Medienberichte zum Thema Wolf

frauke
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Re: Medienberichte zum Thema Wolf

Beitrag von frauke »

Wir haben unseren HSH- Welpen (Kaukasen) von einem VDH Züchter, ohne Schafe oder Ziegen, bekommen. Dieser Hund hat sich wunderbar mit unseren 25 OFM arrangiert und bestens bewacht.
Es gibt bei uns ja GSD noch keinen Wolf, aber durch wildernde Hunde hatten wir vor seiner Zeit Probleme.

Ich weiß nicht, ob die Koppelhaltung, entfernt der Zivilisation, das optimale Umfeld für HSH ist. Auf den Videos im Internet ist ganztägig der Schäfer dabei und nicht nur mal zum Zaunumsetzen und Hunde füttern.

Meiner Meinung nach, werden die meisten Hobby- Schafe,besonders die Herdbuchtiere, besser gehalten als so manche Gebrauchsherden. Warum sollen diese Tierhalter nicht ein kleines Zubrot durch die Hundezucht erhalten.

Frauke
Manfred
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Re: Medienberichte zum Thema Wolf

Beitrag von Manfred »

"Heute sieht der Zoologe das etwas anders. „Ich habe immer gesagt, der Wolf greift keinen Menschen an, aber ich habe ja auch geglaubt, das würde für Rinder gelten“, sagt er und räumt ein, dass er manche seiner Ansichten revidiert hat. Zum Beispiel, dass es nur eine trächtige Fähe im Rudel geben könne. „Tatsache ist allerdings, dass sie sich gegenseitig die Welpen totbeißen.“ "

"Und das Thema Elektrifizierung hält der 69-Jährige für ganz und gar missverstanden: „Gegen Elektrospannung sind Wölfe ziemlich resistent, ich habe schon gesehen, wie ein Alpha-Rüde mit einer 30 000-Volt-Leitung im Maul dagestanden hat.“ Eher unbeeindruckt, sagt Wandrey. „Es herrscht viel Unwissenheit, auch bei Experten.“"

http://www.weser-kurier.de/region_artik ... 90552.html


Experten, wo man hinguckt.
Mich wundert inzwischen auch nicht mehr, was da so alles an Weidezaungeräten aus den Wolfs-Budgets gefördert wird. Hauptsache billig, technische Anforderungen irrelevant.

Die Oberleitungen der Bahn haben 15.000 Volt. Lasst da mal einen Wolf hinfassen...
Die Bandgeneratoren für den Physikunterricht liefern auch mal 100.000 Volt. Da stehen nur die Haare ab.

Was lernen wir daraus: Die Spannung alleine sagt gar nichts aus.
Und wo das mit den 30.000 Volt gewesen sein soll, würde mich auch interessieren. Werden in deutschen Zoos evtl. illegale Elektrozaunanlagen betrieben?

Und auch hier wieder die Forderung, doch blos keinen Wolf zu töten, sondern drauf zu warten, dass der Bestand in die Sättigung, sprich ins Gleichgewicht mit dem verfügbaren Futter, Krankheiten etc. geht.
Wie kann man als "Experte" derart naiven Unfug von sich geben?

Aber wenigstens hat er eingesehen, dass die Wölfe nicht nur kuscheln wollen und sogar große Tiere und auch Menschen töten. Gab es ja vorher nie... :roll:
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Insane
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Re: Medienberichte zum Thema Wolf

Beitrag von Insane »

Man muss aber sagen, dass er weder geklatscht noch gesungen hat...
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Urs
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Re: Medienberichte zum Thema Wolf

Beitrag von Urs »

balin hat geschrieben:Eines ist mal wahr, man lebt ständig mit drei Generationen von Hunden zusammen. [...]
Ethisch produzieren kostet eben!
Lammfleisch und- Rindfleisch gehören bereits ohne die zusätzlichen Kosten, die der Wolfsschutz verursacht, zu den teuersten Fleischsorten. Zudem besteht eine Konkurrenz sowohl bei Lamm- als auch bei Rindfleisch zu Ware aus Herkunftsländern ohne die Notwendigkeit aufwändigen Herdenschutzes.

