Frage zur Tränkeanleitung: Milch-Entwöhnung

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Fröschchen
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Frage zur Tränkeanleitung: Milch-Entwöhnung

Beitrag von Fröschchen »

Erste Frage:
Der verstoßene Kamerun-Drilling ist wohlauf, wiegt 14 kg und ist jetzt 8 Wochen alt. Frißt auch Heu, KF und erstes Grün.
Letzte Tage 3 x 250 ml Tränken kam gut an, Gierschlund hoch ³.

Ab jetzt heißt es, nur noch 2 x täglich bzw. langsame Milch-Entwöhnung. Abgesehen vom dem Gekrähe, was kommen wird:

Da ich früh und abends allen Heu und KF gebe und der Kleine nicht durch die Milch pappsatt sein soll, daß die anderen ihm alles wegfuttern, hielt ich es bislang so, daß er früh noch vor den Hühnern als Erstes seine 1. Portion bekommt. Frühstück für alle dann etwa 1,5 Stunden später.

Mittags brauche ich mich nur sehen lassen und er kommt krähend angeseppelt. Bekommt jetzt gleich noch Dosis Nr. 3, und gegen 20 Uhr Dinner für alle.

Frage: Bei nur noch 2 x sein sollender Häufigkeit: Wann am besten? Er soll ja auch KF (ich gebe eine Mischung aus Lämmerkorn, Quetschhafer, Weizenschrot, Erbsen, Sojaschrot) futtern und nicht milchsatt sein. Vielleicht am späten VM und späten NM?

Und: Irgendwann dann nur noch einmal oder abruptes Aufhören?

Zweite Frage:
Heute früh fiel mir auf, daß er ziemlich kugelig danach war, und es irgendwie gluckerte. Voller Panik erinnerte ich mich an das Thema Pansentrinker, bloß nicht :eek: . Mittags dann nur 200 ml, da guckte er wie ein Nieselpriem - wie, schon alle? Jetzt kriegt er auch nur 200 ml.
Aber mal wirklich: Besteht denn während der Flaschung immer die Gefahr, einen Pansentrinker zu erhalten (gierig und zuviel?)

So, Kirche läutet, es ist Samstag 18 Uhr, und der Drilling kriegt dritte Milli...

Bis später herzlichen Vorausdank für Praktiker-Tips!
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Re: Frage zur Tränkeanleitung: Milch-Entwöhnung

Beitrag von Fröschchen »

Wie sind nun Eure Erfahrungen mit der Milch-Entwöhnung? Hören die Flaschis irgendwann von selbst auf zu wollen? :?: Habe z.Zt. nicht den Eindruck, da der kleine Kerl die Tischzeiten abgespeichert hat und an der Glocke läutet....

Die anderen 6 Lämmer kriegen jetzt nicht mehr so viel und so häufig, da machen die "Muttern" langsam Schluß mit lustig. Muß ich denn da auch so hart sein wie eine Schafmutter, nur weil ich die Flaschenmutti bin? Nur, die normalen Lämmer quaken nicht, der Flaschi schon.

(Ich weiß jetzt nicht mehr, ob bei unseren Schwarzköpfen oder den Kamerunern, aber vor zwei Jahren sah ich, daß das Lamm aus dem Wurf zuvor (wie hieß das nochmal korrekt?! Vielleicht schon zutretbares Aulamm?? :wink: ) an seiner hochträchtigen Mutter saugen wollte. Hallo schafiger Pflanzenfresser? Also doch möglicher endlos-Milch-Durst? (Bei unseren Katzen habe ich das auch einmal erlebt, aber halt Katzen...))
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Re: Frage zur Tränkeanleitung: Milch-Entwöhnung

Beitrag von Fröschchen »

... nochmal hochschubs...
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Insane
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Re: Frage zur Tränkeanleitung: Milch-Entwöhnung

Beitrag von Insane »

Mhm, also unsere Flaschis haben nach einer Weile immer weniger nach der Flasche gefordert. Sie sind ja
mit zunehmender Festfutter-Aufnahme ja auch schon satt und kommen eher zur Sozialisierung noch trinken.
Es gibt allerdings auch Ausnahmen: erwachsene Schafe, die zusehen, wenn Lämmer die Flasche bekommen
und dann selber nochmal betteln. :lol:
ich würde ausschleichen und nicht abrupt beenden. Vielleicht sogar übers "Strecken" mit Wasser.
@Henry: kannst du dich noch erinnern wie wir das bei reinen Flaschies gemacht haben? :gruebel:
Das ist kein Heu in meinen Haaren - das ist Schäferglitzer :?:
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Re: Frage zur Tränkeanleitung: Milch-Entwöhnung

Beitrag von Babs »

Hallo,
warum gibst du deinen Kamerunern Kraftfutter?
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Re: Frage zur Tränkeanleitung: Milch-Entwöhnung

