Problem bei Geburt, Totes Lamm geholt

rura0012
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Problem bei Geburt, Totes Lamm geholt

Beitrag von rura0012 »

Hallo zusammen,
vielleicht könnt ihr mir helfen oder habt etwas änliches auch schon erlebt.
Bisher haben meine Schafe (Merino denke ich) immer alleine abgelammt. Mal ein bisschen anmelken oder die Mutter und das Lamm ein bisschen separat halten. Aber im Grunde ging alles reibungslos.
Vor Rund zwei Wochen habe ich gemerkt, dass ein Schaf Probleme bei der Geburt hat. Das Lamm kam nicht. Als die Tierärztin dann da war haben wir in einer 2 Stündigen Tortur(ohne Wehen)das Lamm tot aus dem Schaf geholt. Es hat auch fürchterlich gestunken.
Die Tierärztin hat dann noch getastet, ob noch eine zweites Lamm drin ist, hat aber nichts gefühlt. In die Gebärmutter hat die Ärztin dann noch irgendwelche Tabletten getan und dem Schaf Antibiotika gegeben. Am Tag danach nochmal Antibiotika.
Anfangs konnte das Schaf kaum aufstehen. Inzwischen habe ich es wieder aus dem Stall zu den anderen gelassen, aber es läuft sehr langsam und ich denke, es hat Schmerzen. Auch hat das Schaf Durchfall und ist ständig am pressen.
Es frisst zwar, aber ich finde auch nicht wie normal. Und es hält sich auch meistens eine bisschen fern der Herde.

Hat von Euch auch schon mal so etwas erlebt? Ist es besser das Schaf zu erlösen oder meint Ihr, dass es wieder wird.
Das Schaf tut mir leid.
Bitte Eure Einschätzung.
Danke

Gruß Rainer
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Henry
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Re: Problem bei Geburt, Totes Lamm geholt

Beitrag von Henry »

rura0012 hat geschrieben:... Als die Tierärztin dann da war haben wir in einer 2 Stündigen Tortur(ohne Wehen)das Lamm tot aus dem Schaf geholt. Es hat auch fürchterlich gestunken. ...
Hat von Euch auch schon mal so etwas erlebt?
Ja, tote infizierte, mazerierte Lämmer passieren und wenn dann eine Tierärztin nach 15 Minuten konventioneller Geburtshilfe und Feststellung des Lammtods keine Alternativen in Betracht zieht oder sich bewußt dagegen entscheidet und weiterkämpft, erlebt man (bzw. das Schaf) sowas. Daran kannst Du nun aber nichts mehr ändern und ohne Eingriff wäre das Schaf vermutlich schon fiebrig oder tot.

Dein Schaf braucht jetzt viel Flüssigkeit - wenns nicht saufen mag, dann auch als subcutane Infusion - Antibiose und Schmerzmittel. Wenn sie nicht in Fieber geht und es ihr gelingt den Uterusinhalt auszuscheiden oder abzubauen, wird die wieder. Sone Gebärmutter kann das - wenn sie unverletzt blieb. Ob sie wieder aufnimmt wirst Du sehen. Schafe sind da härter als man denkt und besitzen magische Heilkräfte (schließlich "gammelt" es in denen ja in einem anderen Hohlorgan) Pflegerische Maßnahmen und das Am-Fressen-halten sind wichtig. Wiederkäuergerechtes bestes Futter kann dabei helfen. Auch eine breitbandige Vitaminversorgung ist sicher sinnvoll.
Henry
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Re: Problem bei Geburt, Totes Lamm geholt

Beitrag von Fröschchen »

Henry hat geschrieben:... (schließlich "gammelt" es in denen ja in einem anderen Hohlorgan)...
Will Dein Wissen anzapfen: Was ist beim Schafigen anders?

LG
Um ein tadelloses Mitglied einer Schafherde sein zu können, muß man vor allem ein Schaf sein. (Albert Einstein)
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Henry
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Re: Problem bei Geburt, Totes Lamm geholt

Beitrag von Henry »

