Wet adoption: Aus Flaschenlamm wird Adoptivkind
- Henry
- Beiträge: 4464
- Registriert: Fr 4. Nov 2016, 10:40
- Wohnort: Leipzig
- Schafrasse(n): Bluefaced Leicester, Kamerun, Wiltshire Horn, Merino Landschafe, Mules
- Herdengröße: 310
- Kontaktdaten:
Wet adoption: Aus Flaschenlamm wird Adoptivkind
Moin,
um anderen Mut zu machen und mir die Emotionen von der Seele zu schreiben hier die Kurzgeschichte von gestern Nacht:
Den ganzen Tag schon hatte ein Mutterschaf Anzeichen der bevorstehenden Lammung gezeigt. Ungewöhnlich war, daß es sehr große Pausen zwischen den Wehen gab und der Geburtsweg trocken blieb. Das Euter war aufgeblasen bis zum Bersten und anmelkbar, aber es waren weder Herztöne zu hören noch Bewegungen der Lämmer festzustellen. (Zur Farbdoppleruntersuchung kam es nicht mehr, siehe http://schaf-foren.org/viewtopic.php?f=13&t=699) Als sich gegen 22:30 Uhr endlich braunes, kleinflockiges Fruchtwasser ergoß, griff ich ein und fand ein sehr großes aber leider totes Lamm vor, das sich mit etwas Hilfe auf normalem Wege entwickeln ließ. Es war schon nicht mehr starr und seine unbehaarten Stellen waren weiß oder blaß grau und aufgeweicht. Es muß länger als 1 Tag bereits tot gewesen sein, aber noch frei von Zersetzungs- oder Fäulniserscheinungen oder Haarablösung.
Während der Geburtshilfe umkreiste mich unser Flaschenlamm Mährry vom 13.03. also 9 Tage alt und damit eigentlich zu alt für eine Adoption und sehr verwöhnt.
Kurz entschlossen habe ich Mährry mit den Geburtsstricken Vorder- und Hinterbeine gefesselt und sie - noch ehe die Adoptivmutter aufstehen durfte - im Schleim und der Flüssigkeit der Eihülle des toten Lammes gewendet und ihr Eihäute um den Kopf gewickelt. Mährry wurde vom Halsband befreit und mitten in dem Fleck hinter der Engelsmutti geworfen. Solches Handeln nicht gewohnt, schüttelte sich unsere Prinzessin entsetzt und mühte sich aufzustehen, was ihr wie geplant nicht gelang. Sie mähte heftig und ich ließ die Mutter los ...
Und die Mutter die vor der Lammung noch jedes fremde Lamm und auch Mährry energisch wegboxte, leckte meckernd minutenlang "ihr" Kind. Stubbste es zum Aufstehen. Und schob meine Hände weg ...
Mährry ließ sich nach dem nassen Glibber und der fiesen Behinderung durch die zusammengebundenen Füße die Ableckerei durchaus tröstend gefallen und blieb auch liegen, als ich nach 15 Minuten die Stricke und mich entfernte.
Als ich 2:00 Uhr nachsah, lag sie trocken neben ihrer meckernden Mutter. (Sorgen um Mährry mußte ich mir nicht machen, die hatte 22:00 Uhr die Flasche gehabt und war weder schwach noch kalt und die Liebe ihrer neuen Mutter war spürbar. )
Nach 6:00 Uhr dann das:
https://www.youtube.com/embed/taj8gkUv3P4
So wie das aussieht habe ich ein Flaschenlamm verloren und Mährry hat ein Euter in Fußballgröße gewonnen, dazu schafige Erziehung und ein normales Leben. Ich irgendwie auch. Und ihre "Mutter" sowieso.
