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Re: Heidschnucken

Verfasst: Mo 10. Jan 2022, 08:02
von Edwin
smallfarmer hat geschrieben: So 9. Jan 2022, 20:35 Rhön mal Heidschnucke find ich persönlich, neben den Eimer gemolken. Bringt keinen großen Heterosiseffekt, sind auch keine Hybriden wie du sie gern bezeichnest, sind Einfachkreuzungen.Für den Eigenverbrauch ok, ich finde es ganz wichtig die Schlachtkosten im Auge zu behalten, was bringt dir ein
12 kg Lamm wenn du 40 Euro fürs schlachten geben musst.
Ja, sind für den Eigenverbrauch, werden allenfalls als "Schlachtlämmer" verkauft. Sicher wird es noch atraktivere Kreuzungen geben, zumal Rhön ja keine Fleischschafe in dem Sinne sind. Mir stellt sich jedoch der Pragmatismus in den Vordergrund, denn die Frage "wohin außerhalb der Decksaison mit dem Zuchtbock?" hat sich mit der Aufstellung bei den Schnucken erledigt. Etwas schwerere Schlachttiere sind dabei ein durchaus positiver Nebenefekt, wobei reine GGH Lammböcke schon durchaus 15 kg Schlachtgewicht aufweisen sollten. Und zu schwere Lämmer im GGH Leib finde ich nun auch wieder nicht so toll.
Meines Wissens spricht man immer von Hybriden bei jeglicher Form von Einkreuzungen, egal in welchem Grad. Sollte es im Tierzuchtbereich andere Gebräuchlichkeiten geben, lass ich mich gern belehren.

Re: Heidschnucken

Verfasst: Mo 10. Jan 2022, 08:31
von Henry
Ein reinrassiges genügsames Muttertier soll dann also mit seiner für reinrassigen Lämmerwuchs ausgelegten Milchproduktionsanlage das wachstumshungrige Hybridschlachtlamm großfüttern, das ihm schon mehr Leistung im Bauche abverlangte. :drama:

Wer vom Moped auf Auto umsteigt wird erkennen, daß man mit einer 6-Volt-Batterie da nicht viel ausrichten kann zum Start und der Tank nicht lange reicht.

Hybridlämmer mit Wachstumspotential um über 300 Tagesgramm können nur maskiert aufwachsen an einem Robusteuter oder eben mit zeitiger Zufütterung. In anderen Teilen der Welt, hat man das bemerkt. Deshalb erzeugt man Hybridmütter.

Re: Heidschnucken

Verfasst: Mo 10. Jan 2022, 09:21
von Siegerländer85
Henry hat geschrieben: Mo 10. Jan 2022, 08:31 Ein reinrassiges genügsames Muttertier soll dann also mit seiner für reinrassigen Lämmerwuchs ausgelegten Milchproduktionsanlage das wachstumshungrige Hybridschlachtlamm großfüttern, das ihm schon mehr Leistung im Bauche abverlangte. :drama:

Wer vom Moped auf Auto umsteigt wird erkennen, daß man mit einer 6-Volt-Batterie da nicht viel ausrichten kann zum Start und der Tank nicht lange reicht.

Hybridlämmer mit Wachstumspotential um über 300 Tagesgramm können nur maskiert aufwachsen an einem Robusteuter oder eben mit zeitiger Zufütterung. In anderen Teilen der Welt, hat man das bemerkt. Deshalb erzeugt man Hybridmütter.
Hi Henry,

genau das sind die Faktoren die mich das ganze hinterfragen lassen ... man kann es machen mit dem Kreuzen ... aber macht das ganze Sinn bzw ist es vielleicht sogar schädlich für die Muttertiere ?!

Dein Beitrag oben deckt sich mit meinen Einschätzungen ...Daher werde ich das Thema vielleicht besser überdenken.

