Fang' ich mal von hinten an:
Niedersachse hat geschrieben:Park wird einmal im Jahr Nachgemäht wo ich mich nicht drum kümmern muss.
Gefährlich: Landschaftspflegebetriebe nehmen keinerlei Rücksicht auf den Futterbedarf deiner Schafe (erst recht nicht bei Futterknappheit) und mähen dann wenns ihnen passt. Gerne auch entgegen jeder Absprache mit dem Schäfer.
Niedersachse hat geschrieben:Dafür zahle ich aber ja auch keine Pacht
Soll aber schon Regionen geben, wo Schafhalter bereitwillig Geld für die Beweidung zahlen.
Niedersachse hat geschrieben:beweide seit 4 Jahren einen Solarpark , hab noch keine nachteiligen Sachen gemerkt
Also meine Schafe "hassen" den Solarpark und leiden sichtlich, wenn sie mal 2 Wolche darin (über)leben müssen.
Die Schafe sind permanent am umherrennen, weil keine Ruhe in die Herde kommen kann. Ständig müssen sie dem vor ihnen im Gestrüpp, oder um/hinter/unter Panel verschwindenden Schafhintern hinterherrennen. Mütter brüllen dauernd nach ihren Lämmern, die Lämmer finden keinen Weg zu ihnen. Die meißte Zeit vom Tag stehn sie vorne am Zaun (da wo die Luft noch luftig ist) fressen das Gras bis auf die Wurzeln ab und wollen wieder raus. Nur wenn der Hunger unerträglich ist ziehn sie mal nach hinten, um die Spitzen vom Gras anzuknabbern.
Klimatisch ist es ein Graus. Kein Wind der die Hitze unter, oder zwischen den Panelen wegwehen würde. Bei nassem Wetter trocknet kein Schafrücken. Im Winter kommt keine wärmende Sonne auf den Boden/Schnee. Die Mücken feiern 24 Stunden täglich ein Festmahl, ganz zu schweigen von Fliegen (Maden) und anderen Plagegeistern.
Tägliche Tierkontrolle ist ne reine Sisyphusarbeit und bei höherem Bewuchs unmöglich. Einzelne Tiere herausfangen zu wollen praktisch unmöglich.
Zäune sind (je nach Umweltauflage) nicht als Schafzaun zu gebrauchen und erst nach vielen Arbeitsstunden (Steine/Erde drunter anhäufen) als solcher nutzbar.
Sind die Schafe endlich wieder aus dem Solarpark raus sieht man ihnen förmlich an, wie sie Aufatmen und der Dauerstress von ihnen abfällt. Alle stellen (keins läuft auch nur einen Schritt) sich breit zum fressen auf die Wiese, um sich anschließend genauso breit zum wiederkäuen hinzulegen. Und keine der oben aufgeführten Unannehmlichkeiten quält sie mehr.
Schafbauer hat geschrieben:mir wäre es in 1. linie recht wichtig wie man die flächen pflegt
Realistisch: nur mit teurer Spezialtechnik, oder übermenschlichem Körpereinsatz. Weil (fast) in jedem Pflegevertrag drin stehen wird, dass auch unter den Panelen und zwischen den Pfosten, mindestens einmal jährlich eine maschinelle Mahd zu erfolgen hat. Umweltämter versuchen aber genau das so weit wie möglich zu verhindern/sabotieren, indem sie den ersten Mähtermin möglichst bis zum 1. September hinauszögern. Und dann hat man kein Gras mehr zu mähen, sondern Holz.
Schafbauer hat geschrieben:wieviel überhaupt zu einer normalen fläche darauf noch wächst.
Kommt ganz drauf an, was auf der Fläche voher drauf war. Guter Ackerboden lässt die Brennesseln Ende Mai schon höher wie die Panele stehen. In Kiesgruben wächst das ganze Jahr über gar nichts. Zwischen diesen Extremen liegt irgendwo das Optimum.
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Aber egal, wieviel Unannehmlichkeiten so ein Solarpark auch macht: Nach monatelanger Dürre und Null Futter auf der eigenen Weide, bin ich froh ihn exclusiv nutzen zu können und wenigstens die Unkosten bezahlt zu bekommen.