Ich muß ihr doch nicht sagen, daß Mährry nicht ihres ist, oder? Ich glaube die will das nicht wahr haben. Ich glaube Mährry ist jetzt ihrs.
um anderen Mut zu machen und mir die Emotionen von der Seele zu schreiben hier die Kurzgeschichte von gestern Nacht:
Den ganzen Tag schon hatte ein Mutterschaf Anzeichen der bevorstehenden Lammung gezeigt. Ungewöhnlich war, daß es sehr große Pausen zwischen den Wehen gab und der Geburtsweg trocken blieb. Das Euter war aufgeblasen bis zum Bersten und anmelkbar, aber es waren weder Herztöne zu hören noch Bewegungen der Lämmer festzustellen. (Zur Farbdoppleruntersuchung kam es nicht mehr, siehe http://schaf-foren.org/viewtopic.php?f=13&t=699) Als sich gegen 22:30 Uhr endlich braunes, kleinflockiges Fruchtwasser ergoß, griff ich ein und fand ein sehr großes aber leider totes Lamm vor, das sich mit etwas Hilfe auf normalem Wege entwickeln ließ. Es war schon nicht mehr starr und seine unbehaarten Stellen waren weiß oder blaß grau und aufgeweicht. Es muß länger als 1 Tag bereits tot gewesen sein, aber noch frei von Zersetzungs- oder Fäulniserscheinungen oder Haarablösung.
Während der Geburtshilfe umkreiste mich unser Flaschenlamm Mährry vom 13.03. also 9 Tage alt und damit eigentlich zu alt für eine Adoption und sehr verwöhnt.
Kurz entschlossen habe ich Mährry mit den Geburtsstricken Vorder- und Hinterbeine gefesselt und sie - noch ehe die Adoptivmutter aufstehen durfte - im Schleim und der Flüssigkeit der Eihülle des toten Lammes gewendet und ihr Eihäute um den Kopf gewickelt. Mährry wurde vom Halsband befreit und mitten in dem Fleck hinter der Engelsmutti geworfen. Solches Handeln nicht gewohnt, schüttelte sich unsere Prinzessin entsetzt und mühte sich aufzustehen, was ihr wie geplant nicht gelang. Sie mähte heftig und ich ließ die Mutter los ...
Und die Mutter die vor der Lammung noch jedes fremde Lamm und auch Mährry energisch wegboxte, leckte meckernd minutenlang "ihr" Kind. Stubbste es zum Aufstehen. Und schob meine Hände weg ...
Mährry ließ sich nach dem nassen Glibber und der fiesen Behinderung durch die zusammengebundenen Füße die Ableckerei durchaus tröstend gefallen und blieb auch liegen, als ich nach 15 Minuten die Stricke und mich entfernte.
Als ich 2:00 Uhr nachsah, lag sie trocken neben ihrer meckernden Mutter. (Sorgen um Mährry mußte ich mir nicht machen, die hatte 22:00 Uhr die Flasche gehabt und war weder schwach noch kalt und die Liebe ihrer neuen Mutter war spürbar. )
Nach 6:00 Uhr dann das:
https://www.youtube.com/embed/taj8gkUv3P4
So wie das aussieht habe ich ein Flaschenlamm verloren und Mährry hat ein Euter in Fußballgröße gewonnen, dazu schafige Erziehung und ein normales Leben. Ich irgendwie auch. Und ihre "Mutter" sowieso.
Ich muß ihr doch nicht sagen, daß Mährry nicht ihres ist, oder? Ich glaube die will das nicht wahr haben. Ich glaube Mährry ist jetzt ihrs.
Henry
der
Schafschützer
der
Schafschützer
Re: Wet adoption: Aus Flaschenlamm wird Adoptivkind
Wie schön
Und sehr erstaunlich, dass dies bei einem 9tägigen Lamm geklappt hat!
(Bei Kaninchen hab ich das auch schon gemacht und konnte einer Häsin nach einer Totgeburt einen bereits 2.5 wöchigen Mickerling aus einem anderen Wurf unterschieben).
Und sehr erstaunlich, dass dies bei einem 9tägigen Lamm geklappt hat!
(Bei Kaninchen hab ich das auch schon gemacht und konnte einer Häsin nach einer Totgeburt einen bereits 2.5 wöchigen Mickerling aus einem anderen Wurf unterschieben).
- Krauli
- Beiträge: 108
- Registriert: Fr 30. Sep 2016, 21:19
- Schafrasse(n): OFM
BBS & WBS
WSH x SK Mixe - Herdengröße: 60
Re: Wet adoption: Aus Flaschenlamm wird Adoptivkind
Da kann man sich jetzt streiten, ob sie einen guten Tausch gemacht hat.
Warmes Bett, aber getimete Flaschengabe gegen Stall, aber immer volles Euter
Warmes Bett, aber getimete Flaschengabe gegen Stall, aber immer volles Euter
"Bonus vir semper tiro."
