Gestern morgen musste ich einem Lamm auf die Welt helfen, bei dem sich die Nabelschnur nicht, wie eigentlich vorgesehen, alleine geschlossen hat. Es tropfte unablässig Blut heraus, wenn auch in einem recht langen Intervall.
Da fiel mir zum Glück dieser Post von Henry wieder ein:
Nach einem kurzen, netten Telefonat mit Henry (weil ich ein bisschen zu dämlich bin das Geschriebene richtig zu verstehen ), habe ich mir das Lamm dann vorgeknöpft und heraus kam folgendes: Heute kann ich endgültig sagen, dass die OP geglückt ist, dem Lamm gehts nämlich gut und der Nabel ist schon VanillestangenartigHenry hat geschrieben: Schnelle nichtinvasive Methode und sehr wirksam sind zwei Kastrationsringe. Der eine wird über die Nabelschnur gefädelt/geschoben bis direkt zur Bauchdecke. (Platzt dabei die Nabelschnur - egal, Zeit läuft - Blut auch.) Der zweite Ring wird nun mit der Ringzange über den ersten Gehoben und liegt dann zwischen dem ersten Ring und der Bauchdecke. In den zweiten Ring wird die Nabelschnur nicht eingefädelt! Die Nabelschnur umschlingt den ersten Ring und liegt nun mit im zweiten. Der zweite Ring zieht sich zwischen Bauchdecke und ersten Ring und in ihm liegt die Nabelschnur zweimal. Die Nabelschnur wird so direkt am Nabel abgebunden und es wird ein Wenig Zug auf den Nabel ausgeübt. Ist alles abgeheilt fällt alles ab. Das Nabelschnurende wird trocken, wenns funktioniert hat und es dürfen sich weder Blasen noch Näßstellen oberhalb der Gummiringe bilden. Da darf kein Raum dafür sein.
Also liebe Leute: Merkt euch, wie man das macht und besorgt euch Gummiringe plus Zange - die fressen kein Brot. Ist mir gestern auch das erste Mal in fast 10 Jahren Schafhaltung untergekommen!
Gruß,
Krauli
PS: Ich hoffe, dass ich diesen Beitrag hier richtig eingestellt habe - eventuell wäre es auch in diesem Forum eine gute Sache, wenn man eine Rubrik mit Praxis-Tipps einpflegt? Das mal nur am Rande.