Es mag in diversen Internetgemeinden zahlreiche Wolfsbefürworter geben, die behaupten, auch höhere Produktpreise für artgerechter Produktion und mit Wolfsschutz zu bezahlen. Im echten Leben scheinen mir aber die preisorientierten Käufer zu überwiegen. Man liest auch von Seiten der Wolfsbefürworter immer wieder, dass Nutztierhalter ohnehin gesetzlich verpflichtet seien, für einen sicheren Wolfsschutz zu sorgen. Auch seien sie als Unternehmer für die Absicherung gegen spezifische Risiken grundsätzlich selbst verantwortlich. Das mag sogar stimmen. Werden die Weidetierhalter jedoch mit den daraus entstehenden Kosten allein gelassen, entscheidet der Kunde bei Aldi, Netto etc. über die Zukunft der Weidetierhaltung.

Angesichts der Kosten für drei Hunde, die langfristig anfallen, wenn man nur einen einsatzfähigen Hund benötigt, werden kleine Schafhaltungen bei Notwendigkeit der Haltung solcher Hunde schnell unwirtschaftlich. Bei mir würden sie das gesamte Betriebsergebnis auffressen. Natürlich kann man versuchen, die Kosten für die Hunde durch Hundezucht zu erlösen. Daran haben sicherlich viele schon gedacht, so auch ich (und z. B. Holger). Aber wie soll dieses Modell funktionieren, wenn es von vielen Schafhaltern verfolgt wird, da andere Möglichkeiten kostenneutraler Haltung von Herdenschutzhunden nicht existieren? Dass trotz gegenwärtig hoher Preise mittelfristig eine Marktsättigung bezüglich der Herdenschutzhunde eintreten wird, ist absehbar. Dann setzt Preiskonkurrenz ein und die jetzt für die Züchter einträglichen Preise werden in Konkurrenz zu Dumpingangeboten wieder geerdet. Für viele Halter von Herdenschutzhunden wird dann die Refinanzierung durch Zucht auch nicht funktionieren, genauso wenig, wie es heute einträglich ist, eine Haltung von fünf Skudden als Herdbuchtzucht zu führen.

Unterm Strich wird sicherlich bleiben, dass große Tierhalter sich den Wolfsschutz leisten können und die kleinen zu einem erheblichen Teil aufgeben müssen, wenn in ihrer Region Wolfsrisse zunehmen bzw. sie selbst betroffen sind. Stellt sich die Frage, wer die vielen bislang noch existierenden Trocken- und Magerrasen beweidet und kleinflächigen Blumenwiesen mäht, deren Bewirtschaftung für die großen Betriebe auch bei hohen Fördersätzen nicht lohnend ist.
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Insane
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Re: Medienberichte zum Thema Wolf

Beitrag von Insane »

Urs hat geschrieben: Stellt sich die Frage, wer die vielen bislang noch existierenden Trocken- und Magerrasen beweidet und kleinflächigen Blumenwiesen mäht, deren Bewirtschaftung für die großen Betriebe auch bei hohen Fördersätzen nicht lohnend ist.
Ganz einfach, die bekommt der NaBu hinterher geschmissen, stellt 3 Rinder drauf, die er dann wahlweise verhungern, reißen oder ersaufen lässt und kassiert solange sie da sind eben den hohen Födersatz.
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Re: Medienberichte zum Thema Wolf

Beitrag von SchnuckenschäferROW »

Die Kosten für Herdenschutz wieder rein zu bekommen, ist in der Tat wie Urs es sagte, ein echtes Problem.
Kalkulatorisch schlägt er bei mir mit 15.000-20.000€ jährlich zu Buche bei zwölf Hunden im Einsatz, zzgl. der derzeitigen vier Azubis. Da wäre der Rissfall u.U. billiger, wenn die neu erfundenen Sanktionen bei CC-Kontrollen nicht wären. Diese relevanten Schutzmaßnahmen beurteilen dann natürlich Menschen,die nichtmal wissen, wie man Herdenschutz schreibt... Und ja, im Grunde bin ich als Unternehmer für den Schutz meines Kapitals selbst verantwortlich und da endet dann auch schon die Theorie.
Denn Einnahmealternativen scheitern oftmals an Begleitumständen, die nicht unbedingt beeinflussbar sind. Hirnlose Welpenvermehrung Dank amtlicher Freibriefe durch Fördermittel für weitestgehend ungeeignete Kuschelhunde benachteiligt diejenigen, die auf geeignete Rassen mit entsprechender mentaler Stärke setzen, die auch bei künftiger möglicher Weiterentwicklung der Wolfsangriffe noch brauchbar sind und gleichzeitig in unserer urbanen Gesellschaft einsetzbar sind (Aggressivität, lange Zündschnur, Lärmbelästigung).
Solange die Wölfe in der Region artig sind, ist die Nachfrage gleich null und wenn plötzlich nicht, wollen alle ganz schnell fertige Hunde haben. Das liegt wohl an der Mentalität des Deutschen, wenn das Kind erst in den Brunnen gefallen ist...
Wenn ich die Kosten über höhere Preise in der Direktvermarktung versuche reinzuholen, wendet sich der Kunde trotz entsprechender Aufklärung ab. Und am allerschlimmsten sind Behörden und Naturschutzverbände, die dem billigen den Zuschlag für Lohnpflege geben, statt dem, der den von denen festgelegten Mindeststandard erfüllt und dadurch mehr Kosten muss.

