Gewöhnliche Traubenkirsche

[Anni]

Hat jemand Erfahrung mit der Gewöhnlichen Traubenkirsche? Ich habe seit dem Frühjahr eine Weide mit vielen dieser Bäume am Rand. Da die Schafe an Tag 1 tatsächlich gerne an die Blätter gingen (ohne erkennbare Nebenwirkungen, also auch kein Durchfall, der ebenfalls als geringe Vergiftungserscheinung angegeben wird), habe ich sie seither ausgezäunt. Tat mir zwar leid, da die anderen Pflanzen am Rand ein Leckerbissen neben dem anderen gewesen wären, aber viele Artikel im Netz weisen bzgl. der Traubenkirsche auf Tod durch Blausäure hin.
Jetzt im Herbst fallen die Blätter in einem deutlich weiteren Radius, es gilt also viel auszuzäunen. Ein Baum ist wirklich riesig und entsprechend Blattreich. Und gerade die welken Blätter sollen ja besonders gefährlich sein. Hat schon jemand Erfahrung mit dieser Pflanze auf seiner Weide gemacht?

Aktueller Plan ohne eigene Erfahrungen ist, weiträumiger auszuzäunen und bei dem Riesenbaum 2x tgl. zu rechen.
Nun wollte ich doch lieber erst nachfragen, ob das überhaupt ausreicht. Nicht, dass das dass man unbedingt erst nach dem Herbst wieder auf die Weide sollte, weil die vom Wind versprengten Blätter schon reichen, um den Schafen den Garaus zu machen. Oder ein Herbssturm, der kurz mal alles runterfegt.

Ich freue mich, wenn Ihr mir hier weiterhelfen könntet.

[Anni]

Dann werde ich mal von meinen bisherigen Erfahrungen berichten, werden zukünftig ja auch noch andere Menschen diese Pflanze auf einer Weide finden.

Heute ist Tag 4 auf besagter Weide, meinen Damen sind wohlauf ohne Auffälligkeiten. Bisher hat mein Auszäunen den Blätterfall auch gut abgedeckt. Kaum war ich fertig mit Rechen heute Morgen, kam die erste Sturmböe und hat den Riesenbaum kurz mal durchgeschüttelt. Nun ist die komplette Weide voll mit dem Zeug. Kam mir recht blöd vor mit meinem Rechen in der Hand…
Weitermachen sinnfrei, der Baum ist voll und der Sturm noch aktiv.

Gut, die Damen werden bei dem Regen überwiegend im Wagen sein und ich werde heute Abend mal knapp 1000 qm rechen. :-)

Den hilfreichsten Artikel fand ich diesen hier, er geht, wie eigentlich alle, um die Spätblühende Traubenkirsche, die ist wohl die gefährlichste Traubenkirsche ist. Von Artverwandten wird in diversen Artikeln gesagt, dass sie weniger gefährlich sind, aber ebenfalls giftig. In diesem Artikel ist welkes Laub weniger gefährlich als frisches, in anderen Artikeln ist es gerade andersherum,

https://www.waldwissen.net/de/waldwirt ... -neophyten

[Zibble]

Dass die Traubenkirsch so übel ist, war mir nicht bewusst.
Gottseidank haben wir keine auf der Weide

[eifelschaf]

Ich kann dir leider mit keinem Wissen dienen.
Ich finde es aber super, dass du dir extra die Mühe machst, deine Erfahrungen zu teilen, falls es mal jemand brauchen sollte.

Danke dafür!

[Anni]

Voll gerne, ist wirklich blöd, wenn man so gar nicht weiß, womit man es zu tun hat. Übertreibt man oder bringt man seine Schafe in Gefahr? Also bisher haben zum Glück nur meine Nerven Schaden genommen. Die Mädels sind gut drauf, essen die Blätter aber mit Genuss. Bei einem Blatt alles gut, aber wenn Schaf sich dann gezielt eins nach dem anderen reinzieht, wie heute Morgen beobachtet, steigt mein Puls und ich denke „200g am Stück von der Späten Traubenkirsche und Schaf ist tot, wieviel braucht es dann von der Gewöhnlichen?“ - da ist der Rechen so schnell in der Hand, dass Lucky Luke echt ne lahme Kröte dagegen ist.

Eine hat etwas Durchfall (riesige einzelne Köttel, bis Bollen), da der Wind auch ne Menge verrotteter Äpfel von den Bäumen geholt hat und ich viele davon angebissen vorgefunden habe, mag der aber auch daher kommen.
Ansonsten sind sie fröhlich und unerschrocken wie immer und ich kann keine Blausäure-Vergiftungssymptome erkennen.
Ich hoffe, der Dauerwind ist trotzdem bald vorbei, mir wäre dennoch wohler, wenn das Zeug wieder schön in den ausgezäunten
Bereich fiele.