die Bucklate hat geschrieben: ↑So 10. Jan 2021, 12:08
Ist das so ähnlich wie bei den Imkern?
Ich hoffe nicht. Imker zeigen gern, aber leider hat ein jeder als einziger das absolute Patentrezept. Ein zweiter Weg ist NIEMALS richtig.
Guck dir am besten verschiedene Rassen und Haltungen an, aber die echte Hilfe, die du im Notfall brauchst, gibt es beim Tierarzt. Er sollte immer bereit sein, auch Sonntag Abend und an allen Feiertagen.
Wenn man denn das Glück hat, einen Tierarzt zu finden, der sich zumindest ein wenig mit Schafen auskennt und sich da engagiert. Ich hatte in meinen Anfängertagen auch schon völlig ratlose Tä hier auf dem Hof, die dann einfach mal irgendwas gemacht haben.
Aber im besten Fall sollte man sich zu Beginn der Schafhaltung so viel Grundwissen angeeignet haben, daß der TA ein eher seltener Gast ist und nicht gerufen werden muß, weil man selber Bockmist gebaut hat. Die Notfälle kommen dann noch früh genug. Schafe sind herrlich robuste, komplizierte Tiere
Heumann hat geschrieben: ↑Mo 11. Jan 2021, 14:53
... die echte Hilfe, die du im Notfall brauchst, gibt es beim Tierarzt. Er sollte immer bereit sein, auch Sonntag Abend und an allen Feiertagen.
Das ist ja wohl die sinnloseste Antwort überhaupt. Es gibt in Deutschland weniger als ein Dutzend Tierärzte, die sich mit Schafen auskennen und Erfahrung in der Praxis haben. Die Liste der aktiven Fachtiertärzte für kleine Wiederkäuer ist so kurz, daß sie auf eine Scheckkarte paßt. Ein Dreizeiler vielleicht.
Für neue Schafhalter ist wichtig, zu wissen, daß sie ganz auf sich selbst gestellt sein werden, weil TÄe nur im Rechnung Schreiben schnell sind. Selbststudium ist daher bedeutend.
Ein gutes Bolzenschußgerät gehört zur Grundausstattung. Das von Turbo Cat heißt Kerner Blitz und wird in Fachkreisen „Dr. Kerner“ genannt. Dr. Dick ist etwas teurer aber genauso wirksam.
und dann gibt es noch diverse Internet-Verbindungen, die auch Musik oder Filme im Portfolio haben, und da wird man bei entsprechender Stichwortsucheingabe doch tatsächlich fündig: schafe lammen, schafe füttern, Schafhaltung, Weidehaltung Schafe - einfach mal seinen Ideen freien Lauf lassen.....
peter e.
Auch dem Schwächsten ist ein Stachel gegeben -
sich zu wehren. frei nach Schiller
Habe nochmal in Ruhe nachgedacht. Viele sehr handfeste und konkrete Ratschläge gab es hier ja schon. Einen wesentlichen Punkt gäbe es von meiner Seite noch zu bedenken:
Ehrlich zu sich selbst zu sein in Bezug auf die eigenen Grenzen. Im Hinblick auf die Finanzen, aber auch in Bezug auf die Zeit und Spielräume, die so zur Verfügung stehen.
Fazit: Irgendwas ist immer. Wenn man selbst schon knapp auf Kante genäht ist, kann einem das Ganze schnell über den Kopf wachsen. Hätte ich beispielsweise schon vor 20 Jahren angefangen, hätte ich nicht die Luft für Unvorhergesehenes gehabt. Die Kinder waren noch klein und hätten darunter gelitten, wenn ich mich auch noch um Schafe gesorgt hätte.
Es macht wohl auch einen Unterschied, ob man noch nie Tiere anderer Gattungen gehalten/ gezüchtet hat, oder ob man schon anderweitig Jungtiere versorgt hat. Alltäglich, bei jedem Wetter. Ob man in der Lage ist, das Wesentliche von Detailfragen unterscheiden zu können. Ob man grundsätzlich schon ausreichend Kontakt zu Tierärzten hatte (sonst könnte es, wenn man an den Falschen gerät, recht teuer und sinnfrei werden). Und es ist auch wichtig, jemanden sachkundigen Dritten im Notfall um Vertretung bitten zu können, womit ich nicht Urlaub oder so meine. Fieber oder Arzttermine etwa.
Wir hatten bespielsweise mal einen Scherzkeks, der unseren Elektrozaun geöffnet hat. Dann muss es eben möglich sein, die Zeit dafür aufzuwenden, die Schafe wieder einzusammeln. Auch wenn das einen ganzen Werktag dauert. Oder die Zeit für ein erneutes Umweiden aufzubringen, weil der Revierpächter genau an dieser Weidestelle eine Treibjagd veranstalten möchte. Seine Planung davon abhängig machen zu können, ob man zum Wochenende hin überhaupt umweiden kann (weil alles so matschig ist, dass man mit Anhänger feststecken bliebe). Mit vielen Widrigkeiten ist zu rechnen, dafür braucht es Durchhaltevermögen und Gelassenheit.
Es ist das Gleiche wie bei der Kinderfrage: man weiß es erst wirklich, wie es ist, wenn man sie hat.