Wissenschaftler bestätigen dramatisches Insektensterben
Re: Wissenschaftler bestätigen dramatisches Insektensterben
Wusste doch, dass ich noch was vergessen hatte:
Zur Reduzierung der Wasserinsekten z.B.:
Prof. Reichholf:
https://www.youtube.com/watch?v=Y0RJngOAkA4
Oder auch die diversen Berichte zu einbrechenden Fischbeständen wegen zu "sauber" Gewässer (fehlender Fischnährtiere):
z.B.
http://www.taz.de/!5363935/
Und wenn dann mal ein paar Insekten da ist, ist es auch nicht recht...
http://www.sueddeutsche.de/wissen/mueck ... -1.2402743
Zur Reduzierung der Wasserinsekten z.B.:
Prof. Reichholf:
https://www.youtube.com/watch?v=Y0RJngOAkA4
Oder auch die diversen Berichte zu einbrechenden Fischbeständen wegen zu "sauber" Gewässer (fehlender Fischnährtiere):
z.B.
http://www.taz.de/!5363935/
Und wenn dann mal ein paar Insekten da ist, ist es auch nicht recht...
http://www.sueddeutsche.de/wissen/mueck ... -1.2402743
Re: Wissenschaftler bestätigen dramatisches Insektensterben
Den Landwirten bringen sie erstmal finanziel etwas. Niedersachsen müsste seit drei (?) Jahren eine der höchsten Blühstreifenförderungen und sehr sinnvolle Begrenzungen (10ha pro Betrieb, nicht etwa nur 1 oder 2 wie irgendwo im Süden und nicht die alte 5% Regelung, die ebenfalls zu nichts geführt hat) haben. Durch die am höchsten dotierte Maßnahme "strukturierte Blühstreifen", bei der jährlich nur 50-70% der Fläche neu angesät werden, wurden die Anregungen der Rebhuhnforscher aufgegriffen.Manfred hat geschrieben:Bringt denn das Rebhuhn-Projekt in Niedersachsen was?
Sprich schaffen sie es, wachsende Bestände zu generieren?
Diese Güttinger Forscher haben schon auf "eigene" Kosten seit 2007 Blühstreifeprojekte laufen. Trauriges Ergebnis: Der Rebhuhnbestand ist 2013 etwa so hoch wie 2007.
Eine genauere Betrachtung liefert aber andere Ergebnisse: Im gleichen Zeitraum hat sich über ganz Niedersachsen betrachtet, der Rebhuhnbestand halbiert. Im Untersuchungszeitraum waren zwei harte Winter, die zu Bestandseinbrüchen geführt haben, von denen sich die Göttinger Rebhühner erholen konnten.
In einem Einzeldorf konnten im Untersuchungszeitraum 3-7% der Ackerflächen (20-45ha) zu Blühstreifen umgewandelt werden. In diesem Dorf hat sich der Rebhuhnbestand fast verzehnfacht.
Meine privaten Erfahrungen: Es wirkt. In vielen meiner Blühstreifen wohnten Rebhühner und haben erfolgreich gebrütet.
Den Göttinger Forschern war bewusst, dass man in anderen Studien große Erfolge zeigen konnte, indem man die Prädatoren bekämpft hat. In Deutschland kann man der verblödeten Bevölkerung nicht erklären, dass die flauschigen Füchse und Waschbären überhaupt noch zum jagdbaren Wild gehören. Die Grünen erschweren die Jagd und wollen sie weiter erschweren.
Die Forscher haben also versucht, auf die einzige im grün-nabu-verblödeten Deutschland mögliche Art Rebhuhnschutz zu bertreiben: nämlich durch Biotopverbesserung. Und es funktioniert. Vielleicht nicht so günstig, wie in England mit guter Bejagung, aber es funktioniert.
