Medienberichte zum Thema Wolf

Hobbyschaf
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Re: Medienberichte zum Thema Wolf

Beitrag von Hobbyschaf »

Eine sehr gute Reportage zum Herdenschutz in Frankreich in deutscher Sprache. Die Not der Schäfer und die gezielte Falschinformation in den Medien.

https://www.youtube.com/watch?v=sT_2iv3QwtE
Manfred
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Re: Medienberichte zum Thema Wolf

Beitrag von Manfred »

Im Anhang ein aktueller Erlass aus Niedersachsen: Unzureichender Schutz für Raubtieren ist cross-compliance-relevant
Dateianhänge
Niedersachsen_Erlass_Schutz_vor_Raubtieren_CC_09_01_2017.pdf
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Henry
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Re: Medienberichte zum Thema Wolf

Beitrag von Henry »

Das ist ja oberfies! Gerade der letzte Absatz.

Im Klartext heißt das, daß falls der Wolf die (geförderte) Schutzmaßnahme überwindet, weil sie (bekanntermaßen) nicht ausreichend ist, bekommt der Schäfer (oder förderungslose Nutztierhalter) eine CC-Abzug im Tierschutzbereich. Für "Bio" heißt das: Ende, weil tierschutzrelevante Verstöße knallharte Ausschlüsse sind und für alle andern heißt das: Abzug über den ganzen Förderbereich. Folglich sind (wären in Sachsen nicht Niedersachsen) in so einem Falle auch die aus der Maßnahme Natürliches Erbe unter CC stehende Zuwendungen betroffen. Tierschutzrelevante Verstöße die den Tod von mehreren Tieren direkt zur Folge haben führen (wie ich finde zu recht) zu massiven Abzügen aus CC. Im schlimmsten Fall zu 100%.

Und jetzt ein Rechenbeispiel mit nur einer Fördermaßnahmen und ganz glatten Zahlen (Sachsenzahlen):
Schäfer zieht Agrarförderung auf Beweidung 300€ /ha 10 ha = 3000€,
Er erhält auf den Ankauf von Weidenetzen 80% aus "Natürliches Erbe" 2000€ Investition = 1600€ Zuschuß
Der Wolf überwindet das Weidenetz tötet 10 Schafe und hatte das bereits im Nachbarort bei gleicher Schutzsituation getan.
10 Tote Schafe werden mit 1000€ ersetzt aus "Natürliches Erbe"
2600€ war der Herdenschutzbezogene Zuschuß
Jetzt gibt es aber angenommenen 50% CC-Abzug wegen Tierschutzverstoß (100% sind möglich).
50% von 2600€ Herdenschutz + 50% von 3000€ Beweidung bleiben 2800€ davon sind 2000€ Investition in Herdenschutz bezahlt ...

... und so wurde aus 3000€ Beweidungsgelt 800€ Beweidungsgelt und ein neuer Zaun, dessen Einsatz zukünftig einen Tierschutzverstoß darstellt, auch wenn nichts mehr passiert.

(100% CC-Abzug will ich nicht ausrechnen, schon bei 30% CC ist in diesem Beispiel die Förderung des Herdenschutzes mehr als aufgefressen)
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Heumann
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Re: Medienberichte zum Thema Wolf

Beitrag von Heumann »

Henry hat geschrieben:Jetzt gibt es aber angenommenen 50% CC-Abzug wegen Tierschutzverstoß (100% sind möglich).
hast du eine Quellenangabe für die Abzugshöhe? Das ist nach meinem Kentnissstand falsch.

100% sind möglich, ja, aber auch nur im Wiederholungsfalle und das gilt auch bei kleinsten Verstößen, nicht nur bei Tierschutz.

50% ist eine ausgedachte Zahl, fern jeder rechtlichen Regelung, oder? Streiche die Null und ich bin bei dir.
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Henry
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Re: Medienberichte zum Thema Wolf

Beitrag von Henry »

50 Prozent sind rein fiktiv. Ausgedacht und angenommen. Sie beziehen sich nur auf CC. Bußgelder, mit denen die Verordnung droht, sind nicht berücksichtigt. Da der Erlaß neu ist und nie angewandt wurde, geht es nur um die Drohung.

Man droht dem Schäfer, der das macht, was man empfiehlt und fördert, mit Belastung, falls es nicht wirkt, weil man weiß, daß es so kommen wird.

Wärs anders, lautete der Erlaß bloß, daß Nutztierhalter, die genau wie gefördert ihre Tiere schützen, per se alles getan haben, den Schutz vor Raubtieren zu erfüllen.
Henry
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Re: Medienberichte zum Thema Wolf

Beitrag von Steffi »

Sind ja nur Steuergelder... in anderen Berufen tragen die Inhaber das unternehmerische Risiko gänzlich ohne staatliche Unterstützung, Förderungen und Zuschüsse.

LG,
Steffi
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Insane
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Re: Medienberichte zum Thema Wolf

Beitrag von Insane »

Steffi hat geschrieben:Sind ja nur Steuergelder... in anderen Berufen tragen die Inhaber das unternehmerische Risiko gänzlich ohne staatliche Unterstützung, Förderungen und Zuschüsse.

LG,
Steffi

?? Wenn dir jemand eine Mörderbande gegen die du nichts tun darfst, außer ein "neues Schloß" einzubauen, vor
die Nase setzt, hat das NICHTS mit der Definition von unternehmerischem Risiko zu tun! :o:
Das ist kein Heu in meinen Haaren - das ist Schäferglitzer :?:
Heumann
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Re: Medienberichte zum Thema Wolf

Beitrag von Heumann »

"Unternehmerisches Risiko" ist in der gleichen Lügenkategorie wie "in anderen Ländern klappt es ja auch"



@Henry: Tierschutz zählt zu den schweren Verstößen, da sind beim ersten mal 5% fällig, im Wiederholungsfall wird Vorsatz unterstellt, dann ist man bald alles los. Ist im Wiederholungsfall aber auch egal, weil dann die Schafhaltung bald nicht mehr ist.
Wild-Bunch-Chris

Re: Medienberichte zum Thema Wolf

Beitrag von Wild-Bunch-Chris »

In Bayern geht es Schlag auf Schlag weiter, Wolfsnachweis am TÜP Hohenfels in der Oberpfalz:
http://www.mittelbayerische.de/region/a ... 83857.html

Ein Ziegenhalter aus der Region, der ebenfalls auf HSH setzt:
http://www.onetz.de/amberg-in-der-oberp ... 27039.html

LG, Chris
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Re: Medienberichte zum Thema Wolf

Beitrag von Stockmann »

Nur ein wenig o.T.: https://www.topagrar.com/news/Home-t...e-7502865.html

Hendricks zieht die als Bauernbashing verstandene Plakatkampagne zurück! :jubel: Aus Überzeugung oder nur dem Wahlkampf geschuldet???
Fleisch ist ein Stück Lebenskraft.

Nolana: Schafe der Vernunft.
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