Beitrag von Fröschchen »

Nun, weil Wiese wachstumsmäßig noch nicht ist, habe auch 1 ha ab-/ weggekoppelt. Und zum Wachstum usw. ...
Die haben jetzt z.Zt. quasi nur Paddock, alle 2 Tage kommt noch irgendein Reststück neu dazu.
Ansonsten haben sie Heu, aber ein bissel Lämmerkorn etc. dachte ich mir kann nicht schaden, schon auch wg. Vitamin- und Mineralvormischung. Sie sollen ja auch kräftig wachsen.
Heute 3. Tag mit nur 2x, ganz früh und am späten NM, ich "entschleiche" mich, indem ich mich möglichst nicht blicken lasse.
Gegen 17 Uhr kam er, aber nicht mehr krähend, hat seine Kraul-Einheiten gekriegt und gut war. Froi! GöGa war vor einer Stunde draußen und hat Futter gereicht: alles schön.
Also bleib ich jetzt bei 2 x, und nächste Woche schaun mer mal, wie sich's ausgeht...

(Ist das schön, während der Buchhaltung für März Ablenkung erfahren darf!!)
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Re: Frage zur Tränkeanleitung: Milch-Entwöhnung

Beitrag von Henry »

Wir haben auch erst auf zwei Flaschen am Tag reduziert und dann mit Bißchen Kraftfutter abgefedert ca. eine Woche nur noch eine Flasche gegeben und auch die Menge verringert.

Man kann aber auch knallhart absetzen, wenn Kraftfutter und Grundfutter verwertet werden. Eine Delle in der täglichen Zunahme wird gegen den Fütterungsaufwand gestellt und einkalkuliert und oft spielen ganz andere Faktoren eine entscheidende Rolle. (Fütternde müssen wieder zur Schule, brauchen Urlaub oder fallen plan- oder unplanmäßig aus, MAT müßte in zu großer Menge nachbestellt werden, etc.)

Ungeschickt ist nur, tageweise auszusetzen und dann später mit der gleichen Menge weiterzufüttern.

Bei zweimaliger Fütterung ist das Lamm bereits in der Abgewöhnung, weil spätestens nach 2 Stunden, die Milch ohnehin verdaut ist und der Hunger wieder da. An der Mutter würde diese dann wieder belästigt, bis die sich das auch nur noch 2 mal am Tag gefallen läßt. Absetzen beginnt also genaugenommen bereits ab Weniger als vielleicht 4 tägliche Tränkefütterungen.
Henry
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Re: Frage zur Tränkeanleitung: Milch-Entwöhnung

Beitrag von KABA »

ich musste am WoE ein am 16.2.17 geborenes Bocklamm (Mischling aus Kamerun und Romanov) "Zwangsabsetzen", da er als gut gewachsener Einling deutlich demonstrierte, dass er meinte, schon ein ganz Großer zu sein - als Hahn im Korb in der ansonsten weiblichen Herde, da er ja noch bei Muttern trank, verfolgte er sehr zielstrebig die gerade bockigen Mädels...! DAS Risiko wollte ich nicht eingehen ( ich hatte schon mal den Fall, dass ein 3 monatiges Romanovlamm von einem gleichaltrigen Halbbruder gedeckt wurde!), also musste er Knall auf Fall in die Jungbockgruppe wechseln. Am ersten Tag hat er etwas gequakt, aber dann war es auch gut.
Auf der Bock-Weide und für die Kameruner sowieso gibt es übrigens kein Kraftfutter, nur Heu - das reicht!
Ich wünsche dir die Fröhlichkeit eines Vogels im Eberescheneschenbaum am Morgen,
die Lebensfreude eines Fohlens auf der Koppel am Mittag,
die Gelassenheit eines Schafes auf der Weide am Abend.
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Re: Frage zur Tränkeanleitung: Milch-Entwöhnung

Beitrag von Fröschchen »

Dank Euch allen für die Entzugs-Tips. :sekt:

@ Henry: Knallhart absetzen: nö, hab' mich für's "entschleichen" (hab' halt schafmütterliche Gefühle) entschieden.
Habe allerdings auch den Vorteil, täglich permanent vor Ort zu sein. Zeitweilige Erschöpfungszustände inklusive!!
Und Wechsel der Strategie ist nicht, ente oder trente, bin jetzt bei 2 x beim Flaschi mit'm Flaschi: gegen 5:30 und gegen 14:30, und gegen 17 Uhr nochmal gucken und streichelnd "Liebe geben".

@ KABA: Heu ist aber von Mai '16, hat also auch nicht mehr soviel mehr drinne als Rohfaser.
Und wenn man noch so klein ist, braucht man doch etwas mehr? Denk' ich 'mal. Und's Flaschi soll ja auch angeregt werden, Normalo-Futter aufzunehmen statt die Flasche anzugeiern.
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