Grüner Durchfall und Auge (immer wieder) trüb bei Ouessanthammel

(Dieses Forum ersetzt nicht die Diagnose oder Behandlung durch einen Tierarzt.)
Antworten
Woketen
Beiträge: 13
Registriert: Sa 2. Apr 2022, 16:57

Grüner Durchfall und Auge (immer wieder) trüb bei Ouessanthammel

Beitrag von Woketen »

Hey zusammen,

Seit Oktober letzten Jahres sind wir Halter von 5 Ouessanthammeln. Sie haben eine große Weide, einen guten Unterstand, Zugang zu frischem Wasser und Heu und jede Menge Freiraum. Sie sind gemeldet und haben Ohrmarken.

Eigentlich haben wir Sorge um einen unserer Hammel. Und er hat leider gleich zwei Leiden, die darüber hinaus auch ständig variieren.

Seit einigen Wochen zeigen sich abwechselnd auf seinen Augen Hornhauteintrübungen, die bis hin zu leichten Erhebungen und kleineren Einblutungen gehen. Er hat sich nicht verletzt und dass es wohl eine Autoimmunerkrankung sein könnte, zeigt auch, dass er es abwechselnd mal links und mal rechts hat. Wir haben verschiedene Mittel ausprobiert. Sehr hochwertige Augentropfen, pflegend, mal mit Cortison, mal mit AB. Skurilerweise hat nichts zun bzw. nur pflegende Augentropfen verwenden am meisten gebracht und die zum Teil zweiwöchigen Eintrübungen sind von alleine zurückgegangen.... das ist alles sehr komisch, denn sogar zwei TÄ meinten, er würde blind werden und das sei nicht heilbar. Und dann - war es wieder weg. Eine Zeit lang sind beide Augen tip top, dann fängt eins wieder an. Kennt ihr das auch? Ich denke, dass es sich hier nicht um die Gamsblindheit handelt oder eine Bindehautentzündung. Von einer Keratokonjunctivitis sicca habe ich gelesen und gehe davon aus, dass es das sein könnte. Wer kennt das von seinen Ouessants auch?

Das andere ist eigentlich sogar bescheidener. Er leidet derzeit unter grünlichen Durchfall, trotzdem noch in Wurstform (sorry fürs Anschauliche). Er hat von uns ein Pulver bekommen, das nach Wasserfarben riecht. Das hat das erste Mal vor Wochen geholfen, nun bleibt der Erfolg etwas aus. Es gibt ja zahlreiche Ursachen, Weide zu eiweißreich bis hin zu komischen Pflanzen oder Fremdfütterung oder Giften durch den Nachbarbauern. Allerdings hat laut unserer Beobachtung er als einziger ständig solche Probleme. Ob das noch auf AB intravenös von vor 2 Monaten zurückzuführen ist (zwischendurch war's ok) oder den AB aus deb Augentropfen (auch schon mehr als 3 Wochen her) oder ob er eben doch viel zu viel ungünstige Weidepflanzen frisst wissen wir nicht (ich kann auch nicht dje ganze Weide ablaufen und jedes Kraut bestimmen). Wenns von extern käme, hätten doch alle anderen dieselben Probleme.
Vor einigen Wochen haben wir eine Sammelprobe v. Kot eingereicht, nichts bedenkliches dabei. Auch meinte die Pathologin, dass zu oft entwurmen nicht ideal sei. Eigentlich wäre jetzt bei uns das aber wieder angesagt. Können wir das trotz Durchfall - oder gerade wegen dem riskieren? Wie geht ihr mit solchen Fällen um? Wir mussten ihn heute auch putzen, da sein Fiedle arg verpackt war. Fand er blöd, aber Fliegen sind glaub noch blöder.

Würden uns über Meinungen über eigene Erfahrungen freuen.