- Henry
- Beiträge: 4464
- Registriert: Fr 4. Nov 2016, 10:40
- Wohnort: Leipzig
- Schafrasse(n): Bluefaced Leicester, Kamerun, Wiltshire Horn, Merino Landschafe, Mules
- Herdengröße: 310
- Kontaktdaten:
Re: Wet adoption: Aus Flaschenlamm wird Adoptivkind
Ich bin nicht gut im Bett. Eine Nacht mit der andern und sie läuft der hinterher.
Henry
der
Schafschützer
der
Schafschützer
- Insane
- Förderin 2023
- Beiträge: 1322
- Registriert: Fr 4. Nov 2016, 15:16
- Schafrasse(n): kuschelwollige Büffelschafe <3
- Kontaktdaten:
Re: Wet adoption: Aus Flaschenlamm wird Adoptivkind
Ich will ja jetzt nix ausplaudern.... aber vermutlich schnarcht die 17 nichtHenry hat geschrieben:Ich bin nicht gut im Bett. Eine Nacht mit der andern und sie läuft der hinterher.
Und sie hat die größeren Brüste.
Das ist kein Heu in meinen Haaren - das ist Schäferglitzer
Re: Wet adoption: Aus Flaschenlamm wird Adoptivkind
So wird im Leben manches, was erst schlecht daherkommt, doch noch gut.
LuckyLucy, schaffiebrig
- Henry
- Beiträge: 4464
- Registriert: Fr 4. Nov 2016, 10:40
- Wohnort: Leipzig
- Schafrasse(n): Bluefaced Leicester, Kamerun, Wiltshire Horn, Merino Landschafe, Mules
- Herdengröße: 310
- Kontaktdaten:
Re: Wet adoption: Aus Flaschenlamm wird Adoptivkind
läuft mit, trinkt sicher, ist satt, wird erkannt und beschützt ... bin wohl abgemeldet und mische nicht mehr mit. Kein Junges Ding mehr im Bett. Ja, man muß auch loslassen können ...
Henry
der
Schafschützer
der
Schafschützer
- Insane
- Förderin 2023
- Beiträge: 1322
- Registriert: Fr 4. Nov 2016, 15:16
- Schafrasse(n): kuschelwollige Büffelschafe <3
- Kontaktdaten:
Re: Wet adoption: Aus Flaschenlamm wird Adoptivkind
Hallo????!!??Henry hat geschrieben:läuft mit, trinkt sicher, ist satt, wird erkannt und beschützt ... bin wohl abgemeldet und mische nicht mehr mit. Kein Junges Ding mehr im Bett. Ja, man muß auch loslassen können ...
Das ist kein Heu in meinen Haaren - das ist Schäferglitzer
Re: Wet adoption: Aus Flaschenlamm wird Adoptivkind
Schön! Freut mich, dass es geklappt hat
Für dich, aber noch mehr für´s Mutter-Schaf
Für dich, aber noch mehr für´s Mutter-Schaf
- Waldschaf
- Beiträge: 300
- Registriert: Do 29. Sep 2016, 07:38
- Wohnort: Bez. Perg, OÖ
- Schafrasse(n): Waldschaf (HB)
- Herdengröße: 15
Re: Wet adoption: Aus Flaschenlamm wird Adoptivkind
Bei mir hat vor ca. 2 Jahren ein Mutterschaf verlammt und von alleine einem andern Schafe einen 3 Tage alten Zwilling abspenstig gemacht und problemlos aufgezogen!
Ganz zu schweigen von dem Schaf, das im Herbst ihre Lämmer verloren hatte und bei der ersten Lammung im Frühjahr beschlossen hat, dass das ihre Ersatzlämmer sein sollen. Das habe ich aber nicht zulassen können, weil sie ja noch keine Milch hatte und auch schon (nieder)trächtig war. Außerdem war die (erstlammende) richtige Mutter ein wenig verzweifelt ...
Robert.
Ganz zu schweigen von dem Schaf, das im Herbst ihre Lämmer verloren hatte und bei der ersten Lammung im Frühjahr beschlossen hat, dass das ihre Ersatzlämmer sein sollen. Das habe ich aber nicht zulassen können, weil sie ja noch keine Milch hatte und auch schon (nieder)trächtig war. Außerdem war die (erstlammende) richtige Mutter ein wenig verzweifelt ...
Robert.