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Heumann hat geschrieben: ↑Sa 30. Jan 2021, 18:33 Hä? Natürlich ist die Flaschenlammaufzucht bei Bio ne ganze Ecke schwieriger, weil hochwertiges Futter und schnell und nah bei Bio halt die absolute Seltenheit ist. Selbstverständlich ist das eine Biobesonderheit, weil hochwertig, schnell und nah bei konventioneller Schafhaltung die Regel ist.

Leider nein... Vergleiche bitte nicht schlechte Bio-Betriebe mit guten konventionellen. Das gibt es ebenso, leider auch häufig, anders herum. Hatten wir gestern noch ein interessantes Gespräch mit einem Bestandstierarzt.

Ich habe nichts Einzelbetriebliches verglichen, sondern es ist einfach so: Biofutter ist schlechter, teurer, hat i.d.R. längere Lieferzeiten, kommt i.d.R. von viel weiter weg.

Wie seht ihr das verfüttern von Kuh-rohmilch? Im nachbarort gibt es einen kleinen milchviehbetrieb. Einziger Nachteil ist, dass man Alle zwei Tage frische Milch holen muss. Sonst sollte rohmilch nur Vorteile haben, oder sehe ich das falsch?

Heumann hat geschrieben: ↑Sa 30. Jan 2021, 19:12 Ich habe nichts Einzelbetriebliches verglichen, sondern es ist einfach so: Biofutter ist schlechter, teurer, hat i.d.R. längere Lieferzeiten, kommt i.d.R. von viel weiter weg.

BioHalterin hier

Ich muss dir leider zustimmen. Vor allem in kleineren Mengen (weniger als 1t) schwer zu bekommenes Kraftfutter, wenn die Inhaltsstoffe auch noch stimmen sollen. Ich beziehe meines gerade aus Österreich. Trifft nicht so den Regionalgedanken. Und teuer ists auch - 1€ je kg im Gegensatz zum guten alten Deuka mit 0,68€. Auf der anderen Seite, kann ich das Fleisch dann ja auch teurer verkaufen. Lieferzeit geht aber echt flott, paar Tage. Nächstes Jahr wollte ich mal was von der Mühle bestellen, mal sehen wie teuer das wäre. Aber so groß die Auswahl hat man nicht und muss groß drauf zahlen, wenn man nicht gerade eigene Mischungen (Mais, Getreide) produziert. Inhaltsstoffe auf dem Etikett finde ich gut und vergleichbar, allerdings bleibt das Risiko, das bei Bio immer besteht: schwankende Nährstoffgehalte um bis zu 60%, weil beim düngen nicht so genau dosiert werden kann wie bei konventionell.

MAT sind nicht zugelassen, weil kein Bio-Vollmilchpulver genutzt wird, wenn man es aber richtig begründet, darf man es aber einsetzen. Nur gilt das Lamm dann erstmal als konventionelles Lamm. Bis zum absetzen definitiv, nach dem Absetzen muss die Umstellungszeit von 6 Monaten eingehalten werden. Geht aber nur mit Vorgespräch mit Zertifizierungsstelle, Gesprächsprotokoll von der Z-Stelle am besten bestätigen lassen.

Zum Glück hatte ich noch keine, aber ich glaube, ich würde lieber altbewährte MAT nehmen statt mit BioMilch(-pulver) aus dem Markt und zu experimentieren. Welche ich auch erstmal bestellen müsste und auch erstmal geliefert werden müsste.

Ich habe vor Jahren mein Einzelflaschi mit Rohmilch aufgezogen, alle zwei Tage frisch geholt. Habe nichts zugemischt, die Milch ist ja deutlich fetter als die aus dem Laden. Das Lämmchen wurde ohne Probleme groß und ist inzwischen schon mehrmals selbst Mutter. Wenn ich mehrere Flaschis habe hole ich MAT, da schaue ich darauf das tierisches Eiweiß verwendet wird, ist teurer, soll aber besser sein.

Ist besser!
Pflanzliches Eiweiß und Fett ist ohne Zusatz extrem temperatursensibler „Enzyme“ nicht verdaubar.
Dann lieber eine Woche mit H-Milch/Sahne füttern und dann umstellen.

Wir hatten traurige Verluste durch unverdaubarem MAT.
Damals Josera überlagert.

Nun muss ich mich (leider) nochmals melden. Unser Lämmchen hatte 2 Tage wieder unregelmäßig bei der Mutter gesaugt, dann nicht mehr, obwohl sie es nicht wegstößt. Also wieder Flaschenkind. Nun tendiere ich dazu, vom MAT auf Euer Milch-Sahne-Gemisch mit Traubenzucker umzustellen (bin vom MAT einfach nicht überzeugt, macht Verdauungsprobleme). Wie kann die Umstellung am besten erfolgen, sicher eher schrittweise, oder? In einer Mischung etwas MAT und Gemisch (immer mehr erhöht) beifügen oder bei den Mahlzeiten am Tag zwischen MAT und Milch wechseln?

Außerdem bin ich mir mit den Traubenzucker unsicher. Henry, Du hattest in einem Tread März 2017 einmal geschrieben, "Diese (auch relativ geringe) Zucker- oder Glucosebeimischung ist nur uneigeschränkt zu empfehlen bei Sauglämmern! Die könnten auch hohe Dosen Glucose im Milchmagen vertragen, nach Unterkühlung zum Beispiel. Wenn Schafe jedoch bereits wiederkäuen und einen funktionierenden Pansen haben, gibt man Propylenglycol oder Natriumpropionat, denn Glucose würde die Pansenbakterien ernähren und nicht das Schaf! Leicht verdaulich Zucker in großer Menge sind im Schafpansen schädlich." Etwas später schreibst Du auf Nachfrage von Dorper - "Dorper hat geschrieben:Soll/muss/wann kommt der Traubenzucker weg? - Gar nicht. Kannste so weitermachen bis Du absetzt!"
Also kann ich den Traubenzucker beibehalten?
Vielen Dank nochmal.

ich würde behaupten, die Verdauungsprobleme kommen nicht vom MAT sondern von der "häufigen" Umstellung. Wie geht es den Geschwistern? Sicher das aus dem Euter nichts anderes außer Milch kommt? Hast Du schon was gegen Kokzidien unternommen?

Mich würde es jetzt aber auch interessieren, wie man vom MAT auf kuhmilch (in meinem Fall rohmilch) umsteigt. Vorsichtig dran gewöhnen oder einfach wenn der MAT leer ist?

Langsam.