Ostfriesische Milchschafe decken lassen

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Ostfriese
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Ostfriesische Milchschafe decken lassen

Beitrag von Ostfriese »

Moin zusammen.
Wie in einem anderen Posting bereits näher beschrieben, bekommen wir bald zwei ostfriesische Milchschafe von Anfang Februar welche irgendwann Mal gemolken werden sollen.
Ich könnte je nach Entwicklungsstand der Tiere ab Mitte November einen Bock (von dem derzeitigen Besitzer) ausleihen, natürlich blutsfremd.
Nun habe ich ein bisschen im Internet gelesen und finde viele verschiedene Angaben.
Vor allem geht es immer um das bereits erreichte Gewicht bis zu Deckung. Ich lese aber von sehr unterschiedlichen Angaben.
Manchmal steht es soll mindestens 60% vom Endgewicht erreicht sein, manchmal steht aber auch 80 %. Hier habe ich auch schon irgendwo gelesen, dass sie ihre eigenen Schafe erst im zweiten Jahr decken lassen.
Wie würdet ihr in meinem Fall vorgehen? Die Auen wären Mitte November (wenn ich den Bock dann bekommen könnte) knapp 10 Monate alt.

Liebe Grüße
Nils
Ms. Jackson
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Re: Ostfriesische Milchschafe decken lassen

Beitrag von Ms. Jackson »

Es sind MILCHschafe. Milchschafe sind frühreif. Nun fang aber nicht mit der wiegerrei an (meine ich nicht böse!). Du hast doch Augen im Kopf, auch als Anfänger. Wenn die Tier sich gut entwickeln, an Größe u. Gewicht zulegen, kannste die Auen im Herbst zulassen. Da sehe ich kein Problem.

Ich habe MILCHziegen schon mit 7 Monaten zugelassen. Die waren aber körperlich fast ausgewachsen. Und nein, ich habe noch nie ein Tier gewogen. Das überlasse ich den Zoos.
Ostfriese
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Re: Ostfriesische Milchschafe decken lassen

Beitrag von Ostfriese »

Moin zusammen.
Jetzt hole ich diesen Beitrag nochmal hoch, hier passt es vermutlich besser hin.
Wir sind ja immer noch am tüfteln für unsere paar OFM Auen, wie es am besten mit dem Bock gehen kann.

Wer hat Erfahrungen damit gemacht, die Auen zur Zeitpunkt der Brunst zum Bock zu fahren?
An unseren Auen merkt man ganz klar, wenn sie paarungswillig sind, die Frage ist, wenn man sie dann zum Bock fährt (ca 20min), ob sie sich dann auch decken lassen würden innerhalb von kurzer Zeit, damit man sie direkt wieder mitnehmen kann?
Die Auen sind Fahrten bei uns natürlich nicht gewohnt.
Für Wochen woanders stehen lassen kommt für uns nicht in Frage, da wir sie ja auch melken wollen.
Zukünftig sollen es auch nur zwei Mutterschafe sein, die Nachzucht soll dann verkauft werden (Auen) und die Böcke geschlachtet. Weshalb ein eigener Bock nicht wirklich notwendig ist. Die Frage ist nur, wie gut klappen solche kurzen besuche beim Bock?
An dieser Erfahrung von euch wäre ich sehr interessiert.
Liebe Grüße
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KABA
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Re: Ostfriesische Milchschafe decken lassen

Beitrag von KABA »

Bei Ziegen funktioniert das - Besuch beim Bock, der bespringt recht zügig, wenn die Ziege wirklich bereit ist, und man kann mit der Ziege dann anschließend gleich wieder nach Hause fahren. 5 Monate später sind Lämmer da... :freu:

Aber ob das bei Schafen auch so gut klappt, und ob das evtl. rasseabhängig ist (man sieht ja auch nicht bei allen Schafen so deutlich, ob es gerade der richtige Zeitpunkt ist), weiß ich nicht.
Ich wünsche dir die Fröhlichkeit eines Vogels im Eberescheneschenbaum am Morgen,
die Lebensfreude eines Fohlens auf der Koppel am Mittag,
die Gelassenheit eines Schafes auf der Weide am Abend.
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Re: Ostfriesische Milchschafe decken lassen

