Harngries und Harnsteine

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rotes Schaf
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Harngries und Harnsteine

Beitrag von rotes Schaf »

Hallo,
in den letzten 3 Jahren hatte ich vereinzelt bei meinen Böcken Probleme mit Harngries und Harnsteinen. Ende letzten Jahres habe ich gleich 3 Böcke deshalb verloren. Die Tiere haben immer Wasser, Salz und Schafmineral, wird zwei Mal täglich kontrolliert; Nie Kraftfutter, kein Brot. können auch nicht von außen gefüttert werden.
Im Sommer ausschließlich Weide, ab September Zufütterung von Heu von Sandmagerrasen mit wenig Kleeanteil, im Spätsommer bekamen die Böcke pro Tier 1 bis 2 Äpfel am Tag für etwa 3 Wochen. Im Vorjahr bekamen sie deutlich mehr Äpfel und zusätzlich unbegrenzt Eicheln von einem Baum in der Weide.
Die Steine sind Calciumcarbonatsteine. Die von mir kontaktierten Schaftierärzte (drei) wissen letztendlich auch nicht was die Ursache für die Steinbildung sein könnte. Klee kann ich ausschließen.
Hat vielleicht Jemand schon Erfahrungen mit Harnsteinen bei Böcken gesammelt? Ich wäre dankbar für Tips zur Vorbeugung, bzw. Vermeidung des Übels.
Viele Grüße Heidi
schafbauer
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Re: Harngries und Harnsteine

Beitrag von schafbauer »

rotes Schaf hat geschrieben: Heu von Sandmagerrasen mit wenig Kleeanteil
lass mal das wohlklingende futter untersuchen. hat dein mineralfutter ein gutes Ca:P verhältnis? freie aufnahme pur, vermischt, verlängert,.....?

sandmagerrasen (dadadada sandmagerrasen ooooooooooooohhhoooooooohhh saannnndmaaaagerraaaaaaaaaasen dadadada :wink: ) hat ja einen geringen futterwert und vielleicht passt genau so das es harnsteine bildet.
"Nur was man gerne macht, macht man auch gut." :schaf2:
Schafhüterin
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Re: Harngries und Harnsteine

Beitrag von Schafhüterin »

Hallo,

ich beweide hier ausschließlich Magerrasen. Die Schafe haben einen weitaus höheren Bedarf an Mineralfutter (mit SE-Gehalt).

In all den Jahren hatte ich nur einen Fall mit Harnstein, das war letztes Jahr mein alter 21-jähriger Waldschafbock.

Zusammensetzung:
Ca : P = 5,2 : 1
organische Spurenelemente
Zink und Mangan

hochwertige Keragen®-Ausstattung
weites Ca/P-Verhältnis beugt Harnsteinbildung vor
B-Vitamine für einen aktiven Stoffwechsel
Biotin und hochverfügbare Spurenlemente in Form von Glycin-Chelaten für gesundes Klauenhorn
Seprotect® mit Langzeitwirkung zur sicheren Selenversorgung
Vitamin E für hohe Widerstandskraft
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rotes Schaf
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Re: Harngries und Harnsteine

Beitrag von rotes Schaf »

Danke für Euere Antworten!
Mein Schafmineral hat ein weites Ca/P Verhältnis, ich glaube 5:1, die Mutterschafe nehmen es gut an (Leckschale, freie Aufnahme), die Bockherde nimmt kaum davon.
@schafbauer
Sandmagerrasen hat einen geringen Futterwert? Dann dürften sie ja erst recht keine Steine haben, wenn "gutes Futter", wie Brot, Kraftfutter...Steine verursacht; oder seh ich das falsch?
Eine Futteranalyse werde ich in der nächsten Weidesaison machen lassen, jetzt gehts ja grad nicht.
@schafhüterin
Auf Anweisung des Tierarztes haben die Böcke erstmal gar kein Schafmineral, stattdessen ungereinigtes Steinsalz (so wie es aus dem Bergwerk kommt), was sie gut annehmen. Dazu Kalichlorat (steht auch so im Ganter), was sie zum Trinken veranlasst und damit erst mal keine weiteren Probleme auftreten werden.
Früher hatte ich ein Schafmineral (Leckschale), das von allen Schafen gut angenommen wurde, nachdem meine Lämmer in den ersten Monaten immer vergrößerte Schilddrüsen hatten, musste ich wechseln auf ein Mineral mit hohem Jodanteil. ( immer mit weitem CA/P Verhältnis)
Dieses wurde aber von den Böcken schlecht aufgenommen.
Kannst du mir evtl. das von dir verwendete Schafmineral nennen?
VG Heidi
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peter e.
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Re: Harngries und Harnsteine

Beitrag von peter e. »

rotes Schaf hat geschrieben:Danke für Euere Antworten!
....
Dieses wurde aber von den Böcken schlecht aufgenommen.
...
VG Heidi
Es sollte kein beurteilungskriterium sein, wieviel oder wie gut oder wie heftig ein nahrungsergänzungsmittel aufgenommen wird. Wenn sie es nicht nehmen, brauchen sie es auch nicht. Wenn sie es nicht wollen - ebenso.
Es ist allerdings vorsicht geboten bei <futterergänzungsmitteln>, die so gestrickt sind, dass durch eine art <suchtverhalten> stoffe aufgenommen werden, die soo nicht in der masse aufgenommen werden sollen. Im gegenzug kann es aber auch pasieren, dass durch <ablehnung> stoffe eben nicht aufgenommen werden, obwohl sie benötigt werden (sollen).
peter e.

Auch dem Schwächsten ist ein Stachel gegeben -
sich zu wehren.

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rotes Schaf
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Re: Harngries und Harnsteine

Beitrag von rotes Schaf »

Gutes Argument, danke!
Die Böcke schälen immer wieder mal Bäume (Bruch) und Büsche, vll holen sie da, was sie brauchen.
VG Heidi
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Insane
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Re: Harngries und Harnsteine

Beitrag von Insane »

schafbauer hat geschrieben:
rotes Schaf hat geschrieben: Heu von Sandmagerrasen mit wenig Kleeanteil
lass mal das wohlklingende futter untersuchen. hat dein mineralfutter ein gutes Ca:P verhältnis? freie aufnahme pur, vermischt, verlängert,.....?

sandmagerrasen (dadadada sandmagerrasen ooooooooooooohhhoooooooohhh saannnndmaaaagerraaaaaaaaaasen dadadada :wink: ) hat ja einen geringen futterwert und vielleicht passt genau so das es harnsteine bildet.
DAS. IST. SO. GEMEIN.
Jetzt hab ich voll den Ohrwurm.... :eek:
Das ist kein Heu in meinen Haaren - das ist Schäferglitzer :?:
schafbauer
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Re: Harngries und Harnsteine

Beitrag von schafbauer »

:drama: :schaf3:
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Schafhüterin
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Re: Harngries und Harnsteine

Beitrag von Schafhüterin »

@Heidi,

hab dir eine persönliche mMail geschickt, hängt seit gestern noch im Postausgang.

:?: Hey Manfred, hat der Postbote Urlaub, oder isser krank?
Schafhüterin


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Babs
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Re: Harngries und Harnsteine

Beitrag von Babs »

Schafhüterin hat geschrieben::?: Hey Manfred, hat der Postbote Urlaub, oder isser krank?
Hallo Schafhüterin,
schau mal hier:
http://www.schaf-foren.org/viewtopic.php?f=5&t=634
Manfred hat geschrieben:Die Nachricht wird so lange im Ordner Postausgang angezeigt, bis der Empfänger sie abgerufen hat.
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