"Effekte von Blühstreifen auf andere Arten
Schwebfliegen: Auf Blühstreifen war die Artenzahl bei den Beprobungen im Hochsommer im Durchschnitt vierfach höher und die Individuenzahl zwölffach höher als an den Feldrainen" +
Diese Ergebnisse gelten für die Göttinger Blühstreifen, jetzt umgesetzt in den nieders. "strukturierten Blühstreifen", bei denen jährlich nur die Hälfte der Fläche neu angesäht wird
Re: Wissenschaftler bestätigen dramatisches Insektensterben
Das wäre bei den mehrjährigen Blühstreifen auf jeden Fall eine gute Sache, wenn man jährlich einen Teil nachsäen dürfte.
Hier sind die Blühflächen auf 3 ha fünfjährig und 3 ja einjährig pro Betrieb begrenzt.
Dazu kommen bei den konventionellen Betrieben ja jetzt noch die Greening-Geschichten. Hier sähen dafür viele Betriebe um oder neben ihre Maisfelder Blühstreifen.
Bezüglich der Wirkung wäre es natürlich interessant, die Strukturen und die jagdlichen Gegebenheiten zu kennen.
In Niedersachsen scheint es traditionell noch relativ viele Niederwildheger zu geben?
Hier in meiner Ecke sind die Jäger hauptschlich mit Schwarz- und Rehwild beschäftigt.
Habe heute einen unserer Jagdpächter angerufen, weil ich ein vermutlich überfahrenes Reh im Acker liegen hatte, zwischen Bundestraße und Bahnlinie. Der meinte, er habe in den letzten Tage 3 unterschiedlichen Bachen mit jungen Frischlingen auf den Wildkameras gehabt.
Gestern und heute habe ich Mist gefahren. Auf jeder Wiese Wühlspuren...
Hier sind die Blühflächen auf 3 ha fünfjährig und 3 ja einjährig pro Betrieb begrenzt.
Dazu kommen bei den konventionellen Betrieben ja jetzt noch die Greening-Geschichten. Hier sähen dafür viele Betriebe um oder neben ihre Maisfelder Blühstreifen.
Bezüglich der Wirkung wäre es natürlich interessant, die Strukturen und die jagdlichen Gegebenheiten zu kennen.
In Niedersachsen scheint es traditionell noch relativ viele Niederwildheger zu geben?
Hier in meiner Ecke sind die Jäger hauptschlich mit Schwarz- und Rehwild beschäftigt.
Habe heute einen unserer Jagdpächter angerufen, weil ich ein vermutlich überfahrenes Reh im Acker liegen hatte, zwischen Bundestraße und Bahnlinie. Der meinte, er habe in den letzten Tage 3 unterschiedlichen Bachen mit jungen Frischlingen auf den Wildkameras gehabt.
Gestern und heute habe ich Mist gefahren. Auf jeder Wiese Wühlspuren...
Re: Wissenschaftler bestätigen dramatisches Insektensterben
Es möge sich jeder selbst eine Meinung über die Qualität dieser Quelle bilden:
http://journals.plos.org/plosone/articl ... ne.0185809
Laut Table 1 wurde von 1989 bis 2013 fast ausschließlich an welchselnden Orten gemessen, mit wenigen Messpunkten.
2014 hab es dann eine deutlich umfangreichere Messreihe, bei der an 19 vorher irgendwann schon mal untersuchten stellen gemessen wurde.
Und daraus wird dann ein allgemeiner Rückgang von 75% konstruiert?
http://journals.plos.org/plosone/articl ... ne.0185809
Laut Table 1 wurde von 1989 bis 2013 fast ausschließlich an welchselnden Orten gemessen, mit wenigen Messpunkten.
2014 hab es dann eine deutlich umfangreichere Messreihe, bei der an 19 vorher irgendwann schon mal untersuchten stellen gemessen wurde.
Und daraus wird dann ein allgemeiner Rückgang von 75% konstruiert?
