz praktisch sein kann, um die Kleinen zu separieren (wiegen, impfen, Kokzidienbehandlung, etc.), da können sie mit den Großen im Pferch nicht so unter die Räder kommen.

LG,
Steffi

ich setze auch Schlupfe ein und füttere dort Kraftfutter.
Die Schlupfe werden der größe der Lämmer angepasst und dann mit 50-60Tagen abgesetzt.

Ich habe den Futterautomaten von Patura gelabelt. Finde ich klasse. Ohne das Ding hätte ich im letzten Dürresommer nicht ein Lamm fertig bekommen.
Als Lämmerschlupf hatte ich immer im Futtergang einen Trog mit Kraftfutter stehen. Die Lämmis hüpfen überall durch und finden das Ding da irgendwann.
Warum sollte ich den Umweg über die Mutter gehen? Bei schlechtem Winterfutter erhalten sie auch ihr KF, aber nicht mehr auf der Weide. Da geht es direkt in die Lämmer.

Meine Lämmer werden ende März/April geboren , laufen von Anfang an mit ihren Müttern draußen .
Naschen hier einen Halm , lutschen da an Maulwurfhaufen und spülen alles mit Muttermilch runter . Davon werden sie nicht fett aber wachsen gesund und natürlich aber langsam auf .
Die Muttertiere kommen gut klar , die Lämmer sind Top Fit .
Also ich wüsste für meine Tiere nicht was mit Lämmerschlupf besser laufen könnte ????????????????

für meine Stallsituation macht der Lämmerschlupf gerade bei den Winterlammungen Sinn. Der Stall ist klein und schnuckelig, der Andrang und Verdrängungswettkampf an den Heuraufen ist groß. Der Lämmerschlupf bietet unbedrängten Zugang zum Heu für die Lütten, darauf kommt´s mir an. Apfeltrester kann man nicht als Kraftfutter bezeichnen, und Biertreber gibt es nur niedrig dosiert. Die "Lockmittel" sind schnell weggeputzt, und sie lernen dann schnell den Vorteil des unbedrängten Heufressens kennen und schätzen. Weidegang haben sie zwar den ganzen Winter durch,aber die Ablammwiese ist restlos abgenagt. Heute werde ich erstmalig den Zugang zur größßeren Wiese öffnen. da wird wohl Freude aufkommen. Da dürfen sie dann ein paar Stunden saftiges Grün nagen,jeden Tag etwas länger, bis sie komplett auf Weidegang umgestellt sind. Dann hat sich das Thema Lämmerschlupf sowieso erledigt....

Christoph

Bei beengten Verhältnissen ist ein Lämmerschlupf sehr praktisch. Allerdings meinen einige meiner Mutterschafe dann auch, sie wären ja noch sooo klein - unglaublich, wo die sich durchquetschen können, wenn sie nur genug wollen.

LG,
Steffi

Steffi hat geschrieben:Allerdings meinen einige meiner Mutterschafe dann auch, sie wären ja noch sooo klein - unglaublich, wo die sich durchquetschen können, wenn sie nur genug wollen.

Jep, die Erfahrung mussten wir auch machen. Nachdem die etwas kleineren Waldschafe bei uns eingezogen waren, wollten sie tatsächlich in den Lämmerschlupf "schlüpfen" und haben dabei direkt das Holztor, mit welchem der Lämmerschlupf verschlossen war, aus den Angeln gerissen Wir haben daraus gelernt und den Lämmerschlupf letzten Winter umgebaut. Nun lässt er sich in der Breite und nicht mehr in der Höhe verstellen. Bisher hat kein Mutterschaf mehr versucht, sich durch die kleine Öffnung zu quetschen