Re: Heidschnucken

Verfasst: Do 13. Jan 2022, 23:21
von lutz franz
Hallo
Bei unseren Gotlandschafen war mal ein entlaufener Merino/Coburger Bock am decken.
Das Ergebnis waren schwere fettige Lämmer mit einwachsenden Hörnern.
Ich mußte die Hörner dieser Lammböcke dann teilweise absägen und abkneifen.
Das Hornwachstum war so schnell, daß die Schlachttermine zu spät waren, ich mußte
sofort teilweise handeln. Horn im Auge ist nicht lustig . Bei den Auen dauerte das länger.
Auch verliert man den Vorteil der kurzen unbewollten Schwänze.
Herzliche Grüße Lutz

Re: Heidschnucken

Verfasst: Do 13. Jan 2022, 23:22
von lutz franz
Hallo
Bei unseren Gotlandschafen war mal ein entlaufener Merino/Coburger Bock am decken.
Das Ergebnis waren schwere fettige Lämmer mit einwachsenden Hörnern.
Ich mußte die Hörner dieser Lammböcke dann teilweise absägen und abkneifen.
Das Hornwachstum war so schnell, daß die Schlachttermine zu spät waren, ich mußte
sofort teilweise handeln. Horn im Auge ist nicht lustig . Bei den Auen dauerte das länger.
Auch verliert man den Vorteil der kurzen unbewollten Schwänze.
Herzliche Grüße Lutz

Re: Heidschnucken

Verfasst: Do 13. Jan 2022, 23:58
von Henry
Kreuzungen zur Anpassung und damit Leistungssteigerung sind schon sinnvoll. Man darf halt nur nicht jeden bockseitigen Fehltritt als Rassekreuzung ausloben. Manchmal funktioniert eben nicht alles, was geht oder geht nicht alles, was funktionieren soll. Und oft merkt man das erst nach Jahren, wenn z.B. Kunden über die Fleischqualität klagen oder sich im Alter Zahn- und Knochenprobleme einstellen. Oder sie werden einfach zu schwer für den eigenen Rücken oder zu groß für den Behandlungsstand. Und leider werden oft unsaubere Schafe miteinander gepaart und der Zufall bestimmt, was rauskommt.

Re: Heidschnucken

Verfasst: Fr 14. Jan 2022, 06:46
von dicke wolke
Ich habe noch so drei Fleischschafe mit meinen Krainer Steinschafen laufen, die deckt dann der Krainer Bock mit, die Lämmer sind immer super aber man muß zeitig schlachten sonst werden sie fett.

Re: Heidschnucken

Verfasst: Do 1. Feb 2024, 07:37
von Edwin
...um aufs letztbehandelte Thema zurück zu kommen, verändert sich der Zyklus der saisionalen Schafe, hier Heidschnucken ggf. wenn ein weiterer, rassefremder Bock, hier Rhönbock, Rasse asaisonal mit in der Herde läuft? Aktuell stehen beide Heidschnuckenauen kurz vor der Lammung, 1,5 - 2 Monate früher als sonst, eine nach meiner Beobachtung vom Rhönbock, die andere vom Schnuckenbock gedeckt. Habt ihr Erfahrungen oder gar wissenschaftliche Erkenntnisse? Zur Deckzeit hatte ich noch gehofft, die wollen nur spielen... :o: , konnte man doch sonst nach der Pünktlichkeit der Deck- und Lammzeit die Uhr stellen

Re: Heidschnucken

Verfasst: Do 1. Feb 2024, 15:33
von Ms. Jackson
Edwin hat geschrieben: Do 1. Feb 2024, 07:37 Habt ihr Erfahrungen...
Edwin, ich kannte das von Jungschafen/Lämmer die ca. im Januar geboren wurden u. Anfang August gedeckt wurden. Ausnahmslos gut entwickelte Auen. Alle Jung Auen, haben problemlos gelammt. Die Alt Auen (Mütter), wurden Wochen später gedeckt. Die ersten Lämmer kamen dann Ende Januar.

Ich glaube nicht, das das was mit den Rassen (Bock) zutun hat. Sondern mit der permanenten Anwesenheit des Bockes. Der Bock treibt ja auch Auen, die noch keinen Eisprung haben. Das treiben kann ja bei manchen Auen zu einen früheren Eisprung motivieren. Begünstigt vielleicht auch noch durch frisches, eiweißreiches Grünfutter (o.ä.).

Ich kenne das von Natur Deckungen bei Kaninchen (Schlachtkaninchen). Während dem Deckakt, bekommt das weibliche Kaninchen den Eisprung. Eine erfolgreiche Befruchtung ist somit garantiert.

Re: Heidschnucken

Verfasst: Do 1. Feb 2024, 19:37
von Edwin
Also noch mal zum Verständnis, es waren immer der GGH Bock in der GGH-Herde mit ausgewachsenen Auen inkl. Nachwuchs, in der letzten Deckphase (gedacht von Mai bis Oktober) eben zusätzlich der Rhönbock, um ihn von den asaisionalen Rhöndamen fern zu halten.