Re: Wissenschaftler bestätigen dramatisches Insektensterben
Ich zitiere meinen soeben im Landtreff geschriebenen Beitrag:
Manfred hat geschrieben:Hier noch mal der Link zu der Original-Veröffentlichung:
http://journals.plos.org/plosone/articl ... ne.0185809
Ich möchte ausdrücklich diese auf Grafik hinweisen!!!
http://journals.plos.org/plosone/articl ... plementary
Die beiden Kreisdiagramme oben zeigen die Entwicklung der Landschaft in 200 m Umkreis und die Fallenstandorte.
Die Auswertung erfolgte mittel Luftbildern aus den betreffenden Jahren.
Man sieht deutlich die typische Landschaftsentwicklung in deutschen Schutzgebieten. Der Ackerlandanteil (orange) schrumpft und der Gehölzanteil (dunkelgrün) wächst. Die Flächen fallen der Sukzession anheim.
Besonders eindrucksvoll ist aber die Grafik darunter:
Diese zeigt die Zahl der Pflanzenarten (grün: krautige Pflanzen, blau: Bäume, rot: Sträucher) im Umkreis von 50 Metern um die Fallenstandorte.
Die Zahl der Pflanzenarten in den Schutzgebieten hat also massiv abgenommen.
Das deckt sich voll mit meiner Beobachtung, dass die meisten Schutzgebiete in Deutschland totgeschützt werden.
Weil die vorherigen vielfaltsfördernden Störfaktoren ausgeschaltet wurden, verarmt die Vegetation hin zu einigen wenigen dominanten Arten.
Ich habe bisher nie eine so gute Dokumentation dafür gesehen, was der Deutsche "Naturschutz" anrichtet.
Es wird höchste Zeit, dass das Management dieser Flächen geändert wird.
- Henry
- Beiträge: 4529
- Registriert: Fr 4. Nov 2016, 10:40
- Wohnort: Leipzig
- Schafrasse(n): Bluefaced Leicester, Kamerun, Wiltshire Horn, Merino Landschafe, Mules
- Herdengröße: 310
- Kontaktdaten:
Re: Wissenschaftler bestätigen dramatisches Insektensterben
ich habe ein Flächenentwicklungsgutachten vom Kirschberg. Darin ist genau dargelegt, wie zügig sich die Artenvielfalt und die Menge an Blühpflanzen und Insekten entwickelt, wenn man Streuobstwiesen nutzt, wie vor 100 Jahren und nicht von Naturschutzschauspielern absensen läßt. Das Gutachten ist Teil einer Kette von Wiederholungsuntersuchungen seit 2003 und zeigt auf und benennt genau, welche Maßnahmen was bewirkten. Wenns von Interesse ist, frag ich nach einer Veröffentlichungserlaubnis.
Henry
der
Schafschützer
der
Schafschützer
Re: Wissenschaftler bestätigen dramatisches Insektensterben
Ich bin auf jeden Fall interessiert.
-
- Förderer 2023
- Beiträge: 29
- Registriert: Sa 15. Okt 2016, 17:05
- Wohnort: S-H
- Schafrasse(n): Rhönschafe, OFM
Re: Wissenschaftler bestätigen dramatisches Insektensterben
Ich hätte auch Interesse!
mny tnx
cu
maddien
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cu
maddien
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- Beiträge: 179
- Registriert: So 2. Okt 2016, 08:49
- Wohnort: Rot am See
- Schafrasse(n): Dorper
- Herdengröße: 20
Re: Wissenschaftler bestätigen dramatisches Insektensterben
Henry,
bitte veröffentlichen. Dann habe ich belastbare Daten bei Diskussionen mit Urwald-Freunden.
Gruß
Annegret
bitte veröffentlichen. Dann habe ich belastbare Daten bei Diskussionen mit Urwald-Freunden.
Gruß
Annegret
Re: Wissenschaftler bestätigen dramatisches Insektensterben
In unserer Tageszeitung war heute zu lesen, der NABU habe befunden, die diesjährige Mückenplage(!) in einigen Regionen sei wesentlicher Faktor für die starke Verbreitung des Usutu Virus unter Vögeln gewesen.