250 bis 350 Wölfe sind ausreichend zur Bestandserhaltung
Verfasst: Fr 16. Mär 2018, 09:37
Aus den Informationen des schwedischen Wolfsmanagements und der Arbeit von Boitoni geht hervor, dass für den Erhalt und zur Inzuchtvermeidung einer Wolfspopulation 250 bis 350 Tiere ausreichend sind, wenn ein gelegentlicher genetischer Austausch mit einer benachbarten Population erfolgt.
In Schweden geht man davon aus, dass es ausreichend ist, wenn im Schnitt alle 5 Jahre eine Wolf aus Finnland zuwandert, der sich dann erfolgreich mit den schwedischen Tieren vermehrt. IdR werden dort sogar mehrere aus Finnland zuwandernde Tiere pro Jahr beobachtet.
Schweden hat eine gemeinsame Population mit Norwegen. In Schweden ca. 350 Tiere, in Norwegen ca. 55.
Die Schweden hatten ihren Anteil am nötigen Bestand für eine gesicherte Erhaltung zunächst auf 270 Tiere festgelegt, diesen 2016 dann aber nach 2 neuen Untersuchungen durch je eine europäische und eine nordamerikanische Arbeitsgruppe auf 300 Tiere erhöht, um auf der sicheren Seite zu liegen. Dazu kommen die ca. 50 bis 60 Wölfe auf der norwegischen Seite.
Da auch für die deutsch-westpolnische Population der gelegentliche genetische Austausch mit anderen Populationen (v.a. der baltischen) sichergestellt ist, wären also auch in diesem Bereich um die 350 Wölfe ausreichend.
Ginge man von einer gleichmäßigen Verteilung auf Deutschland und Westpolen aus, läge der nötige deutsche Anteil bei 175 Tieren.
Die oft in den Raum gestellte Zahl von 1000 nötigen Tieren bezieht sich ausschließlich auf völlig isolierte Populationen ohne jeden genetischen Austausch.
(In Deutschland könnte man sogar noch weiter gehen und durch den zunehmenden Zusammenschluss der Verbreitungsgebiete davon ausgehen, dass unsere Wölfe in ein Teil der baltischen Population sind (So wurden sie auch bis vor wenigen Jahren in der Roten Liste geführt und es gibt nach wie vor keine genetischen Belege, die für eine isolierte Population sprächen. Im Gegenteil wurde der genetische Austausch mehrfach bestätigt.)
Da die baltische Population wiederum im Austausch mit der in Karelien und wohl auch der weiter im Osten steht, wären in D für den Erhalt dieser mehrere tausend Tiere starken Gesamtpopulation gar keine Wölfe nötig, da der Bestand nicht gefährdet ist.)
Quellen:
Dr. Michael Schneider (Sachverständiger für Raubtierfragen für die Regierung der schwedischen Provinz Västerbotten) und Hanna Dittrich Söderman (Sachverständige für Raubtierfragen beim Schwedischen Zentralamt für Umwelt in Stockholm) haben am 13.09.2017 im Rahmen der Sitzung des Ausschusses für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Landwirtschaft in Brandenburg einen Vortrag über das schwedische Wolfsmanagement gehalten.
Das Protokoll der Ausschusssitzung kann hier heruntergeladen werden:
https://www.parlamentsdokumentation.bra ... LUL/32.pdf
Der Wortlaut des Vortrages findest sich unter TOP 2, ab Seite 6.
Die PowerPoint-Präsentation zum Vortrag findet sich im Anhang 4, ab Seite 65.
Eine Schriftliche Stellungnahme der beiden findet sich im Anhang 4, ab Seite 93.
(Ich empfehle, das Dokument in 2 Browserfenstern zu öffnen, um den Wortlaut des Vortrags und die Präsentation nebeneinander ansehen zu können.
Bereits am 22.03.2017 fand der erste Teil der Sitzung zum Wolfsmanagement statt.
