Arthrose beim alten Schaf

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Henry
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Re: Arthrose beim alten Schaf

Beitrag von Henry »

Bis das Tier tot ist!

Das gilt für alle palliativ angewandten Medikamente. Wenn ein arthritisches Schaf weiterleben soll und sich Schmerzfreiheit mit einem nebenwirkungsbehafteten Medikament noch herstellen läßt, dann solange, bis die Nebenwirkungen das größere Problem darstellen. Die immer wieder zitierten Magenblutungen unter Meloxicam (Metacam) resultieren aus einer verminderten Resistenz der Schleimhäute gegen die eigene Magensäure. Diese Säurewerte können beim Menschen deutlich unter 2 liegen. Im Wiederkäuermagen herrschen deutlich neutralere Verhältnisse. Zudem ist die Schleimhaut dort wesentlich regenerationsfähiger. Magen- oder Darmblutungen beim Wiederkäuer sind nicht oder jedenfalls nicht sicher auf Meloxicam zurückzuführen.

Dem Schaf wäre auch mit Fentanyl zu helfen, was allerdings wesentlich schwerer zu beschaffen ist.

Womöglich würde auch ein arthroskopischer Eingriff Wirkung zeigen.

Auch Metamizol würde die Schmerzen lindern (mit anderen Nebenwirkungen).

Salicylsäure (Aspirin) wird in anderen Ländern erfolgreich am Schaf gegen Schmerzen eingesetzt.

Garantiert (siehe Packungsbeilage) wirkungslos allerdings sind homöopatiche „Medikamente“. Da sie wirksame Medizin substituieren, erzeugen sie also vermeidbare Schmerzen und Leiden.
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Loulou
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Re: Arthrose beim alten Schaf

Beitrag von Loulou »

Henry hat geschrieben: Sa 26. Nov 2022, 21:33
Garantiert (siehe Packungsbeilage) wirkungslos allerdings sind homöopatiche „Medikamente“. Da sie wirksame Medizin substituieren, erzeugen sie also vermeidbare Schmerzen und Leiden.
Das liest sich in seiner Unlogik fast wie eine contradictio in adjecto.

Erwähnte Salicylsäure ist in der Weidenrinde enthalten, wirksam als Phytotherapeutikum (kann in Form von Weidenzweigen den äsenden kleinen Wiederkäuern gegeben werden und wird synthetisiert den Menschen zur Verfügung gestellt (Aspirin).

Zu den Harpagosiden gibt es wissenschaftliche Literatur, erwähnt unter dem Wiki-Artikel
https://en.wikipedia.org/wiki/Harpagoside
Versuch macht klug, sagt man wohl in Deutschland.
Das hat nichts damit zu tun, daß die DHU auch Globuli dazu vertreibt.
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Henry
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Re: Arthrose beim alten Schaf

Beitrag von Henry »

Pflanzenwirkstoffe heißen so, weil sie wirken. Globuli weil man dran globen muß.
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peter e.
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Re: Arthrose beim alten Schaf

Beitrag von peter e. »

Ich finde es immer wieder interessant wenn darüber diskutiert wird, in der Todesschleife lebende Tiere mit aller Gewalt zu Tode zu pflegen. Das Tierschutzgesetz gibt eindeutig vor, dass Tiere mit Schmerzen und nicht mehr heilbaren Krankheiten zu euthanasieren sind. Im Gegensatz zum humanoiden lässt sich damit viel Leid ersparen. Und wenn wenig Medikamente im Fleisch sind, kann es sogar der Humanverpflegung zugeführt werden - übrigens der beste Freundschaftsdienst, den das Tier leisten kann. Und Mensch dem Tier auch - weil es weniger leidet.
peter e.

Auch dem Schwächsten ist ein Stachel gegeben -
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Re: Arthrose beim alten Schaf

Beitrag von Stockmann »

So ist es. Und genau so praktiziert die Natur es ja auch. Auch für Tiere gilt: Nicht dem Leben möglichst viele Tage abgewinnen sondern den Tagen möglichst viel Lebenswertes abgewinnen.
Fleisch ist ein Stück Lebenskraft.

Nolana: Schafe der Vernunft.
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Henry
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Re: Arthrose beim alten Schaf

Beitrag von Henry »

Man kann das alles so sehen. Aber es gibt eben dennoch alte Schafe mit Arthrose …
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Loulou
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Re: Arthrose beim alten Schaf

Beitrag von Loulou »

Stockmann hat geschrieben: Di 29. Nov 2022, 08:20 Auch für Tiere gilt: Nicht dem Leben möglichst viele Tage abgewinnen sondern den Tagen möglichst viel Lebenswertes abgewinnen.
Henry hat geschrieben: Mi 30. Nov 2022, 09:11 Man kann das alles so sehen. Aber es gibt eben dennoch alte Schafe mit Arthrose …
Ihr seid mir lustige Zeitgenossen.
Es gibt auch viele junge Leute mit Arthrose(n), viele mitteljunge und ältere Menschen.
Vielleicht sollte Ihr denen mal Euer Euthanasie-Programm nahebringen?
Setzt Euch mal in ein Orthopäden-Wartezimmer.
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Henry
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Re: Arthrose beim alten Schaf

Beitrag von Henry »

Bitte unterscheide mal in Deinem Beitrag meine Meinung von der anderer. Mir kann man brstimmt nicht vorwerfen, ich beendete das Leben kranker Schafe zu früh. Eher das Gegenteil ist der Fall nd bestimmt nicht immer gut.

Das rechte Maß liegt im Auge des Betrachters. Und während der noch betrachtet, hat das Tier angemessene Behandlung verdient.
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peter e.
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Re: Arthrose beim alten Schaf

Beitrag von peter e. »

Loulou hat geschrieben: Mi 30. Nov 2022, 11:38
Ihr seid mir lustige Zeitgenossen.
Es gibt auch viele junge Leute mit Arthrose(n), viele mitteljunge und ältere Menschen.
Vielleicht sollte Ihr denen mal Euer Euthanasie-Programm nahebringen?
Setzt Euch mal in ein Orthopäden-Wartezimmer.
Dies mag eine philosophische Überlegung eines Menschen sein, der seine "Welt" in die Welt der Tiere übertragen oder überstülpen will. Das funktioniert nicht.
Dieses Thema hier weiter fort zu führen sprengt aber das <<eigentliche >> Thema. Ein andere Diskussionspfad wäre angebracht.
peter e.

Auch dem Schwächsten ist ein Stachel gegeben -
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Re: Arthrose beim alten Schaf

Beitrag von Elly »

Schafhüterin hat geschrieben: Mi 28. Mär 2018, 11:44
b32 hat geschrieben:Wie ist das beim Bromalin? Tablette ins Futter? Gibt es das als Pulver?
LG
b32
Tabletten oral verabreichen und gleich etwas vom Lieblingsfutter hinterher.

Bitte beachten bei Gabe von Bromelain?
- Überempfindlichkeit gegen die Inhaltsstoffe
- Blutgerinnungsstörung (OP)
Hallo,
darf ich fragen welche Tabletten genau du verwendest und wie oft du sie verabreichst ? In welchen Abständen ?

LG
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