Beitrag von Zibble »

In meiner Kindheit die Aue (OFM) zum Bock gebracht, gewartet und wieder zurück zum heimischen Stall. Hat immer geklappt.
Ich habe Schaf und ich weiß warum
Ostfriese
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Re: Ostfriesische Milchschafe decken lassen

Beitrag von Ostfriese »

Moin. Ihr hattet immer nur eine Aue?
Kannte sie das fahren mit dem Anhänger oder war das nur einmalig im Jahr um zum Bock zu kommen?
Weißt du wie oft es geklappt hat? Oder ist sie auch Mal leer geblieben?

Ich habe auch gerade gedacht, dort wo wir den Bock "nutzen" könnten, der würde uns den Bock bestimmt auch für ein paar Stunden leihen.
Hat jemand damit Erfahrungen? Springt der Bock direkt nach so einer Anhängertour?

Liebe Grüße
Zibble
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Re: Ostfriesische Milchschafe decken lassen

Beitrag von Zibble »

Wir hatten tatsächlich zeitweise immer nur eine Aue.
Die Bindung an meine Mutter war entsprechend laut ( Määh)
Aber keine Nachbarn
Lämmer kamen Einlinge, Zwillinge, zuletzt einmal Vierlinge.
Die Lammböcke wurden geschlachtet
, bevor sie die Mutter decken konnten. Hat aber wohl nicht immer geklappt. Die Aulämmer blieben etwas länger und dann war wieder nur eine Aue.
Zum Bock gefahren wurde im VW Transporter Doppelkabine

Nach den Vierlingen hat meine Mutter mit den Schafen aufgehört.
Sie hatte eine sehr enge Bindung zu den Tieren, sie hat auch gemolken.
Das Schlachten( Hausschlachtung) ist ihr immer sehr nahe gegangen
Ich habe Schaf und ich weiß warum
frauke
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Re: Ostfriesische Milchschafe decken lassen

Beitrag von frauke »

In der Nachkriegszeit und vor der Währungsreform war die Haltung von Milchschafen und Milchziegen allerorts üblich. Es wurde sogar von den Gemeinden unterstützt. Wenn man die Möglichkeit eines kleinen Stalles und Zugang zu Gras hatte, hielt man sich ein Milchschaf, welches 1 x im Jahr gedeckt wurde und selbst gleichzeitig zu den Lämmern gemolken wurde. Eine lange Laktation wurde angestrebt. 330 Tage war keine Seltenheit. Es bildeten sich in den Städten und Dörfern Milchschafvereine, die für die Beschaffung der Deckböcke zuständig waren. An verschiedenen Stellen erklärten sich Schafhalter bereit, für die Deckzeit einen gekörten Bock für die anderen Mitglieder bereit zu halten. Es wurden immer beste Böcke von der Gemeinde gekauft und gegen Entgelt von August bis Januar untergestellt. Die Mutterschafhalter liefen dann mit ihrem Schaf zum Bock, ließen ihn springen, bezahlten 10 DM und warteten auf die Lämmer. In den Jahr kannten die Schafe den Weg schon und bei uns standen schon mal welche vom Nachbarn. Es mussten keine Milchschafe zu sein, es wurden auch Fleischschafe gedeckt.

Wir hatten bis Ende der 70er Jahre einen Vereinsbock, der allerdings inzwischen wochenweise an verschiedene Vereinsmitglieder verliehen und Ende des Jahres geschlachtet wurde.

Es gibt eine gesetzliche Regelung, die die Haltung von Ostfr. Milchschafen und Pommerschen Landschafe als Einzeltiere ermöglicht.

Wir haben auch festgestellt, dass unsere Ostfriesen viel mehr den Kontakt zum Menschen suchten als unsere Merinos.
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