Fröschchen hat geschrieben:Was ist beim Schafigen anders?
Im Schaf lebt im Pansen ein buntes Potpourri der unterschiedlichsten durchaus pathogenen Mikroben. Die können auch problemlos Fleisch verdauen und ordentlich Toxine abgeben. Dennoch schafft es das (gesunde) Schaf mit einem mächtigen Immunsystem alles unter Kontrolle zu halten und sich eben nicht die Innenseiten des Pansens und dann die ganzen Organe auffressen zu lassen. Wir Menschen nehmen da unsere Monogastrier-Salzsäure und bringen so die gegessenen Bakterien (weitgehend) um. Wir brauchen also kein dermaßen stark ausgelegtes Abwehrsystem. Wir "säubern" ja mit Säure. Dafür hält unsere Magenwand Säure ja gut aus - die vom Schaf löst sich ab. Das Schaf braucht die Mikroorganismen im Pansen. Nur im Schaf braucht es sie nicht. Und das kann es. Im Pansen und auch an Wunden oder in der Gebärmutter. Deshalb halten Wiederkäuer in aller Regel wesentlich dramatischere Infektionen aus und überwinden die als beispielsweise so weicheiige homo sapiense oder die mit ihnen verwandten Menschen. Die sterben immer gleich an jedem infizierten Katzenbiß und Blutvergiftung. Schafe überleben sogar (nicht immer, aber doch) gasbildende Muskelzersetzer, die man gekonnt gegen Menschen als Kampfstoffe einsetzen kann, weil sie da sicher wirken. Mit Schafen wäre jeder Bio-Krieg zu gewinnen. Mit Kakerlaken der Strahlenkrieg. Mit Menschen nicht so ... Also besser nicht anfang'. :gruebel:
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Re: Problem bei Geburt, Totes Lamm geholt

Beitrag von peter e. »

zur Anfangsfrage: ich würde mich nicht wundern, wenn u.U. noch ein Fötus in dem Schaf drin ist. Andererseits muss das Schaf die Gewaltprozedur erst mal verarbeiten. Und dazu ist eine weitestgehende Kontrolle notwenidg: auf Ausfluss achten, jeden Tag Temp. messen, oder wenigstens in die Augen schauen. Zur Kräftigung ein wenig Propylenglykol, auch eine Calciumgabe s.c. oder oral ist schadlos. Und Zeit geben, eine Normalität wird - wenn alles sonst in Ordnung ist - erst in ca. 2 Wochen wieder da sein.
peter e.

Auch dem Schwächsten ist ein Stachel gegeben -
sich zu wehren.

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Re: Problem bei Geburt, Totes Lamm geholt

Beitrag von Henry »

peter e. hat geschrieben:ich würde mich nicht wundern, wenn u.U. noch ein Fötus in dem Schaf drin ist
Traust Du der TÄin denn gar nix zu? :drama:
Henry
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Re: Problem bei Geburt, Totes Lamm geholt

Beitrag von peter e. »

als ich den Kreissaal verlies habe ich das Vertrauen dort gelassen.
peter e.

Auch dem Schwächsten ist ein Stachel gegeben -
sich zu wehren.

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Re: Problem bei Geburt, Totes Lamm geholt

Beitrag von Anuk »

Ich hatte Vierlinge.
Die Mutter verhielt sich nach d. Geburt von zweien „komisch“ weshalb ich unverzüglich d. Tierarzt da hatte.
Dieser stellte keine weiteren Lämmer im Körper fest. Verabreichte lediglich d. Medikament.
Nach 4 Tagen, Mutter wurde immer apathischer u. insbesondere daran dass sie schlecht urinieren konnte u. drückte als wolle sie gebären, bestellte ich einen and. Arzt, der 2 Lämmer barg.

So als Erfahrungsbericht.
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Re: Problem bei Geburt, Totes Lamm geholt

Beitrag von Krainer »

Bei meinen Krainer Steinschafen gibt es Probleme. Der Esel hat sie gejagt, als sie schon hoch tragend waren. Ich habe wegen toter Lämmer im Bauch nun schon Mutterschafe verloren - der Tierarzt hat sie gespritzt, damit die Lämmer abgehen, es hat aber nicht funktioniert.

Nun habe ich ein Mutterschaf, das heute vormittag auf der Weide liegend ein halb geborenes totes Lamm noch komplett rausbrachte, als ich es drehte, damit es aufstehen kann. Es lief dann weg und blieb auf der Weide etwas abseits und als es abends zum fressen kam, presste sie einmal und mir fiel auf, dass der Bauch noch relativ dick ist und sie damit pumpt. Ich fürchte also, es ist noch ein weiteres totes Lamm drin.

Wer hat guten Rat?

Wieder spritzen gibt wenig Hoffnung, oder hat jemand damit gute Erfahrungen gemacht?

Kann jemand mit kleinen Händen das Lamm rausziehen und der Muttermund dafür medikamentös geöffnet werden?etwas schwächer und

Kennt jemand gute Bioresonanzmethoden? Das wäre mir das liebste, aber hier im Allgäu finde ich keine Adresse mit entsprechenden Frequenzen. Nur welche zum harmonisieren und die reichen evtl. nicht.

Und ein Lamm hat oben am Kopf einen irgendwie knöchernen Knubbel und kann nicht stehen bzw. laufen, so als hätte es keinen Gleichgewichtssinn. Die Hinterläufe sind etwas kraftloser und das deutet auf Lämmerlähmung. Es strampelt aber mit den Beinchen. Wer hat Erfahrung / Rat?
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Henry
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Re: Problem bei Geburt, Totes Lamm geholt

Beitrag von Henry »

Wie ist die Situation heute? Befarf es noch Hilfe?
Henry
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