Listeriose bei einjähriger Aue

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annekatri
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Re: Listeriose bei einjähriger Aue

Beitrag von annekatri »

@KABA
Vielen lieben Dank für Deine guten Wünsche. Es tut mir leid, dass Du 2 Schafe daran verloren hast.
Unsere TÄ, aber auch ein TA von der TiHo waren fassungslos und hatten keine Erklärung für die Genesung, als auch den neuen Ausbruch nach fast 3 Monaten.
Ich hoffe jetzt einfach inständig, dass Coffee sich in Ruhe erholen kann und wir verschont bleiben - Heulage gibt's nie wieder.

@Henry
Unsere Haustierärzte sind da Gott sei Dank entspannt, ich kann mir im Austausch mit ihnen das "gute Zeug" rausholen und in den Kühlschrank stellen. Dafür bin ich wirklich dankbar.


Vielen Dank für die Unterstützung hier im Forum- manche, aus Sorgen um die Schafe, schlaflose Nacht wäre ohne Euch noch viel sinnloser gewesen, so hatte ich wenigstens etwas zu lesen. :nick:
Anne,
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Henry
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Re: Listeriose bei einjähriger Aue

Beitrag von Henry »

Wir kämpfen gerade bei einem Jungschaf das schon „Sanatus“ - der Geheilte heißt mit einem Listerioserückfall. Ebenfalls nach 3 Monaten etwa stellten sich wieder Symptome ein. Nicht so akut wie beim ersten Verlauf aber mit ebensolchen Erscheinungen. Nach langen Besprechungen mit einer Ärztin von der ITS stellte sich ein Therapieunterschied zum Menschen herraus. Am Menschen wird wenigstens 21 Tage ab Abklingen der Symptome, also etwa 30 Tage lang mit Ampicillin behandelt. Den ganzen Zeitraum über voll ausdossiert.

Beim Schaf geben wir 10 Tage insgesamt.

In der Folge bleiben intrazelluläre Listerien erhalten und warten auf ihren nächsten Angriff mit erneuter Massenvermehrung. Beim Schaf wird das nur deshalb nicht beobachtet, weil diese Tiere gewöhnlich die erste Listeriose schon nicht überleben und vor dem Rezidiv abgehen, also verwertet werden.

Die Kosten für eine 30-Tage-Ampicillinanwendung bei 20mg/kg KG alle 8-12h sind nicht zu vegnachlässigen. Die wenigen ml Dexamethason am Anfang und die Packung Aspirin sind dagegen „Erdnüsse“.

Wenn wir jetzt 30 Tage behandeln, dann deshalb, weil die Initialtherapie zu kurz und damit zwar lebensrettend aber nicht heilend war.
Henry
der
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annekatri
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Re: Listeriose bei einjähriger Aue

Beitrag von annekatri »

Hallo Henry,

das ist ja sehr spannend und traurig zugleich.

Unsere Coffee ist nach der 2-wöchigen Behandlung wirklich topfit und hat derzeit keine Anzeichen, dennoch ist ja jetzt anscheinend Vorsicht geboten. So ein Mist! Dann könnten also auch jetzt noch intrazelluläre Listerien vorhanden sein...

Ich drücke Sanatus die Daumen!

Vielen Dank für die Info.

Liebe Grüße
Anne,
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