Darin ging es hauptsächlich um EU-rechtliche Fragen.
Das Protokoll dieser ersten Sitzung findet sich hier:
https://www.parlamentsdokumentation.bra ... LUL/27.pdf
In Schweden geht man davon aus, dass es ausreichend ist, wenn im Schnitt alle 5 Jahre eine Wolf aus Finnland zuwandert, der sich dann erfolgreich mit den schwedischen Tieren vermehrt. IdR werden dort sogar mehrere aus Finnland zuwandernde Tiere pro Jahr beobachtet.
Schweden hat eine gemeinsame Population mit Norwegen. In Schweden ca. 350 Tiere, in Norwegen ca. 55.
Die Schweden hatten ihren Anteil am nötigen Bestand für eine gesicherte Erhaltung zunächst auf 270 Tiere festgelegt, diesen 2016 dann aber nach 2 neuen Untersuchungen durch je eine europäische und eine nordamerikanische Arbeitsgruppe auf 300 Tiere erhöht, um auf der sicheren Seite zu liegen. Dazu kommen die ca. 50 bis 60 Wölfe auf der norwegischen Seite.
Da auch für die deutsch-westpolnische Population der gelegentliche genetische Austausch mit anderen Populationen (v.a. der baltischen) sichergestellt ist, wären also auch in diesem Bereich um die 350 Wölfe ausreichend.
Ginge man von einer gleichmäßigen Verteilung auf Deutschland und Westpolen aus, läge der nötige deutsche Anteil bei 175 Tieren.
Die oft in den Raum gestellte Zahl von 1000 nötigen Tieren bezieht sich ausschließlich auf völlig isolierte Populationen ohne jeden genetischen Austausch.
(In Deutschland könnte man sogar noch weiter gehen und durch den zunehmenden Zusammenschluss der Verbreitungsgebiete davon ausgehen, dass unsere Wölfe in ein Teil der baltischen Population sind (So wurden sie auch bis vor wenigen Jahren in der Roten Liste geführt und es gibt nach wie vor keine genetischen Belege, die für eine isolierte Population sprächen. Im Gegenteil wurde der genetische Austausch mehrfach bestätigt.)
Da die baltische Population wiederum im Austausch mit der in Karelien und wohl auch der weiter im Osten steht, wären in D für den Erhalt dieser mehrere tausend Tiere starken Gesamtpopulation gar keine Wölfe nötig, da der Bestand nicht gefährdet ist.)
Quellen:
Dr. Michael Schneider (Sachverständiger für Raubtierfragen für die Regierung der schwedischen Provinz Västerbotten) und Hanna Dittrich Söderman (Sachverständige für Raubtierfragen beim Schwedischen Zentralamt für Umwelt in Stockholm) haben am 13.09.2017 im Rahmen der Sitzung des Ausschusses für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Landwirtschaft in Brandenburg einen Vortrag über das schwedische Wolfsmanagement gehalten.
Das Protokoll der Ausschusssitzung kann hier heruntergeladen werden:
https://www.parlamentsdokumentation.bra ... LUL/32.pdf
Der Wortlaut des Vortrages findest sich unter TOP 2, ab Seite 6.
Die PowerPoint-Präsentation zum Vortrag findet sich im Anhang 4, ab Seite 65.
Eine Schriftliche Stellungnahme der beiden findet sich im Anhang 4, ab Seite 93.
(Ich empfehle, das Dokument in 2 Browserfenstern zu öffnen, um den Wortlaut des Vortrags und die Präsentation nebeneinander ansehen zu können.
Bereits am 22.03.2017 fand der erste Teil der Sitzung zum Wolfsmanagement statt.
Darin ging es hauptsächlich um EU-rechtliche Fragen.
Das Protokoll dieser ersten Sitzung findet sich hier:
https://www.parlamentsdokumentation.bra ... LUL/27.pdf