Ich für meinen Teil musste auch Einkommensalternativen finden, um den Aufwand für Mehrarbeit und mehr Hunde kompensieren zu können. Inzwischen ist es mir einigermaßen gut gelungen, aber noch nicht da, wo ich hin will.

Hunde, die aus welchem Grund auch immer ungeeignet sind, kann man nur versuchen, seinen Fähigkeiten und Ansprüchen entsprechend unterzubringen. Das ist durchaus möglich bei den meisten Hunden, erfordert aber auch wieder zusätzliche Arbeit und Kenntnisse. Althunde, die solange sie gesundheitlich dazu in der Lage sind, sind sowohl als Ruhepol gegenüber den jungen Hunden, als auch in ihrer allgemeinen Souveränität in der Herde, ein ganz wichtiger Faktor, den man nicht unterschätzen sollte.

Noch etwas, ein Hund, der wie hier teils erwähnt, rund 80kg wiegt, würde bei mir keinen Job bekommen. Dieses Kaliber ist einfach zu gesundheitsanfällig und unsportlich. Wenn ein HSH mental gut drauf ist und athletisch gebaut ist, reichen bei unseren Wölfen hier auch weit weniger Kilos. In erster Linie kommt es erstmal auf die abschreckende Wirkung an, dafür muss der Hund mächtig Arsch in der Hose haben. Dafür braucht man keine Kläffer, da zählen Gesten, die den Gegenüber überzeugen.
Seelig sind die Bekloppten, denn sie brauchen keinen Hammer!
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Re: Medienberichte zum Thema Wolf

Beitrag von alpenblümchen »

der schäfer der mit seiner herde, zwei hütehunden und vier herdenschutzhunden durch die gegend streift, ist ein klischee was gerne gefilmt wird. in der art der schafhaltung ist ein herdenschutz kostengünstiger, und machbar. die meisten weidetiere werden in koppeln gehalten. mit zwei herdenschutzhunden je koppel muss ein bauer schnell mal 20 herdenschutzhunde anschaffen. weil hunde sich schnell und einfach vermehren sind in zukunft weniger die anschaffungskosten für einen hund, sondern die zusätzliche arbeitsbelastung für grössere betriebe ein unüberwindliches hinderniss. rinder nur mit einem elektrischen draht zäunen wird nicht mehr gehen. sonst lungern die herdenschutzhunde dauernd auf den strassen rum. der aufwand für den herdenschutz ist enorm. trotzdem wird der aufwand uns nicht vor den wölfen schützen.
alpenblümchen
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Re: Medienberichte zum Thema Wolf

Beitrag von alpenblümchen »

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Re: Medienberichte zum Thema Wolf

Beitrag von Insane »

alpenblümchen hat geschrieben:gesucht sind gute schützen.

https://www.schweizerbauer.ch/tiere/ueb ... 35081.html


...oder schlechte.. dann erwischt es vielleicht noch 2-8 "falsche Wölfe"... :lachma:



Da kürzlich erst wieder im Brustton der Überzeugung in den Meiden verbreitet wurde, 90cm Weidezaun wären eine gute
Einzäunungshöhe, habe ich mal bei den Wolfsbüro-lern Sachsen nachgefragt und neben allerlei Geschwurbel was für
Entschädigung reicht kam dann endlich auch mal dieser Satz:

"Ein Überspringen von Elektrozäunen kann niemals zu 100% ausgeschlossen werden! Die körperlichen Eigenschaften des Wolfes
befähigen diesen sehr hohe Zäune zu überspringen bzw. überklettern. Aus diesem Grund sind "ausbruchssichere" Zäune an Wolfs-
gehegen auch über 2 m hoch und zusätzlich oben und unten entlang mit Strom gesichert."

Mal sehen, wann das SO mal in der Presse auftaucht!
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