Viele Grüße
Woketen
Loulou
Beiträge: 182
Registriert: Sa 5. Mai 2018, 18:23

Re: Grüner Durchfall und Auge (immer wieder) trüb bei Ouessanthammel

Beitrag von Loulou »

Die Augentrübung kann auf einen Vitaminmangel zurückgehen (Vit A und Vit B-Reihe), Cortison würde ich da nicht geben, denn bei kleinen Hornhautverletzungen riskierst Du eine Hornhautablösung.
Es könnten Chlamydien sein, die ihn beeinträchtigen, darauf untersuchen lassen.
Normalerweise führt das aber zum Anschwellen der Augenlider (neben den Einblutungen) und zu einer Lichtscheu. Kot auf Chlamydien unterrtuschen lassen, ist bestimt nicht gemacht worden.
Zum Ausschließen von Intoxikation durch bestimmte Pflanzen aufstallen und schauen, wie der Kot sich entwickelt.

Ist "Fiedle" ein regionales Wort für Penis?

Und noch eines: ist es eine Linsentrübung oder Hornhauttrübung?
Einblutungen in die Hornhaut gibt es nicht, weshalb man auch die Hornhaut von an Tollwut Verstorbenen transplantieren kann, ohne den Empfänger zu infizieren.
Zibble
Förderin 2023
Förderin 2023
Beiträge: 292
Registriert: Fr 7. Jan 2022, 16:16
Wohnort: Baden Württemberg
Schafrasse(n): 2 Merino Damen und 4 Coburger Fuchs Mixe
Herdengröße: 6

Re: Grüner Durchfall und Auge (immer wieder) trüb bei Ouessanthammel

Beitrag von Zibble »

Das Fiedle ist der Popo
Ich habe Schaf und ich weiß warum
Loulou
Beiträge: 182
Registriert: Sa 5. Mai 2018, 18:23

Re: Grüner Durchfall und Auge (immer wieder) trüb bei Ouessanthammel

Beitrag von Loulou »

https://als.wikipedia.org/wiki/Ges%C3%A4ss

http://www.schwaebisches-woerterbuch.de ... p?q=Fiedle
Wenn man einen dialektalen Ausdruck, der vom Bedeutungsumfang vom weiblichen Geschlechtsteil bis zum Gesäß reicht, benutzt, ist das in einem Forumsbereich, wo es um Tiergesundheit geht, nicht hilfreich.
Man will ja verstanden werden und braucht Hilfe.
Ich hatte an Harnsalze am Penis gedacht.

Am kotverschmierten After sind schlüpfende Maden gefährlich, weil sie in den Darm eindringen und das Tier von innen zerlegen können.
Woketen
Beiträge: 13
Registriert: Sa 2. Apr 2022, 16:57

Re: Grüner Durchfall und Auge (immer wieder) trüb bei Ouessanthammel

Beitrag von Woketen »

Danke für eure Antworten.

Der Durchfall kommt voraussichtlich von der Weide. Sie ist durchwachsen, wir lassen sie auf einer Seite, die groß genug ist und kaum verschiedene Pflanzen hat.

Allerdings hat unser Klaus-Bärbel erneut eine Hornhauttrübung. Alles war ok. Dann kniff er wieder das Auge zu und alles geht von vorne los.

Eine Clamydienuntersuchung lasse ich noch machen, die beiden Vitamine besorge ich auch. Es war in letzter Zeit allerdings sehr trocken bei uns, dann bekommt er das wieder mit dem Auge. Ich schätze er hat eine Keratoconjunctivitis sicca. Hat damit jemand Erfahrung?

Das Fiedle ist bei uns ein recht geflügeltes Wort. Ich finde es beim Austausch zur Gesundheit von Schafen nicht verwerflich es zu verwenden. :)
Woketen
Beiträge: 13
Registriert: Sa 2. Apr 2022, 16:57

Re: Grüner Durchfall und Auge (immer wieder) trüb bei Ouessanthammel

Beitrag von Woketen »

Noch ein kleiner Hinweis: Da unsere Weide ein Tobel und somit ein ehemaliges Flussbett ist, wächst dort der hohle Lärchensporn. Eine lila Pflanze, die sehr speckig aussieht. Alle Teile der Pflanze sind giftig, allerdings überhalb der Erde wachsen die ungiftigeren Teile. Trotzdem sollten Schafe diese Pflanze nicht zu sich nehmen. Unsere Erfahrung.
Antworten